Nick Kyrgios sagt Teilnahme an Australian Open kurzfristig ab

SID
Nick Kyrgios ist in Flushing Meadows im Viertelfinale gescheitert.
© getty

Australiens Hoffnungsträger Nick Kyrgios hat seine Teilnahme an den Australian Open in Melbourne kurzfristig abgesagt. Der 27 Jahre alte Wimbledon-Finalist leidet unter Knieproblemen und soll sich in seiner Heimat Canberra einer Arthroskopie unterziehen. Der extrovertierte Profi kann damit zu seinem Erstrundenmatch gegen den Russen Roman Safijullin nicht antreten, Denis Kudla (USA) rückt dafür nach.

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Nick Kyrgios blickte auf den Boden und vergrub sein Gesicht hinter seiner linken Hand. "Es ist einfach bitter", sagte der polarisierende Tennisstar aus Australien: "Ich bin am Boden zerstört."

Kyrgios - schwarzes Cap, schwarzer Kapuzenpulli - hatte im Melbourne Park bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz Neuigkeiten mitzuteilen, die seine Fans entsetzten: Der 27 Jahre alte Wimbledon-Finalist zog kurzfristig bei seinem Heim-Grand-Slam zurück.

Statt wie angekündigt die nächsten großen Shows abzuliefern und um seinen ersten Major-Triumph zu kämpfen, wird sich der als "Bad Boy" gelabelte Athlet einer kleineren Knie-OP unterziehen.

Sein Physiotherapeut Will Maher, den Kyrgios aufs Podium mitgenommen hatte, erklärte die Verletzung. Eine Untersuchung habe eine Zyste als Folge eines kleinen Risses in Kyrgios' Außenmeniskus gezeigt. Einen Belastungstest bei einem Vorbereitungsmatch gegen Novak Djokovic am Freitag habe Kyrgios letztlich nicht bestanden. Auch Injektionen hätten nicht geholfen.

Australian Open: Nick Kyrgios muss passen

Das Turnier in Melbourne verliert damit eine weitere Attraktion. "Dass er vor dem ersten Spiel rauszieht, ist bitter für alle", sagte Boris Becker bei Eurosport. Auch der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz hatte verletzungsbedingt passen müssen, die zweimalige Turniersiegerin Naomi Osaka blieb aufgrund ihrer Schwangerschaft fern.

Kyrgios, bei dem sich geniale Momente mit wüsten Ausrastern abwechseln, zieht das Publikum an, der Melbourne Park ist voll mit Plakaten von ihm. Nicht ohne Grund hatten ihn auch die Macher der Netflix-Doku "Break Point" als einen der Protagonisten ausgewählt. Darin zeigte sich der Weltranglisten-21. auch verletzlich und räumte mentale Probleme ein. Vor Beginn der Australian Open wies er zudem darauf hin, dass die hohen Erwartungen im eigenen Land durchaus Stress bei ihm auslösten.

Aber der streitbare Profi sagte auch, er fühle sich geehrt, als Titelanwärter eingeschätzt zu werden und habe seit den US Open alles dafür getan, in einer starken Form vor heimischem Publikum antreten zu können. Daraus wird jetzt nichts. Die Chancen der Altmeister Rafael Nadal, der seine erste Hürde souverän nahm, und von Rückkehrer Novak Djokovic werden damit nicht kleiner.

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