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NBA: Los Angeles Lakers siegen dank LeBron James und Dennis Schröder trotz schlechtestem Viertel der Franchise-Geschichte bei den Portland Trail Blazers

Von Robert Arndt
LeBron James
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Die Los Angeles Lakers fahren in Portland nach einem Monster-Comeback dank LeBron James und Dennis Schröder doch noch einen Sieg ein. Die Golden State Warriors verdaddeln einen Erfolg gegen die Brooklyn Nets.

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In Denver reißt die längste Heimserie der NBA und in Phoenix wird der längste Wurf seit fast 16 Jahren verwandelt.

Dallas Mavericks (25-23) - L.A. Clippers (25-24) 98:112 (SPIELBERICHT)

C.J. McCollum hatte gegen die Miami Heat einen schweren Stand.
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Miami Heat (26-22) - New Orleans Pelicans (26-21) 100:96 (BOXSCORE)

  • Souverän ist anders, dennoch stand am Ende ein Sieg für Miami, der mit harter Arbeit erreicht wurde. Wie schon in Dallas trafen die Heat kaum etwas aus der Distanz (diesmal 8/34), stattdessen wurde die Partie in der Defense entschieden. Miami forcierte 25 Turnover (leistete sich aber selbst 22), dabei gelangen 16 Steals, wobei fünf alleine auf das Konto von Jimmy Butler (18, 5/7) gingen. Der Heat-Star legte C.J. McCollum (13, 5/16, 7 TO) komplett an die Kette.
  • Da Miami aber offensiv lange nichts gelang, führten die Pelicans in der ersten Halbzeit zeitweise mit 16 Zählern. Nur ganz langsam kamen die Heat angeführt von Butler, Tyler Herro (26, 10/22) und Bam Adebayo (18, 7/12, 9 Rebounds) zurück und dann wachte auch der Oldie noch einmal auf.
  • Kyle Lowry erzielte 9 seiner 17 Zähler in den letzten drei Minuten der Partie und fand dabei sogar Erfolg mit einigen Drives zum Korb. Die Pelicans hatten in den letzten 30 Sekunden noch zwei Chancen auf eine Verlängerung oder den Sieg, allerdings warf Rookie Dyson Daniels (11, 6 Assists) erst den Ball weg und brachte nach einer Auszeit wenig später den Ball nicht innerhalb von 5 Sekunden ins Feld. Die Pelicans-Bank schäumte, da die Refs eine weitere Auszeit der Pelicans nicht anerkannten.
  • Es war der passende Abschluss für New Orleans, die 28 Punkte durch eigene Ballverluste kassierten. Bester Scorer war Trey Murphy III mit gerade einmal 17 Punkten. Jonas Valanciunas (14, 16 Rebounds) legte mal wieder ein Double-Double auf. Brandon Ingram und Zion Williamson waren erneut nicht mit dabei.
Gary Trent Jr. versenkte gegen die Knicks sechs Dreier.
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Toronto Raptors (21-27) - New York Knicks (25-23) 125:116 (BOXSCORE)

  • So einen Sieg haben die Raptors mal wieder gebraucht. Nachdem nach drei Vierteln mal wieder alles nach einer knappen Angelegenheit aussah, machten die Kanadier im Schlussabschnitt kurzen Prozess mit den Knicks, obwohl Toronto schon am Vortag im Einsatz war und dabei eine bittere, knappe Niederlage einstecken musste.
  • Erstaunlich war auch, dass weder Pascal Siakam noch Fred VanVleet beim entscheidenden Raptors-Run auf dem Feld standen. Toronto legte einen 13:2-Lauf hin und erspielte so eine komfortable Führung, sodass die beiden Stars erst drei Minuten vor dem Ende noch einmal zurückkehrten. Ausgeruht verbuchte VanVleet schließlich den Dagger nach einem Siakam-Drive mit noch gut einer Minute auf der Uhr.
  • Bester Mann im vierten Viertel war Scottie Barnes (19, 7 Rebounds), der in diesen zwölf Minuten 10 Zähler verbuchte und zahlreiche Hustle Plays hatte. Dazu versenkte Gary Trent Jr. wichtige Würfe (24, 6/10 Dreier), bevor er kurz vor dem Ende ausfoulte. Siakam kam ebenfalls auf 24 Punkte (9/21), Topscorer war aber VanVleet (28, 4/8 3P).
  • Das große Problem der Knicks waren die 16 Turnover, die zu 26 Raptors-Zählern führten. R.J. Barrett (30, 10/18) war in seiner Heimat der fleißigste Punktesammler, Julius Randle (23, 8/14, 19 Rebounds, 8 Assists) stellte einen Saisonbestwert bei den Boards auf. Isaiah Hartenstein (2, 1/3, 2 Rebounds, 3 Blocks) bekam 15 Minuten Spielzeit. Die Knicks haben nun vier Spiele in Serie verloren.
  • Für die Raptors könnte das übrigens das letzte Heimspiel in dieser Besetzung gewesen sein. Erst am Tag der Trade Deadline ist wieder ein Spiel in der Scotiabank Arena angesetzt, in der Zwischenzeit wird ein knackiger Roadtrip mit sieben Stationen (Kings, Warriors, Blazers, Suns, Jazz, Rockets, Grizzlies) absolviert.
Shai Gilgeous-Alexander versenkte in Denver einen weiteren Gamewinner.
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Denver Nuggets (33-14) - Oklahoma City Thunder (23-24) 99:101 (BOXSCORE)

  • Und da hat es die Nuggets dann doch einmal wieder erwischt. Nach 16 Heimsiegen am Stück war es ohne Nikola Jokic (Oberschenkel) diesmal vorbei mit der Herrlichkeit und einmal mehr lieferte für OKC Shai Gilgeous-Alexander in der Crunchtime ab. 9 Sekunden vor dem Ende ließ SGA in Korbnähe Aaron Gordon aussteigen und legte den Ball dann recht problemlos für den Gamewinner in den Korb.
  • Die Nuggets hatten noch eine letzte Chance, doch Jamal Murray gelang es nicht, sich gegen Lu Dort ausreichend Platz zu verschaffen. Der Jumper von der Baseline zur möglichen Verlängerung war deutlich zu kurz. Der Topscorer der Nuggets (26 Punkte, 11/23, 9 Assists) zeigte in den ersten 36 Minuten eine gute Vorstellung, baute im Schlussabschnitt aber massiv ab.
  • Was Denver letztlich den Sieg kostete, war die katastrophale Vorstellung an der Freiwurflinie. Nur 17 Treffer bei 33 Versuchen (OKC: 14/16 FT) konnten nicht kompensiert werden, alleine im vierten Viertel vergaben die Gastgeber sieben Freebies am Stück (Gordon, Zeke Nnaji und Bruce Brown). Ironischerweise versenkte Nnaji 30 Sekunden vor dem Ende beide Versuche zum Ausgleich, bevor SGA den Schlusspunkt setzte.
  • Der Guard legte wieder starke 34 Zähler (13/21) auf, dazu punkteten noch Josh Giddey (18, 9 Assists) und Kenrich Williams (11) zweistellig. Für die Nuggets erzielten gleich sieben Spieler mindestens 10 Zähler. Gordon (15, 4/15 FG, 6/13 FT, 10 Rebounds) mangelte es aber an Effizienz, Bruce Brown (14, 6/13) machte es etwas besser.
Die Phoenix Suns dominierten die erste Halbzeit gegen Memphis.
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Phoenix Suns (24-24) - Memphis Grizzlies (31-15) 112:110 (BOXSCORE)

  • Nach der längsten Siegesserie der Franchise-Geschichte haben die Grizzlies nun die zweite denkbar knappe Niederlage einstecken müssen. Das hatten die Gäste sich aber selbst zuzuschreiben, da Memphis die wohl schlechteste Halbzeit der Saison spielte und so zu Beginn des dritten Viertels bereits mit 29 Punkten hintenlag. 12 Turnover, 37 Punkte, nur zwei verwandelte Dreier und 30 Prozent aus dem Feld war das verheerende Zwischenzeugnis.
  • Und lange wurde es auch nicht besser, bevor Ziaire Williams zum Ende des dritten Viertels mit seinen ersten Punkten für die Initialzündung sorgte. Mit der Sirene versenkte der Forward einen Wurf von der eigenen Freiwurflinie, laut basketball-reference.com war es der längste verwandelte Versuch seit 2007 (damals LeBron James in Boston). Und plötzlich waren es nur noch 15 Zähler Differenz.
  • Und es wurde tatsächlich noch einmal spannend. Ein Korbleger von Desmond Bane (24, 9/19) verkürzte auf -2 bei 8 Sekunden auf der Uhr und Memphis bekam nach einer Suns-Auszeit tatsächlich noch einmal die Finger an den Ball, doch Steven Adams schaffte es nach einem Steal nicht mehr, am Boden liegend den Ball zu einem Mitspieler zu bringen.
  • So überlebten die Suns beim Comeback von Chris Paul (22, 8/18, 11 Assists). Der Point God startete mit 15 Zähler im ersten Viertel (Saisonbestwert) stark, baute aber massiv ab und hatte mit 5 Ballverlusten auch seinen Anteil am Grizzlies-Run. Mikal Bridges (24, 8/21) und Torrey Craig (20, 7/9) knackten ebenfalls die 20-Zähler-Marke. Bei Memphis war Ja Morant (27, 9/17, 8 Assists) lange unauffällig, im vierten Viertel war Williams (16, 6/11) richtig stark. Jaren Jackson Jr. (8, 3 Blocks) schmorte den kompletten Schlussabschnitt auf der Bank.
Nicolas Claxton machte in San Francisco ein überragendes Spiel.
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Golden State Warriors (23-24) - Brooklyn Nets (29-17) 116:120 (BOXSCORE)

  • Nach einem langen Roadtrip durften die Warriors endlich mal wieder daheim antreten, doch das ging gewaltig in die Hose. Gegen Brooklyn erzielten die Dubs nur 6 Zähler in den letzten fünf Minuten und gaben so noch eine zweistellige Führung ab. Kyrie Irving erzielte in diesem Zeitraum alleine 10 Punkte und hatte in der Schlussphase auch noch das Vertrauen in seine Mitspieler.
  • 28 Sekunden vor dem Ende war der Weg zum Korb nicht da, also bediente Uncle Drew Royce O'Neale am Perimeter, der von Downtown seinen bereits dritten Gamewinner der Saison versenkte. Die Warriors wählten als Antwort ein Play für den kalten Klay Thompson (10, 0/7 Dreier), was nicht erfolgreich war, Kyrie machte von der Freiwurflinie schließlich alles klar.
  • Warriors-Coach Steve Kerr vertraute wieder seiner kleinen Starting Five, diese funktionierte aber überhaupt nicht. Stattdessen waren es die Reservisten um Kevon Looney (14, 10 Rebounds), Donte DiVincenzo (13, 4/4 Dreier) und Jonathan Kuminga (20), die den Warriors ein Polster von bis zu 17 Zählern in der ersten Halbzeit erspielten. Kerr wählte hier auch die Option, Nets-Center Nic Claxton (24, 6/15 FT, 15 Rebounds, 3 Blocks) absichtlich zu foulen.
  • Der Big Man machte ansonsten defensiv aber ein überragendes Spiel und verdiente sich das Vertrauen von Coach Jacque Vaughn. Die Nets trafen 52 Prozent von Downtown (14/27), hier glänzten Irving (5/7), Joe Harris (13, 4/7) und eben O'Neale (16, 4/7). Für die Warriors war Stephen Curry (26, 7/16) der beste Scorer, allerdings blieb der Chefkoch - ganz ungewohnt für ihn - im Schlussabschnitt ohne einen einzigen Punkt (0/4).
LeBron James
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Portland Trail Blazers (21-25) - Los Angeles Lakers (22-25) 112:121 (BOXSCORE)

  • Was war das bitte für eine Achterbahnfahrt in Rip City? Zur Halbzeit schienen die Lakers schon geschlagen, doch ein Trio hatte noch nicht aufgegeben. LeBron James, Dennis Schröder und Thomas Bryant erzielten 51 der 71 Lakers-Punkte nach der Pause und bogen einen 25-Punkte-Rückstand doch noch in einen Sieg um. Vor allem Schröder hatte daran einen großen Anteil, 22 seiner 24 Punkte (6/13 FG, 10/10 FT, 8 Assists) erzielte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nach der Pause. In der Crunchtime legte er auch noch den Dagger von Troy Brown Jr. auf.
  • Es war in vielerlei Hinsicht rekordwürdig. Unter anderem war es die Einstellung des größten Comeback-Siegs eines LeBron-Teams. Gleichzeitig kassierten die Gäste auch ein 13:45 im zweiten Viertel, was das einseitigste Viertel der gesamten NBA-Saison darstellte (POR vs. LAL war Spiel Nummer 705). Es war ebenfalls ein Franchise-Negativrekord. Und das Ganze hatte einen Aufhänger. Beim Stand von 40:38 für die Blazers lieferte sich Patrick Beverley mit Damian Lillard ein Wortgefecht an der Freiwurflinie, wofür der Lakers-Guard mit einem T bestraft wurde. Lillard interessierte das alles nicht, er machte die Freiwürfe und die Gastgeber legten bis zur Pause einen 31:8-Lauf hin.
  • Nach dem Wechsel besannen die Gäste sich dann auf ihre Stärken. James und Schröder attackierten bedingungslos den Korb und erzielten 30 der 40 Lakers-Punkte. L.A. verbuchte 24 Zähler in der Zone (dazu 11 Fastbreak-Punkte), Portland gerade einmal 6 in diesem Abschnitt. Portlands Offense brach dagegen ein, auch Lillard hatte keine Antwort mehr und blieb im vierten Viertel ohne ein einziges Field Goal.
  • Für die Lakers markierte dagegen Brown Jr. 10 Zähler und Bryant sorgte mit zwei mächtigen Putbacks für Aufsehen. Der Center legte 31 Punkte (12/15) und 14 Rebounds auf, nur James (37, 14/24, 11 Rebounds) war besser. Für die Blazers hatte lange Anfernee Simons (31, 7/13 Dreier) die heiße Hand, während sich bei Lillard (24, 5/17, 10 Assists) Licht und Schatten abwechselten.
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