Hamburger SV nach Blamage in Sandhausen: Es droht der dritte K.o. im Aufstiegskampf

SID
Der HSV hat in Sandhausen verloren.
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Nach der 1:2-Pleite beim SV Sandhausen droht dem Hamburger SV ein Nichtaufstiegs-Triple. Wie in den vergangenen beiden Jahren schwächeln die Hanseaten ausgerechnet in der Crunchtime.

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Trainer Daniel Thioune selbst wählte den passenden Vergleich zum drohenden dritten Knock-out im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr. "Wir sind wieder auf die Bretter gegangen", beschrieb der Coach des Hamburger SV das Desaster der Hanseaten beim SV Sandhausen so drastisch wie zutreffend.

Zwei Trainingstage nach zweiwöchiger Quarantäne reichten den Badenern, um mit einem hochverdienten 2:1 (0:0)-Sieg selbst die direkten Abstiegsplätze zu verlassen und den Druck auf Thioune und seine Spieler brutal zu erhöhen.

Zu denen, die fassungslos den peinlichen HSV-Auftritt im Hardtwaldstadion via TV verfolgten, gehörte auch Toni Kroos. "Meine Güte HSV...Ehrlich...", twitterte der 2014er-Weltmeister nach dem Debakel.

Was seinen Vorgängern Hannes Wolf und Dieter Hecking in der Hansestadt passierte, droht nun auch Thioune. In seiner derzeitigen Verfassung spricht vieles beim einstigen Bundesliga-Dino für das an der Elbe so gefürchtete Nichtaufstiegs-Triple.

"Uns fehlt Stabilität im Kopf und auf dem Platz", sagte der 46-Jährige sichtlich ernüchtert. Die aktuellen Zahlen sind verheerend: Aus den letzten zehn Spielen holte der "Halbzeitmeister" nur zwei Siege, in der Rückrundentabelle sind die Norddeutschen Zwölfte. Ein im Volkspark fast schon gewohntes Szenario.

HSV: Thioune hätte zehn Spieler auswechseln können

Zehn Spieler, so Thioune, hätte er in Sandhausen zur Halbzeit auswechseln können. Davon ausgenommen wohl nur Torhüter Sven Ulreich, der aber seine Teamkollegen am Sky-Mikrofon nicht schonte: "Wir haben die ersten 60 Minuten nicht stattgefunden. Sandhausen hat uns vorgemacht, wie man über den ganzen Platz verteidigt."

Zwar hält der HSV momentan mit 50 Punkten noch Relegationsrang drei, doch Fortuna Düsseldorf ist bereits bis auf einen Zähler herangerückt. Nordrivale Holstein Kiel steht zwar erst bei 46 Punkten, hat aber coronabedingt noch drei Partien nachzuholen.

Was dazu führt, dass bei einigen Wirrköpfen in der Fanszene die Nerven scheinbar blank liegen. Der langjährige HSV-Verteidiger Dennis Diekmeier, mittlerweile Sandhausens Mannschaftskapitän, blieb offenbar von Beleidigungen im Netz nicht verschont. Dabei wünschte der Abwehrspieler direkt nach der Begegnung dem HSV "ganz klar den Aufstieg".

Aber ob dieser fromme Wunsch reicht? Man wird es schnell erfahren, denn schon am Sonntag (13.30 Uhr) geht es für den HSV gegen Jahn Regensburg mit einem weiteren Auswärtsspiel weiter. "Wer mich kennt, der weiß, wir werden nicht aufgeben", sagte Thioune. Seine Mannschaft muss jetzt beweisen, dass das auch für sie gilt.

Der HSV hat in Sandhausen verloren.
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Der HSV hat in Sandhausen verloren.

2. Liga: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.VfL Bochum3056:332360
2.SpVgg Greuther Fürth2956:342254
3.Hamburger SV2958:372150
4.Fortuna Düsseldorf2944:37749
5.1. FC Heidenheim3044:38648
6.Holstein Kiel2639:251446
7.FC Sankt Pauli3048:46244
8.Karlsruher SC2739:33642
9.SC Paderborn 073040:36440
10.Hannover 962947:41639
11.SV Darmstadt 983050:50039
12.FC Erzgebirge Aue2937:41-437
13.1. FC Nürnberg2937:42-536
14.SSV Jahn Regensburg2930:39-934
15.Eintracht Braunschweig3027:49-2230
16.SV Sandhausen2831:48-1728
17.VfL Osnabrück3027:50-2327
18.Würzburger Kickers3031:62-3120
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