Schwimm-EM: Matzerath erreicht Finale - und kegelt Teamkollegen raus

SID
Lucas Matzerath steht im Finale über 50 m Brust.
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Ganz so unbeschwert konnte sich Lucas Matzerath über seinen Finaleinzug bei der Schwimm-EM in Budapest nicht freuen. Denn mit seinem siebten Platz im Halbfinale über 50 m Brust hatte der Olympiastarter mit dafür gesorgt, dass der im Lauf zuvor gestartete Teamkollege Melvin Imoudu denkbar knapp aus den Top 8 rausflog. "Es wäre schön gewesen, zusammen für Deutschland einzustehen", sagte Matzerath, "aber dann muss ich am Samstag doppelt so hart kämpfen."

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Von Imoudu gab es überhaupt keine Vorwürfe - im Gegenteil. "Natürlich gönne ich es Lucas. Wir sind ja eine Mannschaft", sagte der Potsdamer, der auch ohne Finalticket mit seiner Leistung zufrieden war: "Es war ein geiles Ding, hier im Halbfinale schwimmen zu können."

Den Endlauf verpasste der 22-Jährige lediglich um vier Hundertstelsekunden. Auch, weil er im Vergleich zum Vorlauf etwas langsamer war - anders als Matzerath. Der stellte im Halbfinale noch mal eine persönliche Bestleistung (27,14) auf. Im Kampf um die Medaillen gegen Stars wie Weltrekordler Adam Peaty (Großbritannien) dürfte der Frankfurter am Samstag aber chancenlos sein.

Doch allein schon der Finaleinzug sei "mega" und ein gutes Zeichen für Olympia, meinte Matzerath: "Wir können aus dem Trainingsblock doch so schnell schwimmen. Ich freue mich schon auf die Ergebnisse in Tokio."

Matzerath ist neben Ex-Weltmeister Marco Koch, der mit dem Halbfinal-Aus auf seiner Paradestrecke 200 m Brust enttäuscht hatte, der einzige deutsche Olympiastarter bei der Becken-Wettbewerben in der Duna Arena. Die deutschen Topstars wie Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock arbeiten lieber daheim an ihrer Olympiaform.

Demler und Vogelmann scheitern im Halbfinale

Im Halbfinale Endstation war derweil für die Lagenschwimmerinnen Kathrin Demler (Essen) und Zoe Vogelmann (Heidelberg) über 200 m auf den Plätzen 13 und 14. "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, ich hatte erwartet, dass ich etwas schneller bin", sagte Demler, die am Donnerstag im Finale über 200 m Schmetterling als Siebte überzeugt hatte.

Ein Kuriosum gab es im Endlauf über 100 m Rücken der Frauen. Die Britin Kathleen Dawson hatte schon über Gold gejubelt, doch der Europäische Schwimmverband LEN teilte später mit, dass das Finale aufgrund von Problemen mit der Startanlage wiederholt werden müsse. Offenbar hatte die Schwedin Louise Hansson auf Bahn acht den Start nicht gehört. Beim zweiten Versucht rund 80 Minuten später triumphierte erneut Dawson - und diesmal zählte das Ergebnis.

Außerdem holten sich die Italienerin Simona Quadarella (1500 m Freistil), der Ungar Szebasztian Szabo (50 m Schmetterling), die Britin Molly Renshaw (200 m Brust), der Russe Martin Maljutin (200 m Freistil) und die 4x-200m-Freistilstaffel Großbritanniens die Titel.

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