Tour de France: Politt rast zum Etappensieg

Von SPOX/sid
Politt gewann als einziger Deutscher eine Etappe bei der diesjährigen Tour.
© getty

Nils Politt hat den deutschen Radprofis bei der 108. Tour de France den ersten Sieg beschert. Der Kölner feierte den bislang größten Erfolg seiner Laufbahn.

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Nils Politt stemmte sein Rennrad mit Freudentränen in den Augen in die Höhe, dann gratulierte dem überwältigten Triumphator von Nimes sein stolzer Kumpel Andre Greipel. Gemeinsam waren die befreundeten deutschen Radprofis auf der 12. Etappe der Tour de France in eine Fluchtgruppe gestürmt - am Ende feierte Politt den größten Erfolg seiner Radsport-Laufbahn.

"Es ist unglaublich. Es ist ein Traum, eine Etappe bei der Tour zu gewinnen", sagte Politt. Immer wieder schüttelte der Kölner auf dem letzten Kilometer den Kopf, ungläubig über den bevorstehenden Erfolg schlug er sich auf den Helm, ehe er einen Kuss in den Himmel hauchte und die Arme jubelnd ausbreitete.

Zeit hatte er dafür genug. 31 Sekunden betrug am Ende sein Vorsprung auf die Rivalen Imanol Erviti (Spanien/Movistar) und Harry Sweeny (Australien/Lotto-Soudal), die er mit einer fulminanten Attacke zwölf Kilometer vor dem Ziel düpiert hatte. "Als ich solo auf die Ziellinie zugefahren bin, war es unglaublich", sagte Politt.

Es war der erst zweite Profierfolg für den Roubaix-Zweiten von 2019 und der insgesamt 91. Etappensieg eines deutschen Fahrers bei der Großen Schleife.

Greiple freut sich für seinen Nachbarn Politt

Sprint-Oldie Greipel, wie sein Trainingspartner Politt einer von 13 Ausreißern des Tages, wurde vorzeitig abgehängt und konnte seine Stärken im Sprint nicht ausspielen. Der "Gorilla" belegte am Ende den sechsten Rang. Im Gelben Trikot fährt weiter Titelverteidiger Tadej Pogacar, der das Ziel im Hauptfeld mit 15:53 Minuten Rückstand erreichte.

Greipel, einer der ersten Gratulanten, trauerte der verpassten Chance kaum hinterher. Stattdessen freute sich der 38-Jährige aufrichtig für seinen Nachbarn. "Er lebt 500 m von mir entfernt. Wir trainieren jeden Tag zusammen", sagte Greipel: "Ich habe gesehen, wie er als junger Fahrer gereift ist, habe ihn mit warmer Trainingskleidung versorgt. Man kann sich nicht genug für ihn freuen. Er ist immer motiviert, gibt immer sein Bestes."

Der Tag begann hektisch, die befürchteten Windkanten sorgten unmittelbar nach dem Start für Nervosität. Das Peloton teilte sich bei hohem Tempo in mehrere Teile, ehe sich das Rennen schließlich beruhigte und die Fluchtgruppe des Tages stand. Das Rennen verlief in der Folge lange unspektakulär. Die Gruppe um das deutsche Duo fuhr einen großen Vorsprung heraus, zwischenzeitlich lag er bei über einer Viertelstunde.

Sagan steigt aus - freie Fahrt für Politt

50 km vor dem Ziel sorgte ein erster Angriff Politts für neue Dynamik. Der Klassiker-Jäger forcierte das Tempo und riss eine Lücke, auch Greipel war zunächst abgehängt, fand wie der Rest der Gruppe aber wieder den Anschluss. Weitere Attacken folgten fast im Minutentakt. 40 km vor dem Ziel waren Politt und seine beiden Begleiter erfolgreich.

Das Trio um den 27-jährigen Politt setzte sich von Greipel und Co. ab. Dann begann ein Ausscheidungsfahren - mit dem glücklichen Ende für Politt.

Im Ziel schossen ihm allerlei Gedanken in den Kopf. "Alle Mühen und Arbeit, die ich geleistet habe", sagte Politt, "Radfahren ist meine Leidenschaft."

Nicht ins Geschehen eingreifen konnte Sagan, der siebenmalige Gewinner des Grünen Trikots. Der slowakische Star von Politts Bora-Team leidet immer noch unter den Sturzfolgen der ersten Tourwoche und stieg nicht mehr aufs Rad.

Mark Cavendishs Rekordfahrt ist derweil vertagt. Der britische Starsprinter, den nur noch ein Erfolg vom Etappenrekord des legendären Eddy Merckx (34 Siege) trennt, rollte mit großem Rückstand hinterher. Vor der mehrtägigen Kletterei in den Pyrenäen am Wochenende bekommt "King Cav" am Freitag aber noch einmal eine Chance. Die 13. Etappe führt über 219,9 km von Nimes nach Carcassonne und dürfte in einem weiteren Massensprint enden.

Tour de France 2021: Gesamtwertung nach 12 Etappen

PlatzFahrerTeamZeit
1Tadej PogacarUAE Team Emirates (UAD47:22:43
2Rigoberto UranEF Education-Nippo (EFN)+5:18
3Jonas VingegaardJumbo-Visma (TJV)+5:32
4Richard CarapazTeam Ineos Grenadiers (INS)+5:33
5Ben O'ConnorAG2R Citroen Team (ACT)+5:58
6Wilco KeldermannBora-Hansgrohe (BOH)+6:16
7Alexey LutsenkoAstana - Premier Tech (AST)+6:30
8Enric MasMovistar (MOV)+7:11
9Guillaume MartinCofidis (COF)+9:29
10Pello BilbaoBahrain Victorious (TBV)+10:28

Tour de France 2021: 12. Etappe im Liveticker zum Nachlesen

Maillot Jaune: Erst mit einer gehörigen Verspätung von fast 16 Minuten erreicht jetzt auch das Hauptfeld mit dem Gelben Trikot den Zielstrich in Nîmes. Dort drin befinden sich alle Klassementsfahrer und Trikotträger, weshalb sich in den Ranglisten nichts ändert. Tadej Pogacar behauptet das Maillot Jaune mit mehr als fünf Minuten vor Rigoberto Uran und bleibt natürlich auch in der Nachwuchswertung vorn.

Fazit: Mit seinem grandiosen Ritt sorgte Nils Politt für das erste deutsche Erfolgserlebnis bei dieser Tour. Am Tag des Ausstiegs von Peter Sagan holte der Mann von Bora-Hansgrohe als Solist den Sieg auf der gut 159 Kilometer langen Flachetappe von Saint-Paul-Trois-Châteaux nach Nîmes. Dabei hinterließ der 27-Jährige einen bärenstarken Eindruck, schaffte also nicht nur den Sprung in die Fluchtgruppe des Tages, sondern ergriff aus dieser etwa 50 Kilometer vor dem Ziel die Initiative. Ein erster Versuch, die Gruppe zu sprengen, schlug fehl, doch der Rheinländer ließ nicht locker und sorgte dann doch dafür, dass sich ein Quartett absetzte. Und auch dort erwies sich Politt als der Stärkste, setzte etwa zwölf Kilometer vor dem Ende die entscheidende Attacke zum Soloritt ins Ziel.

Greipel Sechster: Aus der Verfolgergruppe rollt Luka Mezgec gut zwei Minuten nach dem Gewinner als Fünfter ins Ziel. Andre Greipel landet letztlich auf Rang 6.

Erviti wird Zweiter: Gut eine halbe Minute nach dem Sieger fahren Imanol Erviti und Harrison Sweeny über den Streich. Deren einstiger Fluchtbegleiter Stefan Küng kommt dann als Vierter an.

Sieg für Politt! Dann ist es geschafft. Mit erhobenen Armen fährt Nils Politt jubelnd ins Ziel, gewinnt seine erste Tour-Etappe überhaupt und sorgt für den ersten deutschen Tagessieg in diesem Jahr.

Flamme Rouge: Politt lässt sich nicht mehr stoppen. Schon bei der Fahrt unter der Flamme Rouge hindurch, ist sich der Deutsche sicher. Das reicht. Jetzt kann er die letzten 1.000 Meter richtig genießen.

Politt in Nîmes: In den Straßen von Nîmes muss Nils Politt jetzt nur noch die Kurven sauber nehmen, sollte konzentriert bleiben, um nicht noch zu Sturz zu kommen. Nach wie vor wirkt der Tritt kraftvoll.

Der Vorsprung wächst: Der bärenstarke Politt baut sein Guthaben aus. 20 Sekunden sprechen aktuell für ihn. Und so weit ist es nicht mehr. Harrison Sweeny und Imanol Erviti folgen. Anderthalb Minuten zurück liegt mittlerweile Stefan Küng, wird wohl in Kürze von der Gruppe Alaphilippe und Greipel gestellt.

Rote Startnummer für Politt: Einen ersten Lohn gibt es für Politt. Verdientermaßen wird dem Rheinländer die Rote Startnummer des kämpferischsten Fahrers zugesprochen. Jetzt muss das der 27-Jährige nur noch mit dem Tagessieg krönen.

Politt auf und davon: Eine nennenswerte Reaktion bleibt aus. Nils Politt fliegt davon, bringt schnell zehn Sekunden zwischen sich und seine ehemaligen Begleiter. Gibt das den ersten deutschen Etappensieg bei der diesjährigen Tour?

Politt greift an: Jetzt tritt Nils Politt aus letzter Position unwiderstehlich an. Mit Riesenschritten enteilt der Deutsche von Bora-Hansgrohe. Sweeny und Erviti schauen sich an. Wer setzt nach?

Küng mit Problemen: Harrison Sweeny gibt Gas und bringt Stefan Küng in Schwierigkeiten. Nils Politt und Imanol Erviti können dem Australier folgen. Somit haben wir nun drei Fahrer an der Spitze.

Eine Minute Differenz: Offenbar wird die Unternehmung des Führungsvierers Erfolg haben. Mittlerweile bauen die Flüchtigen auf eine Minute Polster. Das ist zu viel für Julian Alaphilippe und Co., um da noch einmal hinzukommen.

Stefan Küng: Bei seiner fünften Tour ist Stefan Küng unterwegs. Der Zeitfahrspezialist gewann jüngst eine Etappe der Tour des Suisse. Bei der Grande Boucle eroberte der 27-jährige Eidgenosse im vergangenen Jahr zwei Rote Rückennummern.

Das Fluchtquartett hält stand: Jetzt reißt die Lücke wieder etwas weiter auf. 40 Sekunden sprechen für das Quartett an der Spitze. Die neun Verfolger kommen einfach nicht heran.

Einzelne Regentropfen: Bei Sonnenschein fallen jetzt einige Regentropfen zu Boden. Noch ist nicht klar, ob das nur ein Intermezzo ist oder ob das Wetter jetzt tatsächlich noch umschlägt.

Die weiteren Punkte: An der Sprintwertung kommt Harrison Sweeney als Zweiter durch, was mit 17 Zählern und 1.000 Euro belohnt wird. Dahinter reihen sich Imanol Erviti (15 Punkte, 500 Euro) und Stefan Küng (13 Punkte) ein. Aus der Verfolgergruppe kommen hier Andre Greipel (11), Connor Swift (10), Stefan Bissegger (9), Luka Mezgec (8), Edward Theuns (7), Sergio Henao (6), Edvald Boasson Hagen (5), Julian Alaphilippe (4) und Brent Van Moer (3) durch.

Zwischensprint: Nun steht der Zwischensprint des Tages an. In Uzes interessieren sich die vier Leute an der Spitze nicht, für die geht es nur um den Etappensieg. So rollen die Jungs einfach nur über den Strich - Nils Politt als Erster, was 20 Punkte und 1.500 Euro bringt.

Zur Situation: Im Peloton zeigt sich jetzt Ineos Grenadiers an der Spitze. Das Hauptfeld hat nach wie vor 14 Minuten Rückstand auf die Rennspitze. In der Verfolgergruppe gibt man nicht auf. Der Abstand bewegt sich bei knapp einer halben Minute.

Nils Politt: Einen bärenstarken Eindruck hinterlässt Nils Politt, auf dessen Initiative die Vierergruppe entstanden ist. Nach wie vor macht der Deutsche von Bora-Hansgrohe viel Führungsarbeit. Der 27-Jährige bestreitet seine fünfte Tour. Viel gewonnen hat der Rheinländer bisher nicht. Überliefert ist nur eine Etappe der Deutschland-Tour 2018.

Abstand wächst: Eine halbe Minute tut sich auf zwischen dem Führungsquartett und deren neun einstigen Fluchtbegleitern. Das Peloton liegt mehr als 14 Minuten zurück.

Ein Quartett enteilt: Von wegen! Nochmals reißt eine Lücke auf. Nils Politt, Stefan Küng, Connor Swift und Imanol Erviti kommen weg. Jetzt schaut das vielversprechend aus. Das Quartett gewinnt an Boden.

Ruhe kehrt ein: Erst jetzt beruhigt sich die Sache. Weitere Angriffe werden erst einmal aufgeschoben. Wie bereits erwähnt, folgt 16, 17 Kilometer vor dem Ziel noch ein Hügel, der prädestiniert für Attacken ist.

Gruppe wieder zusammen: Das Trio kommt nicht weg, so rollen die 13 Fahrer derzeit wieder zusammen. Allerdings wirkt die Situation nach wie vor nervös. Offenbar soll vorentscheidend ausgesiebt werden.

Weitere Tempoverschärfung: Zwischenzeitlich rollt beinahe alles wieder zusammen. Doch Politt lässt nicht locker. Jetzt kommt als Dritter Luka Mezgec hinzu, der sich im Gegensatz zu Swift an der Führungsarbeit beteiligt.

Attacke von Politt: Früher als erwartet, greift plötzlich Nils Politt an. Für den Moment kommt einzig Connor Swift mit. Somit ist es nun an Lotto Soudal, die Arbeit zu machen.

Situation in der Gruppe: Die schnellsten Leute in der Ausreißergruppe sind Andre Greipel und Edvald Boasson Hagen. Für die Konkurrenz also bedeutet das, die 13 Leute sollten in Nîmes nicht gemeinsam ankommen, sonst sind alle anderen ohne Chance. Es gibt aber auch zahlreiche Kandidaten für Attacken am letzten Hügel - Julian Alaphilippe natürlich, aber auch Stefan Küng, Nils Politt, Dylan Theuns oder Brent Van Moer.

Erfolgreiche Flucht: Inzwischen sind die Ausreißer mehr als zwölfeinhalb Minuten enteilt. Die Gruppe also wird durchkommen. Für die angeschlagenen Fahrer im Peloton ist das ein gutes Zeichen, die können sich heute ein wenig erholen.

Marschroute: In der zweiten Rennstunde bewältigten die Radprofis der Spitzengruppe 45 Kilometer, fuhren also beinahe auf dem Niveau der ersten Stunde. Damit bleibt es bei der Marschroute, beim schnellsten vorausberechneten Schnitt mit einer Zielankunft gegen 17:15 Uhr.

Vallerargues: Auf der Fahrt gen Süden müssen die Radprofis jetzt in Vallerargues noch einen Schlenker in Richtung Westen einlegen. Diese Schleife ist gut 35 Kilometer lang.

Lussan: Aktuell fährt die Spitzengruppe durch Lussan. Die Gemeinde in der Region Occitanie gilt als das schönste Dorf Frankreichs. Geprägt wird der Ort durch das Schloss aus dem 15. Jahrhundert.

Departement Gard: Inzwischen haben die Fahrer das Departement Ardeche längst verlassen und strampeln durch Gard. In diesem Departement wird man sich bis zur Zielankunft bewegen. Die Fahrt führt weitgehend grob in Richtung Süden.

Keine Abfahrt: Eine nennenswerte Abfahrt schließt an die Bergwertung nicht an. Es geht erst einmal in etwa auf diesem Höhenniveau weiter - ohne topografische Besonderheiten.

Côte du Belvedere de Tharaux: Um die Bergpunkte wird überhaupt nicht gekämpft. Nils Politt fährt gerade vorn und staubt die zwei Punkte sowie 300 Euro für die Mannschaftskasse von Bora-Hansgrohe ab. Den anderen Zähler streicht Stefan Küng ein. Für beide gibt es somit erstmals bei dieser Tour etwas Zählbares fürs Bergklassement.

Gaudu beim Tourarzt: Bereits gestern büßte der gesundheitlich angeschlagene David Gaudu viel Zeit und Platz 10 im Gesamtklassement ein. Überstanden ist das für den Franzosen noch nicht, der wird am Fahrzeug des Tourarztes vorstellig.

Bergwertung: Nun steht uns die einzige Bergwertung des Tages bevor. Der Anstieg zur Côte du Belvedere de Tharaux wird mit einer Länge von 4.4 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 4,6 Prozent angegeben. In 329 Metern Höhe warten zwei Punkte für den Ersten.

Unveränderte Situation: Noch immer deutet alles auf einen geglückten Ausreißversuch hin. Mittlerweile sind die 13 Jungs dort vorn um elf Minuten enteilt. Im Peloton werden nach wie vor keine Anstalten gemacht, das Tempo zu verschärfen. UAE Team Emirates fährt hier weiterhin vorn.

Lanterne Rouge: Seit einigen Tagen befindet sich die Rote Laterne in Besitz von Roger Kluge. Der deutsche Profi von Lotto Soudal belegt den letzten Platz im Gesamtklassement. Nach dem Ausscheiden von Peter Sagan ist das jetzt Rang 155. Dem 35-Jährigen ist schon im vergangenen Jahr das Kunststück gelungen, mit der Lanterne Rouge in Paris anzukommen.

Nun bereits zehn Minuten: Tatsächlich wächst der Vorsprung immer noch an. Mittlerweile sind wir bei zehn Minuten angekommen. An diesem erfolgreichen Fluchtversuch gibt es kaum noch Zweifel.

Drei Etappensieger: Unter diesen 13 Ausreißern befinden sich drei Männer, die bereits den süßen Geschmack eines Etappensieges bei der Tour genießen durften. Erfolgreichster ist Andre Greipel, der elf Tagessiege errungen hat. Der letzte liegt allerdings schon fünf Jahre zurück. Julian Alaphilippe kommt auf sechs Triumphe, den letzten auf der 1. Etappe in diesem Jahr. Edvald Boasson Hagen steht bei drei Etappensiegen. Letztmals erfolgreich war der Norweger 2017.

Geschwindigkeitsschnitt: In der ersten Rennstunde hat die Spitze des Rennens 45,7 Kilometer zurückgelegt. Damit bewegt man sich auf dem schnellsten vorausberechneten Schnitt, was auf eine Zielankunft gegen 17:15 Uhr hindeuten könnte.

Vallon-Pont-d'Arc: Nun fahren die Flüchtigen an der Vallon-Pont-d'Arc vorbei. Dabei handelt es sich um eine 54 Meter hohe natürliche Brücke, einen felsigen Bogen, der sich über den Fluss Ardeche spannt. Dieses Wahrzeichen bildet den Eingang zu den Schluchten der Ardeche.

Neun Minuten: So langsam stabilisiert sich der Abstand, pegelt sich bei neun Minuten ein. Das ist zugleich die größte Distanz, die heute bislang vermessen wurde. Nach wie vor sieht das überaus gut aus für die Ausreißer.

Drei Topteams fehlen: Nicht vorn dabei ist Bahrain Victorious. Deren Vorsprung in der Teamwertung ist groß genug, da droht also kein Verlust der Spitzenposition. In der Gruppe fehlen überdies AG2R, Ineos, Jumbo-Visma, Astana, UAE, B&B, Cofidis, Intermarche, Alpecin-Fenix und DSM.

13 Fahrer aus 12 Teams: Beim Blick auf die Zusammensetzung der Gruppe fällt auf, lediglich ein Team ist mit mehr als einem Fahrer vertreten. Lotto-Soudal darf auf Harrison Sweeny und Brent Van Moer bauen. Unterdessen wächst deren Vorsprung tendenziell weiter an, liegt inzwischen bei fast neun Minuten.

Der Grüne Mark ist wieder da: Nun schafft Mark Cavendish den Anschluss zum Feld. Für den britischen Etappenjäger handelte es sich also nicht wirklich um eine schwerwiegende Situation. Alles also im grünen Bereich - im wahrsten Sinne des Wortes!

Wetter: Bei sonnigem Wetter und 25 Grad radeln die Profis durch den Süden Frankreichs. In dieser Hinsicht haben die Radsportler nichts auszustehen. Niederschläge sind nicht vorhergesagt, sofern sich nicht eventuelle Gewitter bilden.

Defekt bei Cavendish: Mark Cavendish hat einen Defekt, fällt dadurch zurück und muss sich nach Beheben des Problems allein auf die Verfolgung begeben. Die Minute aber wird der Mann in Grün sicherlich wieder aufholen, denn so scharf wird im Peloton ja nicht gefahren.

Emirates kontrolliert: An der Spitze des Feldes fährt UEA Team Emirates, wie sich das für die Mannschaft des Gelben Trikots gehört. Darüber hinaus deuten sich keinerlei Ambitionen an. Es schaut also tatsächlich so aus, als würde man den Kampf um den Etappensieg den 13 Jungs dort vorn überlassen.

Entspannung im Hauptfeld: Nach wie vor steigt der Vorsprung der Flüchtigen rasant an, bewegt sich auf sieben Minuten zu. Im Peloton macht man sich jetzt offenbar einen entspannten Tag.

Deceuninck-Quick-Step setzt auf Alaphilippe: Was dafür spricht, dass Deceuninck-Quick-Step im Feld kein Tempo für Cavendish machen wird, um einen Zusammenschluss zu erreichen, ist die Tatsache, dass diese Mannschaft Alaphilippe vorn hat.

Vielversprechende Flucht: Zügig wächst der Vorsprung der entwischten Fahrer an. Das sind jetzt schon fünf Minuten, was in der Tat auf einen erfolgreichen Ausreißversuch hindeutet. Auch die Zusammensetzung der Gruppe lässt vermuten, dass unter diesen Profis der Etappensieger zu finden ist und es eben nicht zu einem Massenspringt mit Mark Cavendish kommt.

Keine Gefahr für die Trikots: Für das Gelbe Trikot bedeutet die Gruppe keine Gefahr. Bestplatzierter ist Sergio Henao, der mehr als 50 Minuten Rückstand auf Tadej Pogacar aufweist. Mit Blick auf Grün liegt Julian Alaphilippe am besten - allerdings 99 Zähler hinter Mark Cavendish. Auch beim Bergtrikot befindet der Weltmeister unter den Top 10, aber da gibt es heute ja ohnehin nur zwei Punkte.

Die Gruppe gewinnt an Boden: Mit dieser Situation scheint man im Peloton erst einmal zufrieden. Die Gruppe bekommt den Segen und darf fahren. Der Abstand wächst auf mehr als eine Minute. Darüber hinaus schließen die zwischenzeitlich abgehängten Gruppen von hinten wieder zum Hauptfeld auf.

13 Ausreißer: Inzwischen haben sich dort vorn 13 Radsportler zusammen gefunden und machen nun auch gemeinsame Sache. Neben den bereits genannten Fahrern gehören Sergio Henao, Stefan Küng, Stefan Bissegger, Imanol Erviti, Brent Van Moer, Edvald Boasson Hagen, Harrison Sweeny, Luka Mezgec und Edward Theuns zu den Flüchtigen.

Gruppe voraus: Mehr als zehn Profis haben sich abgesetzt. Julian Alaphilippe, Nils Politt und Andre Greipel sind dabei. Sonderlich viel Einigkeit herrscht da allerdings fürs Erste nicht.

Ausreißversuche: Abgesehen von der grundsätzlichen Situation, gibt es auch immer noch den Kampf um die Ausreißergruppe des Tages. Zahlreiche Fahrer haben Interesse daran, vorn wegzukommen.

Trikots: In Sachen Bergtrikot wird sich heute nichts tun. Am einzigen Anstieg sind maximal zwei Punkte zu holen. Damit darf Nairo Quintana einem entspannten Tag entgegensehen, denn sein Polster auf Wout Van Aert ist sechs Zähler groß. Viel deutlicher gestaltet sich der Vorsprung von Mark Cavendish im Kampf um Grün. 58 Punkte sind das gegenüber Michael Matthews. Und auf der heutigen Flachetappe liegen 70 auf der Straße - 20 beim Zwischensprint und 50 im Ziel. Die Rote Startnummer des angriffslustigsten Fahrers darf heute Kenny Elissonde tragen. Die beste Mannschaft ist nach wie vor Bahrain Victorious.

Topleute vorn dabei: Offenbar sind alle Trikots und die Klassementsfahrer vorn dabei. Eine halbe Minute dahinter bewegt sich eine Gruppe mit Geraint Thomas. Weitere 15 Sekunden zurück liegt Richie Porte mit seinen Begleitern.

Mehrere Gruppen: Aufgrund des seitlichen Rückenwindes reißt das Peloton in mehrere Teile. Jetzt stellt sich die Frage, wer da wohl den Anschluss verpasst hat.

Volle Fahrt voraus: Durch das mörderische Tempo zieht sich das Feld gewaltig in die Länge. Erste Fahrer verlieren den Anschluss.

Scharfer Start: Jetzt ist es soweit. Der Tour-Direktor schenkt die Fahne und gibt das Rennen frei. Sofort wird auf der breiten Straße das Tempo gewaltig angezogen.

Verzögerung: Am Kilometer 0 beruhigt Christian Prudhomme das Peloton, die neutralisierte Fahrt wird also zunächst fortgesetzt, weil Davide Formolo nach Problemen erst den Anschluss herstellen muss.

Sagan: Seinen Rückzug von der diesjährigen Tour de France hat Peter Sagan verkündet. Der Slowake klagte über Knieprobleme, die ihn seit einem Sturz schon mehrere Tage quälten. Damit hat Bora-Hansgrohe den ersten Ausfall zu beklagen.

Start: Soeben setzt sich das Peloton der 155 verbliebenen Fahrer in Bewegung. Auf neutralisierter Fahrt geht es durch Saint-Paul-Trois-Châteaux. Der kleine Ort im Departement Drôme hat die Tour zum vierten Mal zu Gast. Bereits 2011, 2012 und 2018 wurden hier Etappen der Frankreich-Rundfahrt gestartet.

Trikots: Gelb also ist weiterhin in Besitz von Tadej Pogacar. Und da gestern der bis dahin zweitplatzierte Ben O'Connor Zeit einbüßte, baut der Toursieger mittlerweile auf mehr als fünf Minuten Vorsprung. Dann folgen kurz nacheinander Rigoberto Uran, Jonas Vingegaard und Richard Carapaz, die damit die heißesten Anwärter für einen Platz auf dem Podium von Paris sind. Neben dem Maillot Jaune hat Pogacar auch das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrer gleichermaßen souverän in seinem Besitz. Vingegaard darf das nur stellvertretend tragen.

Verschiebung: Der Start wird um etwa zehn Minuten verschoben. Somit begibt sich das Fahrerfeld erst um 13:40 Uhr auf die neutralisierten Kilometer. Als Grund wird starker Rückenwind zu Beginn der Etappe angegeben. Offenbar hat man Sorge, die Profis könnten zu früh in Nîmes ankommen.

Rückblick: Gestern quälten sich die Fahrer also zweimal über den legendären Mont Ventoux. Die Etappe forderte ihre Opfer. So musste Tony Martin nach einem Sturz aufgeben. Insgesamt acht Profis stiegen aus. Mit Luke Rowe verpasste einer von denen das Zeitlimit. Unbeachtet von den Qualen der Kollegen stürmte an der Spitze Wout Van Aert als Solist zu einem eindrucksvollen Sieg, seinem insgesamt vierten bei der Tour. Der belgische Meister gelangte etwas mehr als eine Minute vor den beiden Trek-Segafredo-Fahrern Kenny Elissonde und Bauke Mollema ins Ziel. Einige Sekunden dahinter führte Tadej Pogacar als Vierter eine ganz kleine Gruppe an. Dieser Zieleinlauf täuschte darüber hinweg, dass der Titelverteidiger bei der zweiten Passage des Giganten der Provence erstmals in Schwierigkeiten geriet und von Jonas Vingegaard zwischenzeitlich um eine knappe halbe Minute distanziert wurde. In der Abfahrt korrigierte der Slowene das zusammen mit Rigoberto Uran und Richard Carapaz.

Etappenprofil: Topografisch gibt die Strecke heute also nicht viel her. Die höchste Erhebung liegt bei überschaubaren 329 Metern. An der Côte du Belvedere de Tharaux nach gut der Hälfte der Distanz wird die einzige Bergwertung des Tages abgenommen - eine der 3. Kategorie. Knapp 27 Kilometer vor dem Ziel folgt noch der Zwischensprint. Somit ist es an den Pedaleuren, mit ihrer Fahrweise zu entscheiden, wie schwer dieser Tagesabschnitt wird - und ob Mark Cavendish in einem Massensprint die Chance auf seinen 34. Etappensieg und den Rekord von Eddie Mercks bekommt.

Vor Beginn: Herzlich willkommen zur 12. Etappe der Tour de France! Nach der strapaziösen zweimaligen Überquerung des Mont Ventoux dürfen die Radprofis heute ein wenig durchatmen. Zwischen Saint-Paul-Trois-Châteaux und Nîmes steht eine unspektakuläre Flachetappe über 159,4 Kilometer auf dem Programm. Der scharfe Start soll gegen 13:40 Uhr erfolgen.

Tour de France 2021: 12. Etappe heute im Liveticker - Vor Beginn

Vor Beginn: Gestern krönte sich der Belgier Wout van Aert mit einer beeindruckenden Leistung am Mont Ventoux zum Tagessieger. Kann er heute einen weiteren Erfolg feiern? Im Gelben Trikot fährt weiterhin Tadej Pogacar, der seinen Vorsprung gestern sogar weiter ausbauen konnte.

Vor Beginn: Gefahren wird heute von Saint-Paul-Trois-Chateaux nach Nimes. 159,4 Kilometer müssen die Fahrer bei der Flachetappe zurücklegen. 2019 endete die Etappe in einem Massensprint.

Vor Beginn: Herzlich willkommen zum heutigen Liveticker der 12. Etappe bei der Tour de France.

Tour de France 2021: 12. Etappe heute im TV und Livestream

Ihr könnt die heutige Etappe der Tour de France im Free-TV verfolgen. Die ARD überträgt ab 16.05 Uhr, zuvor läuft die Etappe auf One, einem weiteren Sender der ARD. Die ARD bietet auch einen Livestream ihrer Übertragung an. Diesen könnt Ihr hier aufrufen.

Ebenfalls live mit dabei ist Eurosport. Auch Eurosport bietet einen Livestream seiner Übertragung an. Um diese im Eurosport-Player sehen zu können, benötigt Ihr allerdings ein kostenpflichtiges Abo.

Auch auf DAZN könnt Ihr die heutige Etappe live sehen. DAZN überträgt dank einer Kooperation mit Eurosport Eurosport1 und Eurosport2 stets live - und somit auch die heutige Etappe. Hier könnt Ihr euch als Neukunde den DAZN-Gratismonat sichern.

Tour de France 2021: Der Terminplan im Überblick

EtappeDatumStart -ZielStreckenlängeSieger
1. Etappe26. Juni 2021Brest - Landerneau187 kmJulian Alaphilippe
2. Etappe27. Juni 2021Perros-Guirec - Mûr-de-Bretagne182 kmMathieu van der Poel
3. Etappe28. Juni 2021Lorient - Pontivy182 kmTim Merlier
4. Etappe29. Juni 2021Redon - Fougères152 kmMark Cavendish
5. Etappe30. Juni 2021Changé - Laval (EZF)27 kmTadej Pogacar
6. Etappe1. Juli 2021Tours - Châteauroux144 kmMark Cavendish
7. Etappe2. Juli 2021Vierzon - Le Creusot248 kmMatej Mohoric
8. Etappe3. Juli 2021Oyonnax - Le Grand-Bornand152 kmDylan Teuns
9. Etappe4. Juli 2021Cluses - Tignes (Bergankunft)145 kmBen O'Connor
1. Ruhetag5. Juli 2021
10. Etappe6. Juli 2021Albertville - Valence186 kmMark Cavendish
11. Etappe7. Juli 2021Sorgues - Malaucène (2 Mal über Mont Ventoux)199 kmWout van Aert
12. Etappe8. Juli 2021Saint-Paul-Trois-Châteaux - Nîmes161 km
13. Etappe9. Juli 2021Nîmes - Carcassonne220 km
14. Etappe10. Juli 2021Carcassonne - Quillan184 km
15. Etappe11. Juli 2021Céret - Andorra-la-Vielle192 km
2. Ruhetag12. Juli 2021
16. Etappe13. Juli 2021Pas de la Casa - Saint-Gaudens169 km
17. Etappe14. Juli 2021Muret - Saint-Lary-Soulan (Col de Portet/Bergankunft)178 km
18. Etappe15. Juli 2021Pau - Luz Ardiden (Bergankunft)130 km
19. Etappe16. Juli 2021Mourenx - Libourne203 km
20. Etappe17. Juli 2021Libourne - Saint-Émilion (EZF)31 km
21. Etappe18. Juli 2021Chatou - Paris Champs-Élysées112 km
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