Leichtathletik-WM: Gesa Felicitas Krause holt erste deutsche Medaille

SID
Gesa Krause (li.) hat die erste Medaille für Deutschland in Doha geholt.
© getty

Gesa Felicitas Krause hat mit einem Traumlauf und einem überragenden Schlussspurt die erste deutsche Medaille bei der Leichtathletik WM in Doha gewonnen. Die zweimalige Europameisterin kämpfte sich bei den 3000 Metern Hindernis in 9:03,30 Minuten (deutscher Rekord) wie 2015 auf Platz drei.

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"Es war eine Willensleistung. Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich habe davon geträumt, ich wollte es unbedingt. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte Krause im ZDF: "Ich habe heute alles aus mir herausgeholt."

Beim Triumph der Weltrekordlerin Chepkoech (8:57,84 Minuten) verbesserte Krause ihre eigene nationale Bestmarke um mehr als vier Sekunden und konnte hinterher ihr Glück kaum fassen. Immer wieder schlug sie die Hände vors Gesicht und ließ sich dann selig mit der deutschen Fahne um den Schultern feiern.

Gesa Krause nun zweitbeste Europäerin der Geschichte

Die entscheidende Attacke auf dem Weg zu ihrem Coup gelang Krause am letzten Wassergraben, neben Chepkoech musste sie nur noch der entthronten Titelverteidigerin Emma Coburn aus den USA (9:02,35) den Vortritt lassen. Mit ihrer Zeit ist Krause jetzt die zweitbeste Europäerin der Geschichte. Vor vier Jahren in Peking hatte Krause ebenfalls WM-Bronze gewonnen.

Chepkoech rannte nach dem Startschuss sofort vorne weg und hatte schnell schon über 30 Meter Vorsprung. Krause musste dahinter kämpfen, um den Anschluss an die Verfolgergruppe zu halten. Doch sie behielt die Nerven und konnte am Ende im Gegensatz zu einigen Konkurrentinnen noch zulegen.

Denn Krause hatte sich im Vorfeld im Training gequält wie noch nie, seit Ende Oktober 2018 gönnte sich die Studentin der Wirtschaftspsychologie keinen freien Tag. "Das ist für einen Außenstehenden vermutlich wirklich unvorstellbar", hatte Krause, die für ihren Traum von der Medaille in Höhentrainingslagern in Kenia, den USA, der Schweiz und unmittelbar vor Doha noch in Südafrika schuftete, dem SID im Vorfeld gesagt.

Für Gesa Krause geht es nun in den Urlaub

Alles für das ganz große Ziel: Ein Coup wie vor vier Jahren sollte her, als Krause in einem Bummelrennen in Peking die Konkurrenz düpierte. Und ebenfalls im Schlussspurt auf Rang drei stürmte. Doch seitdem hatte sich das Niveau in der Weltspitze noch einmal verbessert. "Es wird nicht einfach, aber dafür ist man ja bei einer WM", hatte Krause nach ihrem Vorlauf geahnt, aber: "Ich bin eine Wettkämpferin."

Krause wird sich nun für die lange Saison, all die Schmerzen im Training und Bronze belohnen, der Urlaub ist gebucht. "Mit meinem Freund fliege ich nach Griechenland", hatte sie dem SID verraten.

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