HSV muss direkten Aufstieg abschreiben und um Relegationsrang zittern

SID
Der HSV ist gegen den KSV nicht über ein 1:1 hinausgekommen.
© getty

Der Hamburger SV muss den direkten Aufstieg in die Bundesliga wohl abschreiben und auch immer mehr um den Relegationsrang bangen.

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Durch das enttäuschende 1:1 (0:0) gegen den Karlsruher SC liegen die seit fünf Spielen sieglosen Hanseaten drei Runde vor Saisonschluss fünf Punkte hinter dem Tabellenzweiten SpVgg Greuther Fürth und haben lediglich zwei Zähler Vorsprung auf den viertplatzierten Pokal-Halbfinalisten Holstein Kiel, der drei Spiele weniger absolviert hat. Aus eigener Kraft kann der Ex-Meister damit nicht mehr ins Oberhaus zurückkehren.

Den Gastgebern verhalf auch die Führung durch Simon Teroddes 21. Saisontreffer (55.) im Nachschuss eines verschossenen Handelfmeters nicht zum Ende ihrer Durststrecke. Beinahe postwendend, 90 Sekunden später glich Daniel Gordon (57.) für die Badener aus.

"Die Grundtugend haben nicht gestimmt", beklagte HSV-Schlussmann Sven Ulreich bei Sky. Fußballerisch sei der Mannschaft kein Vorwurf zu machen, "aber wir haben die Zweikämpfe nicht so gestaltet wie man das in der Zweiten Liga machen muss. Wenn man ehrlich ist, hatten wir zu wenig klare Chancen. Das Unentschieden ist verdient, aber für uns ist das zu wenig, weil die Grundtugenden wie Zweikampfverhalten und zweite Bälle einfach nicht gestimmt haben."

Sein Fazit: "Wir müssen uns natürlich Sorgen machen und brauchen erstmal nicht über den Aufstieg sprechen." Routinier Rick van Drongelen fasste die missliche Lage kurz zusammen: "Im Moment ist alles scheiße."

HSV war die Verunsicherung anzumerken

So wenig überzeugend waren die Norddeutschen, dass KSC-Trainer Christian Eichner sogar der Chance auf den ersten Sieg nach sechs Begegnungen ohne Erfolgserlebnis nachtrauerte: "Wir waren", sagte Eichner, "vielleicht sogar einen Ticken näher dran, den Lucky Punch zu setzen."

Der Mannschaft von HSV-Trainer Daniel Thioune war die große Verunsicherung durch die Rückschläge der vergangenen Wochen mit nur zwei Punkten aus vier Spielen anzumerken. Über die Flügel konnten die Platzherren kaum Druck entfachen, und gegen die gut eingestellte KSC-Defensive fehlten andere Ideen. Zugleich leisteten sich die Hamburger im Abwehrverhalten vereinzelt Schwächen, die Karlsruhe allerdings nicht ausnutzte.

Nach dem Wechsel stand Teroddes Fahrkarte vom Punkt sinnbildlich für die Unsicherheit des gesamten HSV-Teams: Erst nachdem KSC-Keeper Marius Gersbeck seinen schwachen Schuss nur nach vorne abprallen ließ, konnte der Torjäger zur Führung einschieben.

Doch die Hoffnung der Gastgeber auf mehr Ruhe durch die Führung erfüllte sich nicht: Gordons Ausgleich folgte für Thiounes Team wie eine kalte Dusche. In der Folgezeit agierten die Hamburger immer hektischer und zu konzeptlos, um den dringend benötigten Erfolg noch erzwingen zu können.

2. Liga: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.VfL Bochum3157:362160
2.SpVgg Greuther Fürth3160:382257
3.Hamburger SV3160:392152
4.Holstein Kiel2843:271650
5.Fortuna Düsseldorf3045:39649
6.1. FC Heidenheim3145:41448
7.FC Sankt Pauli3150:47347
8.Karlsruher SC3042:36645
9.SC Paderborn 073142:37543
10.SV Darmstadt 983153:51242
11.FC Erzgebirge Aue3139:41-241
12.1. FC Nürnberg3141:44-340
13.Hannover 963049:45439
14.SSV Jahn Regensburg3031:40-935
15.SV Sandhausen3037:53-1631
16.Eintracht Braunschweig3127:51-2430
17.VfL Osnabrück3128:53-2527
18.Würzburger Kickers3133:64-3121
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