Green auch am Sonntag vorn

SID
Jamie Green dominierte das ganze Wochenende und führt den Audi-Triumphzug an
© getty

Triumphator Jamie Green freute sich wie ein kleines Kind mit seinen Mechanikern. Losgelöst bejubelte der britische Audi-Pilot am Sonntag auf dem Lausitzing seinen dritten Sieg im vierten DTM-Rennen der Saison - auf dem Weg zu seinem ersten Meistertitel im zehnten Jahr in der Tourenwagenserie sieht sich der 32-Jährige aber noch auf den ersten Metern.

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"Das ist ein schöner Moment für mich. Es ist aber noch zu früh, um über die Meisterschaft zu sprechen. Ekström war schnell, es war härter als am Samstag", sagte Green in der ARD.

Die Spannung war allerdings nur eine Audi-interne: Nach dem vierten Sieg im vierten Saisonrennen für die Ingolstädter droht der DTM gähnende Langeweile. Das neue Reglement, das unter anderem durch unterschiedliche Renndesigns mehr Attraktivität bringen sollte, scheint wirkungslos angesichts der technologischen Machtverhältnisse.

"So eine Dominanz habe ich in 15 Jahren DTM noch nicht erlebt", sagte Audi-Star Mattias Ekström, der nach seinem zweiten Platz vom Sonntag mit 58 Punkten in der Meisterschaft erster Verfolger von Green (75) ist. Der beste jicht im Audi fahrende Pascal Wehrlein (Worndorf) liegt nach Platz 13 vom Sonntag als Vierter bereits 43 Punkte zurück.

Safety Car rückt aus

Green erwischte einen mäßigen Start und musste den zweimaligen Champion Ekström vor der ersten Kurve passieren lassen. Das Audi-Quintett Ekström, Green, Molina, Scheider und Mortara setzte sich scheinbar spielerisch ab.

In der achten Runde holte sich Green die Führung zurück und behauptete sie fortan souverän. In dem einer Prozession gleichenden Rennen blieb Green auch nach dem Pflichtboxenstopp in Front.

Spannung kam erst auf, als das Safety Car nach einem Abflug von Mercedes-Rookie Lucas Auer (Österreich) in der 38. Runde ausrückte, wodurch das Feld wieder zusammenrückte. Die Audi-Perlenkette in der Reihenfolge Green, Ekström, Miguel Molina (Spanien), Timo Scheider (Braubach) und Edoardo Mortara (Italien) blieb aber unverändert.

Bester Verfolger war der Spanier Daniel Juncadella (Mercedes) auf Rang sechs, schnellster BMW-Pilot der Belgier Maxime Martin als Achter.

Audi dominiert

Die Einseitigkeit dürfte anhalten: Audi feierte trotz des Handicaps von bis zu 20 kg Performance-Gewichten am Samstag einen Vierfach- und am Sonntag einen Fünffacherfolg. Neun von zwölf möglichen Podiumsplätzen wurden von den Ingolstädtern eingenommen.

Mercedes schaffte es immerhin dreimal auf das Siegertreppchen, während die in der Vorsaison dominierenden BMW um Titelverteidiger Marco Wittmann, der nur die Ränge 13 und 17 erreichte, völlig hintendran hängen.

Hoffnung auf mehr Action beim Audi-"Heimspiel" auf dem Norisring (27./28. Juni) machte allein Green: "Mein Auto wird dann noch einmal 10 kg schwerer sein." Allerdings: Keine Strecke liegt ihm mehr als der Stadtkurs. Bereits viermal war Green in Nürnberg nicht zu schlagen.

DTM: Der Meisterschaftsstand