THW Kiel gewinnt Supercup gegen Flensburg: Zehnter Titel

SID
Kiel hat den Supercup gewonnen.
© imago images / holsteinoffice

Rekordchampion THW Kiel hat zum Auftakt der nationalen Handball-Saison seinem Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt die Grenzen aufgezeigt. Der "Corona-Meister" um seinen neuen Superstar Sander Sagosen gewann das Supercup-Duell mit 28:24 (14:13) und feierte damit seinen insgesamt zehnten Triumph im Wettbewerb.

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Nach der monatelangen Corona-Zwangspause waren Kiels Sagosen und Niclas Ekberg mit jeweils sieben Treffern die besten Werfer in Düsseldorf, wo lediglich 2100 Zuschauer das enge, aber nur teilweise hochklassige Match verfolgten. Laut Zulassung hätten eigentlich 2640 Fans die Partie im ISS Dome sehen dürfen.

Nach der "Blamage" in der Champions League gegen den HBC Nantes (27:35), das gab Kiels Trainer Filip Jicha nach dem Abpfiff bei Sky zu, "haben wir uns ein bisschen geschämt". Der frühere Welthandballer sah ein Spiel mit "vielen Fehlern, aber auch großer Bereitschaft. Das hat Spaß gemacht."

Zufrieden zeigte sich auch Mark Machulla - trotz der Niederlage. "Es war sehr positiv, dass wir uns überhaupt wieder vor Zuschauern präsentieren konnten", sagte der Coach der Flensburger: "45 Minuten haben wir es heute sehr gut gemacht. Insgesamt war es ein Auftritt, der mir Mut macht."

Den etwas besseren Start hatte Meister Kiel erwischt. Superstar Sagosen bereitete die erste Kieler Führung vor und vollendete zum 2:1 selbst. In der Folge legte der THW in aller Regel vor, beim 5:3 (8.) führte er erstmals mit zwei Treffern. Es blieb aber eine ausgeglichene Begegnung.

Die SG profitierte von einer guten Leistung ihres Torhüters Benjamin Buric, der teilweise auch klare Chancen der Kieler entschärfte und so immer wieder Gegenstöße einleitete. Sein Gegenüber Dario Quenstedt, der den verletzten Welthandballer Niklas Landin zwischen den Pfosten vertrat, hatte ihm aber nichts entgegenzusetzen.

THW Kiel: Guter Innenblock macht den Unterschied

Die Kieler von Coach Filip Jicha wählten häufig den Weg über Sagosen. Der wurfgewaltige Norweger, der vor der Saison von Paris St. Germain nach Kiel gekommen war, erzielte immer wieder vermeintlich einfache Tore aus dem Rückraum. Alles gelang ihm aber nicht.

Nach und nach spiegelte sich die zunehmende Kieler Überlegenheit auch im Ergebnis wider. Über das 16:13 (35.) stellte der THW auf 19:16 (40.).

Vizemeister Flensburg ließ jetzt zu viele Chancen vor dem Kieler Tor ungenutzt, auch weil der Kieler Innenblock bestehend aus den Nationalspielern Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler gut funktionierte. Das 26:22 (56.) war eine Vorentscheidung.

Die Liga startet am kommenden Donnerstag nach Monaten des Zitterns in ihre 55. Saison. Trotz der wieder zugelassenen Zuschauer ist es eine von Ungewissheit geprägte Spielzeit, da die derzeitige Hallen-Auslastung ein Überleben der Klubs nur kurzfristig sichert.