DHB: Gislason beruft drei Turnier-Debütanten nach Absagen-Flut in den WM-Kader

SID
Musste aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit zahlreichen Absagen für die Handball-WM planen: Bundestrainer Alfred Gislason.
© getty

Bundestrainer Alfred Gislason hat für die Handball-WM in Ägypten (13. bis 31. Januar) drei Turnier-Debütanten in den deutschen Kader berufen. Mit der Nominierung von Juri Knorr (zwei Länderspiele) sowie den DHB-Novizen Sebastian Firnhaber und Antonio Metzner reagierte der Isländer auf die vielen Absagen der vergangenen Wochen.

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Ansonsten verzichtete Gislason bei der Bekanntgabe seines 20-köpfigen WM-Aufgebots am Montag auf Überraschungen.

"Ich bin sehr gespannt, was diese Mannschaft bringen kann. Trotzdem ist mir bewusst, dass ziemlich viel Arbeit vor uns liegt", sagte Gislason bei einem virtuellen Medientermin. Es seien "einige Spieler dazu gekommen, die international wenig Erfahrung haben. Der Kader hat aber auch gute Qualität für die WM."

Angeführt wird das deutsche Team für den Saisonhöhepunkt von Kapitän Uwe Gensheimer. Der 2007-Weltmeister Johannes Bitter gehört ebenso zum Kader wie die 2016-Europameister Andreas Wolff, Julius Kühn, Paul Drux, Christian Dissinger, Kai Häfner, Tobias Reichmann und Jannik Kohlbacher.

"Das Ziel ist traditionell bei uns, möglichst das Halbfinale erreichen. In dieser Konstellation glaube ich aber nicht, dass es realistisch ist erstmal", sagte Gislason: "Ich werde keine Ziele vorgeben, weil wir eine komplett neue, teilweise unerfahrene Mannschaft haben." Man werde von Spiel zu Spiel schauen.

DHB: WM-Vorbereitung startet am 3. Januar

Am 12. Januar wird die deutsche Mannschaft von Düsseldorf nach Ägypten fliegen. In der WM-Vorrunde treffen Gensheimer und Co. auf Uruguay (15. Januar), Kap Verde (17. Januar) und Ungarn (19. Januar). Zur WM-Vorbereitung, die am 3. Januar in Neuss startet, zählen zählen noch zwei Länderspiele gegen Österreich. Die Partien der EM-Qualifikation finden am 6. Januar in Graz sowie am 10. Januar in Köln statt.

Für die WM durften die Teams erstmals 20 statt wie bisher 18 Spieler nominieren. Von diesen 20 Spielern werden weiterhin 16 auf dem Spielberichtsbogen eingetragen, die Trainer können aber anders als zuletzt für jedes Spiel aus dem 20er-Kader die Aufstellung neu bestimmen.

Zudem haben Gislason und Co. während des Turniers die Möglichkeit, insgesamt fünf Wechsel mit Spielern aus dem erweiterten Kader vorzunehmen. Spieler mit einem positiven Corona-Befund werden nicht auf dieses Kontingent angerechnet. Bisher waren nur drei solcher Wechsel möglich.

Mit Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler, Finn Lemke und Steffen Weinhold (alle coronabedingt) sowie Fabian Wiede (Verletzung) hatten zuletzt fünf Leistungsträger freiwillig auf ihre WM-Teilnahme verzichtet. Zudem mussten Franz Semper und Tim Suton (beide Kreuzbandriss) absagen.

Das WM-Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:

Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce/POL), Johannes Bitter (TVB Stuttgart), Silvio Heinevetter (MT Melsungen)

Linksaußen: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen)

Rückraum links: Julius Kühn (MT Melsungen), Paul Drux (Füchse Berlin), Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf), Christian Dissinger (RK Vardar Skopje)

Rückraum Mitte: Philipp Weber (SC DHfK Leipzig), Juri Knorr (TSV GWD Minden), Marian Michalczik (Füchse Berlin)

Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), David Schmidt (Bergischer HC), Antonio Metzner (HC Erlangen)

Rechtsaußen: Tobias Reichmann (MT Melsungen), Timo Kastening (MT Melsungen)

Kreis: Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Sebastian Firnhaber (HC Erlangen)

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