Offiziell: DTM kehrt nach China zurück

SID
Die DTM fährt ab der kommenden Saison wieder in China
© getty

Die internationale Tourenwagenserie DTM setzt ihre Expansion fort und fährt in den kommenden fünf Jahren wieder in China. Die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes hoffen auf einen immensen Imagegewinn in dem "Zukunftsmarkt".

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Die internationale Tourenwagenserie DTM setzt ihre Expansion unvermindert fort. Wenn die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes in diesem Jahr Russland "erobert" haben, wird in der kommenden Saison auch wieder in China gefahren - um Punkte und um die Gunst der zahlungskräftigen Motorsport-Fans der Volksrepublik.

"Dem Wunsch der Hersteller, in den Zukunftsmärkten zu fahren, müssen wir gerecht werden", sagte DTM-Chef Hans-Werner Aufrecht am Montag in Frankfurt/Main. Die DTM habe ein Logistik-Konzept erarbeitet, "das es uns erlaubt, mit geringen Kosten ins Ausland zu gehen".

Offen ist noch der Austragungsort des Rennens, das in den kommenden fünf Jahren in Asien stattfinden wird. Im Gespräch sind die südchinesische und bevölkerungsreichste (104 Millionen Einwohner) Provinz Guangdong und die Hafenstadt Shanghai, wo auch die Formel-1 zu Gast ist und wo bereits 2004 und 2010 DTM-Rennen gefahren wurden.

"Die Basis ist in Deutschland"

Ein heimisches Rennen soll der Expansion nicht zum Opfer fallen. "Die Basis ist in Deutschland", sagte Aufrecht: "Die Zahl der Rennen wird daher nicht sinken, sondern eher wird noch ein Auslandsrennen dazukommen."

Der chinesische Markt dürfte für die drei Hersteller auch in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Vermeintlich 600 Millionen Autos sollen in der Volksrepublik zum westlichen Standard fehlen.

"Der chinesische Markt ist für uns enorm wichtig", sagte BWM-Motorsport-Direktor Jens Marquardt: "In solchen Ländern braucht es für den Aufbau des Motorsports Leitmotive - in Zukunft wird die DTM eines davon sein." Für Audi sei das Rennen in Fernost "ein weiterer Baustein, um uns in China präsentieren zu können", sagte Dieter Gass, DTM-Leiter der Ingolstädter: "Dort zu fahren, ist für uns extrem wichtig, weil es fast keine Motorsportstruktur gibt."

Erstmals in Russland

Quasi auf halber Strecke macht die DTM bereits am kommenden Wochenende (2. bis 4. August) erstmals in Russland halt. Auf dem Moscow Raceway erwartet die DTM-Führungsetage bis zu 100.000 Zuschauer. "Das ist die ideale Möglichkeit, um die Philosophie der DTM zu zeigen", sagte Wolfgang Schattling, Leiter der DTM-Organisation und Motorsport-Kommunikation bei Mercedes Benz: "Wir müssen Pionierarbeit leisten und haben damit begonnen."

Bereits Ende Juli sorgten die Hersteller nahe des Roten Platzes in der russischen Hauptstadt mit einem Promo-Auftritt für Furore - und warben gleichzeitig für neue Kunden. "Auch Russland ist ein immens wichtiger Markt, für die Premiummarken einer der wichtigsten mit einer der größten Zuwachsraten der Welt", sagte Marquardt: Das ist für uns alle ein großes Abenteuer."

Rein technisch expandiert die DTM zudem in der japanischen Super-GT-Serie, die ab 2014 das DTM-Reglement nutzt. Die asiatischen Hersteller Nissan, Honda und Toyota könnten so mit geringem Aufwand auch in der europäischen Basis-Serie starten. "Ich kann mir eine Wechselwirkung gut vorstellen", sagte Aufrecht. Im März hatte der DTM-Rechteinhaber ITR zudem ein Kooperationsabkommen mit dem amerikanischen Serienbetreiber GRAND-AM und dem US-Motorsportverband IMSA verkündet.

Die DTM-Meisterschaftsstände 2013