Nach EM: Julian Weber, Malaika Mihambo und Co. lassen Zuschauer beim ISTAF noch einmal jubeln

SID
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Die deutschen EM-Stars um Julian Weber, Niklas Kaul Malaika Mihambo haben sich beim ISTAF in Berlin noch einmal vor heimischer Kulisse feiern lassen.

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Julian Weber applaudierte strahlend in Richtung Publikum, Malaika Mihambo breitete die Arme aus und verneigte sich vor den jubelnden Fans auf den Rängen. Zwei Wochen nach der EM haben sich die deutschen Leichtathleten beim ISTAF im Berliner Olympiastadion vor rund 37.000 Zuschauern am Sonntag noch einmal feiern lassen.

Vor allem Weitsprung-Olympiasiegerin Mihambo war erleichtert nach ihrem Wettkampf. "Mir geht es schon deutlich besser, aber ich merke doch noch, dass ich Corona hatte", sagte die Weltmeisterin in der ARD. Deshalb habe sie auch nicht jeden Versuch genommen. Der erste reichte jedoch für den Sieg: Mit 6,92 m meldete sich Mihambo nach ihrem verlorenen EM-Titel und dem anschließenden Kreislaufkollaps erfolgreich auf der Wettkampfbühne zurück.

Weber ließ mit 84,90 m zwei Wochen nach seinem EM-Titel erneut die Konkurrenz um Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul (71,34 m) im Speerwurf hinter sich. "Ich habe das genossen und alles aufgesaugt", sagte der 28-Jährige: "Ich habe gemerkt, dass die Saison sehr lang war. Deswegen bin ich sehr zufrieden, dass ich noch einen rausgehauen habe."

Das war auch Kristin Pudenz. Die EM-Zweite musste sich beim Diskuswerfen mit 65,20 m wie schon bei den Olympischen Spielen der amerikanischen Vorjahressiegerin Valarie Allman geschlagen geben (70,06 m). Die Weite sei "in Ordnung", sagte Pudenz, die noch beim Diamond-League-Finale in Zürich und bei einem Meeting in Zagreb starten will.

Doch im Mittelpunkt stand im Anschluss ohnehin Nadine Müller. Für die 36-Jährige war es der letzte Wettkampf. "Es war sehr emotional", sagte sie am ARD-Mikrofon und wischte ein paar Tränen weg. "Für mich schließt sich der Kreis, hier habe ich 2009 den Durchbruch in die Weltspitze geschafft", erklärte Müller, die unter anderem WM-Silber und -Bronze sowie zwei EM-Silbermedaillen während ihrer sportlichen Karriere gewonnen hatte.

ISTAF in Berlin: Gina Lückenkemper trotz Verletzung vor Ort

Sprint-Europameisterin Gina Lückenkemper ließ sich trotz verletzungsbedingter Absage den Stadionbesuch nicht nehmen. Die 25-Jährige schrieb am Rande der blauen Laufbahn fleißig Autogramme und verfolgte das Rennen ihrer Teamkolleginnen.

"Das Herz hat schon geblutet, aber das Herz hat sich vielmehr für die anderen Mädels mitgefreut, dass die noch einmal vor der Kulisse rennen durften", sagte Lückenkemper. Rebekka Haase (11,42) und Lisa Mayer (beide Wetzlar/11,57), Lückenkempers Teamkolleginnen in der Gold-Staffel von München, wurden beim Sieg der EM-Dritten Daryll Neita (11,00 Sekunden) Sechste und Siebte.

Der norwegische Superstar Karsten Warholm lieferte über die 400 m Hürden in 47,24 Sekunden eine souveräne Vorstellung, Joshua Abuaku war als Dritter (48,55) bester Deutscher. Auch Weltmeister Grant Holloway (USA) gab sich keine Blöße und gewann in 13,05 Sekunden über die 110 m Hürden, Gregor Traber (Tübingen) kam in 13,98 Sekunden als Letzter ins Ziel. 200-m-Weltmeister Noah Lyles setzte sich über die 100 m in 9,95 Sekunden durch, Joshua Hartmann wurde Vierter (Köln/10,23).

Aus deutscher Sicht war neben Lückenkemper auch Lauf-Ass Konstanze Klosterhalfen krankheitsbedingt nicht am Start. In Abwesenheit der Europameisterin war Elena Burkard als Siebte (LG Nordschwarzwald/15:36:89 Minuten) beste Deutsche über die 5000 m beim Sieg der WM-Zweiten Beatrice Chebet aus Kenia (14:44:25).

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