Tennis - Australian Open, Tag 8: Djokovic locker im Viertelfinale - Aus für Olympiasiegerin Bencic

Von SID
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© getty

Novak Djokovic hat sich in Melbourne gegen Lokalmatador Alex de Minaur locker durchgesetzt und steht im Viertelfinale. Sein dortiger Gegner steht fest. Außerdem: Aus für Olympiasiegerin Belinda Bencic bei den Australian Open - und Andreas Mies ist weiter.

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Australian Open: Novak Djokovic locker ins Viertelfinale

Nach seiner beeindruckenden Machtdemonstration stand Novak Djokovic mit durchgedrücktem Kreuz in der Rod Laver Arena. "Ich habe heute mein bisher bestes Match in diesem Jahr gespielt", sagte der serbische Topstar und ließ keinen Zweifel daran, dass der Titel bei den Australian Open nur über ihn vergeben wird: "Ich will weitermachen und nicht zu früh feiern."

Von den Oberschenkelproblemen, die ihn zuvor so beschäftigt hatten, war plötzlich nicht mehr die Rede. "Ich habe nichts gespürt, heute war es großartig. Ich danke meinem medizinischen Team, meinen Physiotherapeuten, Gott", sagte Djokovic nach der Lehrstunde für den überforderten Lokalmatador Alex de Minaur, die er als "insgesamt perfekte Partie" bezeichnete. Der 35-Jährige setzte sich am Montag 6:2, 6:1, 6:2 gegen den klaren Außenseiter durch und steht Down Under zum 13. Mal im Viertelfinale.

"Man nennt das Weltklasse", sagte sein Ex-Trainer Boris Becker am Eurosport-Mikrofon: "Er hat eine Schippe draufgelegt. Und er hat die Antwort gegeben, wie es seinem Oberschenkel geht: Gut genug, um das Turnier zu gewinnen." Djokovic räumte zwar ein, dass er weiter Tabletten nehme, um die Schmerzen zu unterdrücken. Doch die wirkten offenbar, er spielte geradezu furchteinflößend auf und habe wieder das Gefühl gewonnen, "dass ich den ganzen Weg gehen kann".

Niemand wolle gegen den langjährigen Tour-Dominator antreten, sagte sein nächster Gegner Andrey Rublev voller Hochachtung: "Er ist einer der Besten in der Geschichte." Doch das reicht Djokovic nicht, er will eines Tages allein an der Spitze der Grand-Slam-Rekordsieger stehen. In Melbourne kann er mit seinem 22. Titel zunächst zu Rafael Nadal aufschließen.

Australian Open: Belinda Bencic gescheitert

Die 25 Jahre alte Schweizerin musste sich im Achtelfinale von Melbourne der Belarussin Aryna Sabalenka 5:7, 2:6 geschlagen geben. Damit platzte Bencics Traum vom ersten Grand-Slam-Titel.

Sabalenka nimmt ihren ersten Major-Triumph dagegen einmal mehr in den Blick. Bereits drei Halbfinals spielte die 24-Jährige auf der ganz großen Bühne, für mehr reichte es noch nicht. Ihre Viertelfinal-Gegnerin ermitteln die Kroatin Donna Vekic und die erst 17 Jahre alte Tschechin Linda Fruhvirtova.

Der starke Lauf des tschechischen Toptalents endete im Achtelfinale. Fruhvirtova verpasste es damit, als jüngste Teilnehmerin seit 25 Jahren ins Viertelfinale einzuziehen. Die 17-Jährige unterlag Vekic mit 2:6, 6:1, 3:6.

"Es ärgert mich, ich werde in den nächsten Jahren aber hier noch einige Chancen bekommen. Ich habe definitiv gezeigt, dass ich es ins Grand Slam-Viertelfinale schaffen kann", sagte Fruhvirtova.

Auch Karolina Pliskova (Tschechien) und die Polin Magda Linette duellieren sich um ein Halbfinal-Ticket. Die frühere Weltranglistenerste Pliskova setzte sich souverän gegen Zhang Shuai aus China mit 6:0, 6:4 durch, Linette überraschte die Französin Caroline Garcia mit 7:6 (7:3), 6:4.

Garcia hatte in der dritten Runde in Laura Siegemund (Metzingen) die letzte im Wettbewerb verbliebene deutsche Athletin besiegt.

Australian Open: Rublev will seinen Fluch bannen

Andrey Rublev fiel jubelnd auf den Boden und ließ sich vom Publikum in der Rod Laver Arena feiern: Der 25-Jährige unternimmt den nächsten Versuch, endlich seinen Viertelfinal-Fluch bei Grand Slams zu durchbrechen. Der Russe setzte sich bei den Australian Open am Montag in einem Achtelfinal-Krimi gegen den aufstrebenden Dänen Holger Rune mit 6:3, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (11:9) durch.

"Es ist das erste Mal, dass ich so ein Match noch gewinne. Ich zittere etwas", sagte Rublev. Er steht zum insgesamt siebten Mal in der Runde der letzten Acht - weiter ging es für ihn noch nie. Der Moskauer bog die Partie gegen Rune im fünften Satz noch um und wehrte dabei zwei Matchbälle ab. Im Match-Tiebreak führte Rune bereits mit 5:0, musste sich aber doch noch geschlagen geben.

Rublev wird nun alles daran setzen, endlich den nächsten Schritt zu machen, doch das dürfte alles andere als leicht werden: Auf ihn wartet Titelfavorit Novak Djokovic (Serbien).

Ebenfalls im Viertelfinale steht der US-Amerikaner Ben Shelton. Der 20-Jährige, der erstmals fern seiner Heimat aufschlägt, kämpfte seinen Landsmann J.J. Wolf 6:7 (5:7), 6:2, 6:7 (4:7), 7:6 (7:4), 6:2 nieder. Er trifft nun auf Tommy Paul, einen weiteren Profis aus den Vereinigten Staaten, der Roberto Bautista Agut aus Spanien 6:2, 4:6, 6:2, 7:5 bezwang.

Australian Open: Doppel-Spezialist Mies erreicht Viertelfinale

Doppel-Spezialist Andreas Mies steht im Viertelfinale der Australian Open. Der 32 Jahre alte Kölner setzte sich mit seinem australischen Partner John Peers überlegen mit 6:0, 6:3 gegen Alex Bolt/Luke Saville (Australien) durch. In der Runde der letzten Acht treffen Mies und Peers auf die an Position acht gesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien).

"Ich bin mehr als happy, wie es jetzt angelaufen ist", sagte Mies: "Es könnte für den Start nicht besser laufen. Hoffentlich geht es weiter, wir wollen mehr."

Im vergangenen Jahr war Mies noch mit Kevin Krawietz in Melbourne an den Start gegangen und im Achtelfinale ausgeschieden. Ende 2022 verkündeten die zweimaligen French-Open-Sieger ihre Trennung. Krawietz spielt künftig mit dem Frankfurter Tim Pütz zusammen.

Australian Open: Haas glaubt an starke Zverev-Rückkehr

Der frühere Weltranglistenzweite Tommy Haas rechnet damit, dass Alexander Zverev relativ rasch wieder in Form kommt. "Ich bin ein bisschen überrascht, dass er sagt: Ich werde mein bestes Tennis vielleicht erst wieder spielen, wenn die Sandplatzsaison kommt. Das ist erst Mitte, Ende April", sagte Haas am Rande der Australian Open: "Bei so einem Spieler wie Sascha, glaube ich, wird es schneller gehen, und wir werden in Indian Wells schon wieder einen guten Spieler haben."

Haas ist Turnierdirektor beim ersten Masters-Turnier des Jahres im März in Kalifornien. Zverev hatte in Melbourne nach mehr als siebenmonatiger Verletzungspause sein Grand-Slam-Comeback gegeben und war in der zweiten Runde ausgeschieden. Der Olympiasieger sagte anschließend, für ihn sei es "noch ein weiter Weg" zurück zu alter Klasse.

"Klar, du brauchst wieder die Matchpraxis und das Gefühl, Matches zu gewinnen", sagte Haas: "Ich bin mir aber ganz sicher, dass er bald wieder sein bestes Tennis abrufen wird." Dann werde es interessant, wie Zverev gegen die "neue Garde" mit dem Weltranglistenersten Carlos Alcaraz aus Spanien, dem Dänen Holger Rune und den aufstrebenden US-Amerikanern um Sebastian Korda spiele.

"Es wird ein gutes Jahr für ihn zu sehen, wie sehr er nach wie vor seinem Ziel nachgehen will, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen", sagte Haas zur Situation von Zverev: "Denn es wird nicht leichter."

Australian Open, Tag 8: Die Achtelfinal-Matches im Überblick

  • Frauen
Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis/Uhrzeit
Aryna Sabalenka (BLR/5)Belinda Bencic (SUI/12)7:5, 6:2
Magda Linette (POL)Caroline Garcia (FRA/4)7:6, 6:4
Donna Vekic (CRO)Linda Fruhvirtova (CZE)6:2, 1:6, 6:3
Karolina Pliskova (CZE/30)Shuai Zhang (CHN/23)6:0, 6:4
  • Männer
Spieler 1Spieler 2Ergebnis/Uhrzeit
Ben Shelton (USA)J.J. Wolf (USA)6:7, 6:2, 6:7, 7:6, 6:2
Andrey Rublev (RUS/5)Holger Rune (DEN/9)6:3, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6
Roberto Bautista Agut (ESP/24))Tommy Paul (USA)2:6, 6:4, 2:6, 5:7
Alex de Minaur (AUS/22)Novak Djokovic (SRB/4)2:6, 1:6, 2:6

 

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