Wimbledonsieger Novak Djokovic vor "langen heißen Sommerferien"

SID
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© getty

Sein 21. Grand-Slam-Titel wird für längere Zeit sein letzter gewesen sein: Wenn sich für Wimbledonsieger Novak Djokovic nicht auf wundersame Weise die US-Einreisebestimmungen ändern.

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Der siebte Wimbledontitel am achten Hochzeitstag: Für die Eheleute Novak und Jelena Djokovic gab es beim traditionellen Champions Dinner im All England Club mächtig was zu feiern, bevor es in den wohlverdienten Urlaub ging. Der könnte allerdings länger dauern als gewünscht.

Wenn sich für den ungeimpften Serben die Einreiseregeln in die USA nicht auf wundersame Weise ändern, fällt der "American Swing" mit den US Open in New York aus.

"Ich bin nicht geimpft und habe auch nicht vor, mich impfen zu lassen", sagte Djokovic nach dem Sieg im Wimbledonfinale über seinen australischen Herausforderer Nick Kyrgios. Die Einreise in die Vereinigten Staaten erfordert jedoch einen vollständigen Impfnachweis - und so wird sein Triumph auf dem Heiligen Rasen nach Lage der Dinge für längere Zeit Djokovics letzter Grand-Slam-Titel gewesen sein.

In Australien werden sie ihn nach dem Streit um sein Visum zu Beginn des Jahres auch nicht mit offenen Armen empfangen, doch so weit will Djokovic ohnehin nicht denken. Er hat auch lange genug gebraucht, um die unrühmlichen Tage Down Under aus seinem Kopf zu verbannen. Die Zeit in der Quarantäne und vor Gericht habe bei ihm "Turbulenzen" ausgelöst, sagte Djokovic, "ich brauchte Zeit, um den Sturm zu überstehen."

Djokovic droht weiterer Absturz in der Weltrangliste

Für seinen Trainer Goran Ivanisevic, Wimbledonsieger von 2001, war Djokovics vierter Triumph in Folge im Londoner Südwesten daher wie eine Auferstehung. "Einige hätten sich sicher nicht davon erholt. Sie würden nie wieder Tennis spielen", sagte der Kroate. Die verweigerte Einreise nach Australien, wo Djokovic Rekordchampion ist, sei "ein großer Schock" gewesen. "Und ich war da, in Freiheit. Stellt es euch für ihn vor", sagte Ivanisevic.

Sein Erfolg in Wimbledon sei "eine Erleichterung, bei allem, was ich in diesem Jahr durchgemacht habe", bestätigte Djokovic. Dieser Triumph, sein 21. im 32. Grand-Slam-Finale, mit dem er wieder bis auf einen Titel an Rekordhalter Rafael Nadal (Spanien) heranrückt, habe dadurch an "Wert, Bedeutung und Emotionen" gewonnen. Zumal er wohl sein einziger im Jahr 2022 bleiben wird. Da es für diesen keine Punkte gab, fiel er in der Weltrangliste von Platz drei auf sieben zurück.

Angesichts der möglichen Turnierpause droht ein weiterer Absturz. Doch ganz hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, auch wenn er nicht an eine "Ausnahmegenehmigung" glaubt. Djokovic setzt darauf, "dass die grüne Impfkarte, oder wie sie das nennen" wegfällt, denn er würde "wirklich gerne" in den USA spielen. Coach Ivanisevic stellt sich aber schon auf "lange, heiße Sommerferien" ein - "von heute bis auf Weiteres", sagte er. Es sei denn, US-Präsident Joe Biden "ändert seine Meinung" und lässt den ungeimpften Wimbledonsieger einreisen.

 

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