2. Liga: Irres Spiel! St. Pauli gewinnt Sieben-Tore-Spektakel in Heidenheim - Dämpfer für Bochum im Aufstiegsrennen

SID
Setzte den Schlusspunkt in einer irren Partie: Rodrigo Zalazar traf in der 87. Minute zum 4:3 für St. Pauli in Heidenheim
© getty

Ausgerechnet Kellerkind FC St. Pauli hat die schier endlose Heimserie des 1. FC Heidenheim in der 2. Bundesliga beendet. Das Team von Trainer Timo Schultz fügte dem FCH mit einem verdienten 4:3 (2:1) die erste Heimniederlage seit 483 Tagen und insgesamt 21 Ligaspielen zu (hier gibt's die Highlights im Video! und bestätigte damit seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Der VfL Bochum verpasste gegen den KSC derweil einen Big Point im Aufstiegsrennen und die Krise beim 1. FC Nürnberg spitzt sich zu.

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Guido Burgstaller (3.) mit seinem vierten Treffer in den letzten vier Spielen sowie Daniel-Kofi Kyereh (30.), Finn Ole Becker (72.) und Rodrigo Zalazar (87.) schossen die Hamburger auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Tim Kleindienst (15., 77.), den der FCH erst am Samstag auf Leihbasis von KAA Gent zurückholt hatte, und Christian Kühlwetter (48.) gelang dreimal der zwischenzeitliche Ausgleich. Für Heidenheim scheint nach der siebten Saisonpleite der Zug im Aufstiegsrennen schon abgefahren zu sein.

St. Pauli startete überraschend offensiv, die Führung hätte nach dominanten ersten 15 Minuten höher ausfallen können. Mit dem Kopfballtreffer von Kleindienst aus dem Nichts fingen sich die Heidenheimer, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten.

Kyereh besorgte mit einem frechen Freistoß unter der Mauer hindurch die erneute Gästeführung, doch Kühlwetter antwortete per Lupfer. Beide Teams spielten in der Schlussphase voll auf Sieg und mit offenem Visier.

VfL Bochum verliert gegen den KSC und muss den HSV ziehen lassen

Der VfL Bochum hat im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg nach erfolgreichen Wochen die nächsten Big Points verpasst und einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Thomas Reis musste sich am Sonntag mit 1:2 (0:1) gegen den formstarken Karlsruher SC geschlagen geben.

Es war die erste Pleite nach sieben Pflichtspielen hintereinander ohne Niederlage. Der Rückstand des Tabellenzweiten auf den Spitzenreiter Hamburger SV wuchs nach dem 19. Spieltag auf vier Punkte an.

Anthony Losilla sorgte nach einem Abpraller für den Ausgleich der Bochumer (55.), die früh nach einer Ecke in Rückstand geraten waren. Robin Bormuth kam dabei frei zum Kopf und platzierte den Ball an VfL-Torhüter Manuel Riemann vorbei unten ins Eck (14.). Jerome Gondorf (84.) besiegelte die VfL-Pleite.

Die Gastgeber agierten im ersten Durchgang nicht zielstrebig genug. Etliche vielversprechende Angriffssituation und acht Ecken verpufften.

Schon in den Anfangsminute hätten der zu überhastet agierende Gerrit Holtmann und Armel Bella Kotchap für die Führung sorgen können. Besser machten es die effizienten Gäste, die sich zunächst durch Philip Heise und Marvin Wanitzek (8.) annäherten und dann zuschlugen. Marc Lorenz (23.) hatte bei einem Pfostentreffer Pech.

Nach dem Ausgleich von Losilla wollte Bochum mehr, tat sich aber wie die Badener lange schwer, klare Torchancen herauszuarbeiten.

Nürnberg-Krise spitzt sich zu: Pleite im Kellerduell

Die Krise des Traditionsklubs 1. FC Nürnberg hat sich durch die vierte Niederlage in Folge massiv verschärft. Der Club unterlag im Kellerduell beim SV Sandhausen mit 0:2 (0:1) und steckt als Tabellen-14. mittendrin im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf Sandhausen auf dem Relegationsrang beträgt nur noch zwei Punkte.

Nils Röseler (43.) brachte die Gastgeber in Führung, Daniel Keita-Ruel (90.+1) sorgte für die Entscheidung. Nürnberg wartet mittlerweile seit sechs Partien auf einen Sieg. Sandhausen sendete nach nur einem Punkt aus den vergangenen drei Begegnungen ein Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt.

Viele Nickligkeiten bestimmten die Partie, spielerische Akzente blieben wie erwartet Mangelware. Die erste Möglichkeit von Patrick Schmidt per Kopf klärte Nürnbergs Tim Handwerker auf der Linie (3.).

Kevin Behrens' Flachschuss hielt FCN-Keeper Christian Mathenia (29.). Röseler stand dann nach einer verunglückten Faustabwehr von Mathenia nach einer Ecke goldrichtig und schob kurz vor der Pause überlegt ein.

Nürnberg probierte es in der zweiten Halbzeit erfolglos mit langen Bällen gegen den tief stehenden SVS. Die lange Mängelliste des FCN wurde mit weiterem Spielverlauf immer offensichtlicher. Manuel Schäffler hatte zudem mit einem Lattentreffer Pech (75.).

2. Bundesliga: Die Tabelle nach dem 19. Spieltag

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Hamburger SV1943:222140
2.VfL Bochum1936:211536
3.Holstein Kiel1932:191336
4.SpVgg Greuther Fürth1937:231435
5.Karlsruher SC1933:27632
6.Fortuna Düsseldorf1928:24432
7.FC Erzgebirge Aue1927:25228
8.Hannover 961828:21726
9.SC Paderborn 071924:23126
10.1. FC Heidenheim1926:26026
11.SSV Jahn Regensburg1923:26-324
12.SV Darmstadt 981930:34-422
13.VfL Osnabrück1820:28-822
14.1. FC Nürnberg1925:31-620
15.FC Sankt Pauli1929:36-719
16.SV Sandhausen1921:37-1618
17.Eintracht Braunschweig1918:39-2117
18.Würzburger Kickers1921:39-1812
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