NBA-Star Dennis Schröder fehlt beim Supercup: "Wir haben keine Klarheit"

SID
Dennis Schröder ist vor dem Beginn des Supercups noch nicht in die Vorbereitung der Nationalmannschaft eingestiegen.
© getty

Dennis Schröder kommt gar nicht, die Berliner Meisterspieler kommen erst am Sonntag. Beim Supercup in Hamburg muss Bundestrainer Henrik Rödl in der Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation ziemlich improvisieren.

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Kommt er, kommt er später, kommt er gar nicht? Das Warten auf NBA-Star Dennis Schröder nimmt langsam aber sicher seltsame Züge an. "Wir haben noch keine komplette Klarheit", sagte Bundestrainer Henrik Rödl kurz vor dem Supercup in Hamburg, der Deutsche Basketball Bund (DBB) weiß nach wie vor nicht, wann mit dem 27-Jährigen zu rechnen ist. Dazu kommt der unnötige Wirbel um die Berufung von Joshiko Saibou.

Eigentlich geht es in der ohnehin kurzen Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation in Split/Kroatien (29. Juni bis 4. Juli) darum, sich einzuspielen, taktische Dinge auszuprobieren. Nicht ganz einfach, wenn es viele Nebengeräusche gibt und dazu der Regisseur fehlt. Klar ist nämlich bislang nur eines: Beim Supercup am Wochenende ist Schröder nicht dabei.

"Die Lage bei Dennis ist, dass er natürlich zu uns stoßen will und kann, sobald es ihm möglich ist. Wir haben noch nicht genau ausgemacht, wann das sein wird", sagte Rödl. Die Frage nach Schröders Aufenthaltsort wollte er nicht beantworten, betonte aber: "Wir stehen in ganz engem Kontakt mit ihm."

Was Schröder (Los Angeles Lakers) aufhält, ist völlig unklar. "Er wird vielleicht in Heidelberg zur Mannschaft dazustoßen", sagte Rödl. Dort bestreitet die DBB-Auswahl am 24. Juni ihre Generalprobe gegen den Senegal. Fehlt der Point Guard auch da, würde er ohne vorherigen Einsatz in Split auflaufen.

Doch damit nicht genug. Niels Giffey, Maodo Lo und Johannes Thiemann vom alten und neuen deutschen Meister Alba Berlin haben nach dem Bundesliga-Finale frei bekommen und reisen erst am Sonntag nach Hamburg. Ins Mannschaftstraining soll das Trio dann in Heidelberg einsteigen. Heißt: ein Testspiel.

Stören die Personalprobleme die Vorbereitung? "Sehr", sagte Center Johannes Voigtmann: "Wir haben das Mindset gehabt: Wer da ist, ist da. Das ist natürlich nicht optimal. Aber was sollen wir machen?"

DBB: "Haben große Fehler gemacht"

Am Freitag geht es beim Supercup zum Auftakt gegen Tschechien, am Samstag gegen Tunesien, möglicher Gegner ab dem Halbfinale beim Quali-Turnier in Kroatien. Zum Abschluss am Sonntag ist das DBB-Team dann gegen Italien gefordert (alle 20.30 Uhr).

"Wir haben ein sehr hochkarätiges Turnier", so Rödl: "Die Tunesier sind in unserer Gruppe, deshalb ist es ein brisanteres Match als sonst." Ihm sei "klar, dass die Vorbereitung sehr, sehr kurz war". Deshalb steige die Bedeutung des Turniers.

Jede Menge Baustellen, aber längst nicht alle. Wegen der Nominierung von Saibou, der im Vorjahr mit Teilnahmen an Demos gegen die Anti-Coronamaßnahmen und kruden Thesen für Kopfschütteln gesorgt hatte, gab es reichlich Kritik.

"Wir haben als Verband große Fehler gemacht", sagte DBB-Vizepräsident Armin Andres: "Das kann man nicht wegwischen. Dafür möchten wir uns entschuldigen." Man habe die Sachlage und die Tragweite "etwas unterschätzt".

Saibou hatte sich tags zuvor mit einem Video zu Wort gemeldet. "Mir ist wichtig zu sagen, dass ich die Existenz von Corona nicht bezweifle und nie angezweifelt habe", sagte der 31-Jährige in einer Botschaft, die der DBB bei Twitter veröffentlichte.

"Irgendwo hört Meinung auf", sagte Voigtmann zur Affäre. "Joshiko hat sich in Sachen verrannt." Gebe es einen Rückfall, dann "bin ich raus aus der Nationalmannschaft", so Voigtmann: "Oder er wird rausgeschmissen."

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