French Open, Tag 1: Dominanter Alexander Zverev einziger Lichtblick beim Start

SID
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Dominant und konsequent: Alexander Zverev hat seine Auftakthürde bei den French Open locker genommen. Der beste deutsche Tennisspieler setzte sich am Sonntag in Paris mit 6:2, 6:4, 6:4 gegen den österreichischen Qualifikanten Sebastian Ofner durch und war am ersten Turniertag der einzige Lichtblick aus deutscher Sicht.

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Alexander Zverev zog sich nach seinem lockeren Auftaktsieg eine Jacke über sein Muskelshirt, winkte lächelnd ins Publikum und war dann zum Scherzen aufgelegt. "Normalerweise beginne ich ein Grand-Slam-Turnier mit Fünfsatz-Matches über mehrere Stunden", sagte der beste deutsche Tennisspieler grinsend nach seinem 6:2, 6:4, 6:4-Erfolg gegen den österreichischen Qualifikanten Sebastian Ofner zum Auftakt in Paris: "Aber das hat mir Sergi verboten."

Sein Coach Sergi Bruguera lachte auf der Tribüne und war genauso zufrieden mit dem dominanten Start wie Zverev selbst. "Ich hoffe, ich kann hier mein bestes Tennis spielen und etwas Besonderes leisten", fügte Zverev an. Gemeint ist der erste Major-Titel, auf den er weiter wartet. Bruguera hat dagegen zwei in seiner Vita, von denen er ihm täglich erzähle.

Die großen Prüfungen warten noch auf den 25 Jahre alten Hamburger, der zuletzt nach schwierigen Monaten wieder besser zurechtkam. Mit den Halbfinals in Monte Carlo und Rom sowie dem Endspiel in Madrid zeigte Zverev, dass er der Spitze näher kommt, doch die Wahrnehmung als echter Titelanwärter in Paris muss er sich erst wieder erarbeiten. Gegen den Serben Dusan Lajovic oder den Argentinier Sebastian Baez kann der Weltranglistendritte den nächsten Schritt dahin machen.

Vorbei ist das Turnier dagegen schon für Daniel Altmaier, Tatjana Maria und Jule Niemeier nach dem Auftakttag, an dem weiter auch über die Streichung der Weltranglistenpunkte für Wimbledon diskutiert wurde. Am Montagnachmittag (gegen 16 Uhr/Eurosport) greift auch Angelique Kerber nach ihrem Turniersieg in Straßburg ein, es geht gegen die Polin Magdalena Frech. Mit der für sie "besten Vorbereitung auf Roland Garros" will die 34-Jährige mit "viel Selbstvertrauen" ihren Negativlauf nach drei Erstrundenniederlagen in Paris beenden.

French Open: Altmaier verliert in Runde eins

Niemeier feierte dagegen ihr Major-Debüt. Dabei legte sie wild entschlossen los und brachte mit echtem Powertennis die frühere US-Open-Siegerin und Paris-Finalistin Sloane Stephens bei der 7:5, 4:6, 2:6-Niederlage in Bedrängnis, verlor am Ende aber angeschlagen. "Es ist schon sehr bitter und frustrierend", klagte die 22 Jahre alte Dortmunderin. Maria, die im April mit ihrem Titelgewinn in Bogota für Aufsehen gesorgt hatte, war beim 3:6, 3:6 gegen die Rumänin Sorana Cirstea letztlich chancenlos.

Altmaier, der auf Rang 54 der Weltrangliste geklettert ist, ärgerte sich nach seinem 1:6, 3:6, 6:4, 3:6 gegen den Spanier Jaume Munar über sich selbst. "Die Niederlage ist wirklich wie ein Schlag ins Gesicht, aber ich muss aufstehen und hart arbeiten", sagte der 23-Jährige aus Kempen.

Das war auch Zverevs Rezept nach den vielen Rückschlagen in dieser Saison inklusive seines Ausrasters in Acapulco, der ihm lange nachhing. Nun scheint er sich mehr und mehr zu berappeln und spielt bislang eine gute Sandplatzsaison. Auch angestachelt von der Teenager-Sensation Carlos Alcaraz, die Zverev zuletzt ein wenig den Rang als Titelanwärter in der französischen Hauptstadt ablief, will er ein starkes Turnier spielen. Der Anfang ist gemacht.

French Open: Carlos Alcaraz lässt die Muskeln spielen

Shootingstar Carlos Alcaraz hat dagegen einmal mehr seine beeindruckende Form unter Beweis gestellt. Der 19 Jahre alte Spanier ließ dem argentinischen Qualifikanten Juan Ignacio Londero bei seinem 6:4, 6:2, 6:0-Erfolg keine Chance und unterstrich seine Rolle als Turnier-Mitfavorit.

Alcaraz hat in diesem Jahr schon vier Turniere gewonnen, darunter die Masters in Miami und Madrid. Der Athlet aus Murcia hat sich auf Rang sechs der Weltrangliste katapultiert und peilt nun das nächste Highlight an.

Die deutsche Nummer eins Alexander Zverev sieht Alcaraz trotz seiner klaren Finalniederlage in Madrid gegen ihn aber noch nicht als einen der ersten Anwärter auf den Titel in Paris an. Dies bleiben für Zverev Rafael Nadal und Novak Djokovic. "Es braucht mehr, um ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, als nur gut Tennis zu spielen", sagte Zverev vor dem Turnierstart.

French Open: Thiem in Paris chancenlos

Der einstige US-Open-Sieger Dominic Thiem bleibt nach seinem Comeback indes ein Schatten früherer Tage. Der ehemalige Weltranglistendritte aus Österreich scheiterte bei den French Open in der ersten Runde chancenlos am Bolivianer Hugo Dellien 3:6, 2:6, 4:6.

Thiem verlor damit auch das siebte Match seit seiner Rückkehr auf die Tour. Nach einer verpatzten Vorhand schlich er mit dem Ende der rund zweistündigen Partie zum Netz und gratulierte seinem Gegner.

"Es sind wirklich schmerzliche Niederlagen. Das Level ist sehr hoch und für mich hat die Zeit noch nicht gereicht", sagte Thiem anschließend: "Ich habe null körperliche Probleme." Im Wettkampf spüre er aber eine Anspannung, die "Gift" sei für seine Vorhand. Auch den weiteren Schlägen fehle noch etwas - und Thiem rechnet damit, dass er noch Monate braucht: "Ich muss geduldig bleiben."

Thiem hatte im vergangenen Juni eine Handgelenksverletzung erlitten und anschließend lange pausiert. In der Weltrangliste ist er auf Rang 194 zurückgefallen und kämpft weiter um Anschluss. Er plant nun, einen Schritt zurück zu machen und zunächst bei Challenger Turnieren aufzuschlagen.

French Open: Die wichtigsten Partien des 1. Tages

DuellErgebnis
Jule Niemeier (GER) - Sloane Stephens (USA)7:5, 4:6, 2:6
Sorana Cirstea (ROU) - Tatjana Maria (GER)6:3, 6:3
Daniel Altmaier (GER) - Jaume Munar (ESP)1:6, 3:6, 6:4, 3:6
Alexander Zverev (GER) - Sebastian Ofner (AUT)6:2, 6:4, 6:4
Dominic Thiem (AUT) - Hugo Dellien (BOL)3:6, 2:6, 4:6
Carlos Alcaraz (ESP) - Juan Ignacio Londero (ARG)6:4, 6:2, 6:0
Ons Jabeur (TUN) - Magda Linette (POL)6:3, 6:7, 5:7
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