Alexander Zverevs Angriff auf den Sandplatz-Thron: Mit Rückenwind Richtung Paris

SID
Drei Wochen vor den French Open kommt Alexander Zverev immer besser in Schwung.
© getty

Drei Wochen vor den French Open kommt Alexander Zverev immer besser in Schwung. Mit seinem beeindruckenden Sieg in Madrid spielte er sich in den Kreis der Mitfavoriten für Paris.

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Seinen nächsten großen Titel feierte Alexander Zverev ganz bescheiden mit einem kleinen Mitternachtssnack. Burger, Pommes und Chicken Nuggets gönnte sich Deutschlands Tennisstar als Belohnung, dann war der beeindruckende Triumph beim Masters in Madrid aber auch schon abgehakt.

Schließlich geht es Schlag auf Schlag, bereits am Montagmorgen hob der Flieger nach Rom ab - zum letzten wichtigen Zwischenstopp vor dem großen Ziel French Open. Eine deutliche Botschaft ist bei der Konkurrenz aber schon drei Wochen vor dem Highlight auf der roten Asche von Paris angekommen: Im Rennen um den Sandplatz-Thron ist Zverev in diesem Jahr ein heißer Anwärter.

"Es gibt nur wenig Größeres als diesen Titel hier", sagte der 24-Jährige stolz mit der goldenen Trophäe von Madrid neben sich. Noch größer wäre natürlich der ersehnte erste Triumph bei einem Grand Slam, den Rückenwind aus Madrid will Zverev nach Paris (30. Mai bis 13. Juni) mitnehmen.

Der imposante Lauf in der "Caja Magica" war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nach den bärenstarken Auftritten gegen Sandplatz-König Rafael Nadal (Viertelfinale) und dessen Kronprinzen Dominic Thiem (Halbfinale) lief im Endspiel gegen den Italiener Matteo Berrettini zwar nicht alles rund. Doch Zverev bewies dieses Mal auch Kämpferherz und Nervenstärke - und setzte mit dem dritten Sieg über einen Top-10-Spieler binnen drei Tagen ein dickes Ausrufezeichen.

Zverev: Angriff auf den Thron von Rom und Paris

"Um bei den French Open erfolgreich zu sein, muss man schon vorher während der Sandplatzsaison gut spielen", betonte der Weltranglisten-Sechste, und das gelingt ihm nach auskurierter Ellbogenverletzung immer besser. Von einer Favoritenrolle für Paris wollte er trotzdem nichts wissen. "Rafa ist nach wie vor der große Favorit in Roland Garros", stellte Zverev schon nach seinem Halbfinalsieg klar. Danach komme der Weltranglistenerste Novak Djokovic, die Nummer drei sei US-Open-Champion Thiem.

Doch Zverev lauert. Schon zum vierten Mal triumphierte er bei einem Turnier der Masters-Kategorie (dreimal auf Sand), der zweitgrößten Bühne nach den Grand Slams. Bereits 2018 hatte er in Madrid gewonnen, anschließend beim Masters in Rom das Finale erreicht - beim Höhepunkt in Roland Garros war dann aber schon im Viertelfinale Schluss. Das soll in diesem Jahr anders sein, Zverev spielt bedeutend reifer als noch vor drei Jahren.

Doch einen Kritikpunkt gab es für Zverev nach dem Turnier: Er kritisierte die fehlende Aufmerksamkeit der deutschen Fans. Als auf der Pressekonferenz vom deutschen zum deutschen Teil weitergeleitet wurde, kam keine Frage von deutschen Journalisten. "Keine?", sagte Zverev verwundert und ergänzte: "Ich gewinne ein Masters und es kommen keine Fragen auf Deutsch? Wie man sieht, bin ich den Deutschen wirklich egal."

Daraufhin richtete Zverev den Blick nach vorn: "Ich freue mich auf die nächsten paar Wochen." Voraussichtlich schon am Mittwoch steht in Rom das Zweitrundenmatch gegen Hugo Dellien (Bolivien) oder Adrian Mannarino (Frankreich) auf dem Programm. "Ich mag auch das Turnier in Rom", sagte Zverev, 2017 hatte er in der "ewigen Stadt" triumphiert: "Da will ich wieder mein bestes Tennis zeigen."