Julia Görges exklusiv: "Dieser Traum erfüllt sich gerade auf besondere Weise"

Von SPOX
Julia Görges liegt aktuell auf Rang 38 der Weltrangliste.
© imago images

Julia Görges verrät im Interview mit DAZN und SPOX, warum sich aktuell ein Traum auf besondere Art und Weise erfüllt. Außerdem spricht die 31-Jährige über mögliche Geisterspiele im Tennis und erklärt, wie ihr Alltag in Zeiten der Coronakrise aussieht.

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Julia Görges über ...

... den Moment, als die Tennistour vorerst abgebrochen werden musste: "Es war ein Schockmoment, ich war gerade mal 24 Stunden in Indian Wells zu dem Zeitpunkt. Es hat sich angefühlt, als ob ich irgendwie in einem schlechten Film bin. Aber so erging es fast allen Spielerinnen - alle waren völlig konsterniert. "

... ihren Corona-Alltag: "Für mich ist es eigentlich ganz ungewohnt, aber auch schön ungewohnt, weil ich zu einer Jahreszeit zu Hause bin, zu der ich sonst nie zuhause bin. Ich schaffe Dinge, die ich in den vergangenen 13 Jahren nicht geschafft habe, weil ich immer unterwegs gewesen bin. Es ist eine andere, aber auch schöne Zeit."

... ihren Zeitvertreib: "Einfach auch mal die Seele baumeln lassen. Am Anfang ist es gar nicht so einfach gewesen für den Körper und auch für den Geist. Wenn du jetzt auf den Tennisplatz gehst, zu wissen, dass du jetzt erstmal die nächsten vier Monate oder drei Monate - wie lange es auch immer sein wird - überhaupt keinen Wettkampf haben wirst - das ist sehr abstrakt. Du spielst für die Matches, für den Wettkampf und auf einmal bist du so ein bisschen orientierungslos und ziellos. Du spielst Bälle, um den Ball zu spüren, aber du weißt, es wird kein Eins-gegen-Eins da sein oder ein Doppel - das wird alles in den nächsten Monaten nicht der Fall sein."

... Geisterspiele im Tennis: "Für mich persönlich als Spielerin wäre es jetzt nicht unvorstellbar, auch wenn es natürlich schöner ist, wenn Zuschauer dabei sind."

Julia Görges: "Da werde ich vielleicht sogar besser sein"

... die aktuelle Zeit als Vorgeschmack aufs Karriereende: "Auf jeden Fall! Vor allem, was den Verlust des Adrenalins im Körper angeht. Und den Verlust des Drucks. Diesen unterbewussten Druck, den du sonst immer spürst, wenn du Wettkämpfe hast und unterwegs bist. Du hast jetzt eine ganz andere Anspannung im Körper den ganzen Tag über. Am Anfang war das total ungewohnt. Auch für den Geist, wenn man zum Beispiel ins Bett geht, wieder aufwacht und immer noch in seinem eigenen Bett liegt. Es ist total komisch."

... die aktuelle Ungewissheit: "Jetzt ist alles so ein bisschen in der Warteschleife für jeden und du wartest einfach aufs Signal, wann es losgeht. Und dementsprechend bereitest du dich dann darauf vor. Im Fitnessbereich sollte alles passen, wenn ich wieder anfange, da werde ich vielleicht sogar besser sein. Und dann kommt das Tennisspezifische dazu, was natürlich dann über Monate ein bisschen gefehlt hat. Aber ich glaube, dass du über die Jahre, die du schon gespielt hast, es dir auch wieder erarbeiten kannst und in deinen Rhythmus reinkommst."

... den Traum, den Sie sich noch erfüllen möchte: "Zuhause zu sein, ist im Moment ein schöner Traum, der gerade auf besondere Art und Weise erfüllt wird. Ansonsten würde ich auf jeden Fall gerne einmal auf die Malediven. Da war ich noch nicht, aber da würde ich gerne dann zu einer Zeit hinfahren, wenn nicht die ganzen Spieler und Spielerinnen dort sind. Weil das meistens im November dann passiert oder im Oktober. Dann ist das meistens wie so eine Players Lounge dort."

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