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Offener Brief: Frauenrechtsbewegung fordert WM ohne Iran

SID
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© getty

Im Zuge der Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini hat die iranische Frauenrechtsbewegung Open Stadiums den Ausschluss des Iran von der Fußball-WM in Katar gefordert.

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"Warum sollte die FIFA dem iranischen Staat und seinen Vertretern eine weltweite Bühne geben?", hieß in einem an den Weltverband FIFA und dessen Präsidenten Gianni Infantino gerichteten Offenen Brief. Zunächst hatte die Sportschau darüber berichtet.

"Dieser Staat lehnt es nicht nur ab, Grundrechte und Menschenwürde zu respektieren. Er foltert und tötet sein eigenes Volk", heißt es in dem am Freitag auf Twitter veröffentlichten Schreiben: "Wo sind die Grundsätze der FIFA-Statuten in dieser Hinsicht? Wir fordern die FIFA auf, den Iran unverzüglich von der WM 2022 in Katar auszuschließen." Der Iran trifft in Gruppe B auf die USA, England und Wales.

Amini war nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei unter ungeklärten Umständen gestorben. Die 22-Jährige war am 13. September wegen des Vorwurfs festgenommen worden, das islamische Kopftuch nicht den strikten Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Im Iran wird seitdem gegen den Kurs der Regierung demonstriert. Open Stadiums kämpft seit Jahren für die Zulassung von Frauen zu Fußballstadien.

Ex-Profi wegen Protesten im Iran festgenommen

Im Zuge der Demonstrationen wurde der ehemalige Nationalspieler Hossein Maahini von iranischen Behörden festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, sich an den Protesten beteiligt zu haben. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf staatliche Medien.

"Der ehemalige Spieler des FC Persepolis, Hossein Maahini, wurde auf Anordnung der Justizbehörden verhaftet, weil er auf seinen Seiten in den sozialen Medien zu Unruhen aufgerufen und diese unterstützt hatte", teilte die staatliche Nachrichtenagentur IRNA mit.

Beim Länderspiel der iranischen Nationalmannschaft am Dienstag gegen den Senegal in Wien (1:1) war die gesamte Mannschaft während der Nationalhymnen in Schwarz gekleidet und nicht im Nationaltrikot auf den Platz gekommen.