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NFL: Gewinner und Verlierer - Championship Sunday

Von Marko Markovic / Marcus Blumberg
NFL, Gewinner und Verlierer, Championship Sunday
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Die Eagles und Chiefs stehen im Super Bowl und durften sich dafür vor allem bei ihren jeweiligen Defensiv-Stars bedanken. Die Gewinner und Verlierer der Championship Games.

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Zwei Head Coaches haben es derweil wieder allen gezeigt, während bei einem der Verlierer einfach die Antworten fehlten.

Zudem stehen die Niners nun vor einem Scherbenhaufen auf der wichtigsten Position.

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Gewinner: NICK SIRIANNI - Head Coach, Eagles

Sirianni war nicht die logischste Wahl zum Head Coach damals, und seine erste Pressekonferenz ging in die Geschichtsbücher ein dafür, wie tollpatschig er wirkte. Seither verwendet er sie als Tape für seine Spieler - als Motivation, dass sie sich alle als Team bessern können.

Sirianni hat gegen die 49ers bewiesen, dass er zu den Top-Coaches der Liga zählt. Das schnelle Spiel nach dem fragwürdigen Smith-Catch, die erfolgreiche Challenge des Purdy-Fumbles und die gewohnt aggressiven und smarten 4th-Down-Calls gaben seinem Team Vorteile, die es dann dank des Talentunterschieds nach Hause spielte. Nach Andy Reid und Doug Pederson ist er also der nächste anfangs belächelte Eagles Head Coach, der es in die Super Bowl geschafft hat.

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Gewinner: HAASON REDDICK - Edge Rusher, Eagles

Reddick musste in der zweiten Hälfte des Blowouts nicht viel machen, was aber daran lag, dass er maßgeblich daran beteiligt war, dass es zur Halbzeit eben schon ein Blowout war.

Reddick hatte zwei Sacks, einen Forced Fumble und eine Fumble Recovery. Die 49ers dachten anfangs offensichtlich, dass man ihn mit ein paar Chips stoppen kann - und zahlten den Preis.

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Gewinner: HOWIE ROSEMAN - General Manager, Eagles

Roseman war schon beim 2004er Team Teil der Organisation, aber als General Manager hat er nun 2017 und 2022 zwei Super-Bowl-Kader mit zwei verschiedenen Head Coaches und Quarterbacks gebaut.

Roseman bewährt sich dabei erneut mit flexiblem Roster Building, das sich nicht viele GMs trauen. Noch spät im August wurde am Kader gefeilt und eine konstante Fokussierung auf wertvolle Draft-Positionen sind Gründe, warum die Eagles trotz mehrfacher Rückschläge und auch Fehlentscheidungen im Big Picture dann doch nie weg vom Fenster sind.

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Gewinner: KENNETH GAINWELL - Running Back, Eagles

Dieses Spiel hatte einen Running Back, der der leading Rusher und der second leading receiver seinemsTeam war und fast 30 Prozent der Scrimmage Yards erarbeitete - und sein Name war nicht Christian McCaffrey.

Gainwell war an einem Tag, an dem sich die Eagles-Offense sehr schwer tat gegen die 49ers-Defense, der einzige, der konstant den Ball bewegen konnte und auch mal toughe Yards machte.

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Gewinner: CHRIS JONES - Defensive Tackle, Chiefs

Jones wurde seinem Ruf in diesem Spiel auf jeden Fall gerecht: 2 Sacks und 5 QB-Hits sammelte er in der Mitte der Chiefs-Defensive-Line und ließ damit Joe Burrow nie in Ruhe ins Spiel kommen.

Außerdem wurde er auf einer der größten denkbaren Bühnen seinem Ruf als Closer mehr als gerecht: Sein Sack im vierten Viertel, der den letzten Bengals-Punt erzwang, war der spielentscheidende Moment für die Chiefs-Defense, an einem Tag, an dem sie mal ihrem QB aushelfen musste.

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Gewinner: MARQUEZ VALDES-SCANTLING - Wide Receiver, Chiefs

Die Chiefs-Receiver fielen der Reihe nach aus, das stellte MVS vor durchaus neue Herausforderungen. Der einzig wirkliche Starting-Wide-Receiver in einem Championship Game stand davor nicht auf seinem Resümee.

MVS war aber verlässlich, wenn es notwendig war. Er war neben Kelce, der viele Double Teams sah, die konstanteste Anspielstation für Mahomes und beendete den Tag mit 6 Catches für 116 Yards und einem Touchdown.

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Gewinner: PATRICK MAHOMES - Quarterback, Chiefs

Mahomes konnte sein "Ankle Game" bestehen, wie es vermutlich nur er kann: Zuerst durch den Schmerz durchspielen und klar limitiert sein was Pocket-Movement und Laufspiel angeht. Dann doch genug Würfe aus der Pocket anbringen, um im Spiel zu bleiben.

Und in der zweiten Hälfte dann sowohl was Extended Plays angeht, als auch was den einen nötigen Scramble, den es gebraucht hat, mit Vollspeed wieder zu gehen und auf Adrenalin das Spiel doch für sich zu entscheiden.

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Gewinner: ANDY REID - Head Coach, Chiefs

Reid hat mit dem Spiel seine vierte Super-Bowl-Teilnahme fixiert und hatte eindeutig mit widrigen Umständen zu kämpfen. Der Gameplan war aber auf Mahomes' eingeschränkte Mobilität gut angepasst und auch die ausfallenden Receiver konnte Reid immer wieder durch gute Route-Kombinationen ausgleichen.

Schlussendlich ist es aber auch der Gesamtverdienst eines Head Coaches, wenn sein Team diszipliniert und emotional stabil genug ist, sich nicht davontreiben zu lassen von einem großen Spiel.

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Verlierer: KYLE SHANAHAN - Head Coach, 49ers

2022 gehört zu den absoluten Meisterleistungen in Shanahans Karriere. So weit zu kommen mit der Quarterback-Situation ist wirklich ein Fingerzeig auf die Genialität seines Schemes und seiner Fähigkeit Coaching Staffs zusammenzustellen.

Aber das Ende war nicht ruhmreich: Es fing mit einer verpassten Challenge an und endete mit einer Plan-D-Offense, die niemanden in der Eagles-Defense überraschte. Klar ist es nicht leicht mit dem vierten QB. Aber keinerlei Ideen für das Passspiel zu haben, obwohl die Depth Chart ja schon seit Wochen klar war und eine Purdy-Verltzung ja jederzeit passieren hätte können, ist schon seltsam.

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Verlierer: QUARTERBACKS - 49ers

Die Quarterback-Situation der 49ers endet mit einer Fülle an Verletzungen - und einem Scherbenhaufen voller Fragen. Brock Purdy war eine nette Geschichte am Ende der Saison, aber er verkompliziert eine bereits komplizierte "Lance oder Jimmy"-Frage für 2023 nun noch mehr.

Und dann ist da noch ein Quarterback, der in der Gegend aufgewachsen ist, und für 2023 altersbedingt ein Team sucht, dass jenseits der Quarterback-Position ready-made ist für einen sofortigen Titel-Run. Die alte NFL-Phrase ist: "Hast du zwei Quarterbacks, hast du keinen". Aber was hast du, wenn du drei bis vier Quarterbacks hast?

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Verlierer: RONALD TOLBERT & CREW - Schiedsrichter, AFC Championship Game

Wenn am Ende die Schiedsrichter diejenigen sind, die Spiele prägen und vielleicht sogar mitentscheiden, wirft das nie ein gutes Bild auf den Sport und die Situation.

Ron Tolbert und Kollegen schafften genau dies! Die Konfusion beim insgesamt dreimal gespielten 3rd&9 in der zweiten Halbzeit hätte durch klarere Ansagen vermieden werden können. Die Fülle an soften Calls gegen die Bengals und zugunsten der Chiefs waren unschön, ebenfalls muss erwähnt werden, dass die entscheidende Strafe (Late Hit an Mahomes) gegen Joseph Ossai am Ende nicht nur soft war, sondern dabei auch noch ein Holding der Chiefs-O-Line übersehen wurde. Die Strafe hätte also negiert werden müssen ...

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Verlierer: JOSEPH OSSAI - Edge Defender, Bengals

Ossai war wie das gesamte Bengals Team im Vorfeld sicher sehr aufgeregt. Die Ungerechtigkeit des Auswärtsspiels in Buffalo braute sich gegen den Lieblingsgegner zu einem recht emotionalen Spiel zusammen, bei dem sich die Bengals aus irgend einem Grund nicht ernst genommen gefühlt haben.

Das Team konnte mit der Spannung aber nicht gut umgehen: Etliche Penalties kosteten sie auch das Spiel, und keine gravierender als Ossais Late Hit out of Bounds an Mahomes, der den Ball in Field Goal Range kurz vor Ende der Regulation brachte.

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Verlierer: OFFENSIVE LINE - Bengals

Die Vorjahr war scheinbar nur eine Anomalie, denn nachdem die Offensive Line der Bengals gegen die Bills noch stabil stand, brachen gegen die Chiefs zeitweilig wieder alle Dämme.

Burrow stand zu Beginn und dann eben am Ende unter Dauerbeschuss und fand nur schwer ins Spiel. An Run Game war zudem kaum zu denken. Die Line, die in dieser Form aufgrund der zahlreichen Verletzungen der des Vorjahres im Super Bowl ähnelte, enttäuschte erneut auf ganzer Linie.