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WM 2022 in Katar: Spieler mit zweifelhafter Identität - wird Ecuador ausgeschlossen?

Von SPOX
Byron David Castillo Segura bereitet Ecuador mächtigen Ärger.
© imago images

Wird Ecuador doch noch von der WM 2022 in Katar ausgeschlossen? Es scheint nicht mehr undenkbar zu sein. Der Grund: Die Südamerikaner haben in der Qualifikation für das Turnier in der Wüste achtmal einen Spieler eingesetzt, dessen Identität unklar ist.

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Bereits im Mai kursierten Behauptungen, Ecuadors Nationalspieler Byron David Castillo Segura würde in Wirklichkeit Bayron Javier Castillo Segura heißen, sei in Kolumbien geboren und außerdem zweieinhalb Jahre älter als angenommen.

Chile forderte daraufhin, Ecuador wegen des Einsatzes eines Spielers ohne Spielberechtigung von der Weltmeisterschaft auszuschließen. Die Chilenen selbst sahen sich berechtigt, stattdessen am Turnier in der Wüste teilzunehmen. Die FIFA wies die Proteste wenige Wochen später ab, doch nun sind offenbar neue Beweise aufgetaucht.

Der englischen Zeitung Daily Mail liegen angeblich Audio-Aufnahmen und Dokumente vor, die die Vorwürfe allesamt bestätigen. In einem 2018 geführten Interview soll Castillo eindeutig einräumen, dass er eigentlich Bayron Javier Castillo Segura heißt und 1995 geboren wurde. Außerdem erzählt der Spieler offenbar, wie er Kolumbien verlassen hat, um eine Fußballer-Karriere in Ecuador zu starten.

Ein Geschäftsmann aus Ecuador soll ihm dabei geholfen haben, sich eine neue Identität zuzulegen. Der Hammer dabei: Die Audio-Aufnahmen sollen aus einer Befragung des ecuadorianischen Verbands stammen. Das würde bedeuten, dass Ecuador bewusst die falsche Identität seines Spielers verschleiert hätte.

WM 2022: Italien als Nachrücker von Ecuador?

Der Daily Mail sollen außerdem zwei Geburtsurkunden vorliegen, die die Vorwürfe untermauern. Man habe die Beweise der FIFA bereits im Juni vorgelegt. Bislang wollte sich der Weltverband zu den kuriosen Vorkommnissen aber nicht äußern.

Ob Ecuador tatsächlich noch vom Turnier ausgeschlossen wird, bleibt abzuwarten. In Katar würde die Mannschaft jedenfalls in Gruppe A auf Katar, die Niederlande und den Senegal treffen.

Schon im Juni dieses Jahres hatte die Mundo Deportivo von den Vorwürfen berichtet und dabei Italien als möglichen Nachrücker ins Spiel gebracht.

Laut dem Bericht könnte sich der Europameister Hoffnungen auf eine Teilnahme machen - und zwar dann, sollte die FIFA die Weltrangliste als Kriterium heranziehen. Italien liegt auf dem siebten Platz des Rankings und ist damit klar die bestplatzierte Nation, die an der Qualifikation gescheitert ist. Kolumbien ist 17., Chile liegt auf dem 29. Platz.

WM 2022: Qualifizierte Teams

VerbandBereits qualifizierte Nationen
5 oder 6 AFC (Asien) (inklusive Gastgeber)Iran, Katar (Gastgeber), Südkorea, Japan, Saudi-Arabien
5 CAF (Afrika)Ghana, Senegal, Tunesien, Marokko, Kamerun
4 oder 5 CONMEBOL (Südamerika)Argentinien, Brasilien, Ecuador, Uruguay
3 oder 4 CONCACAF (Nord-, Mittelamerika und Karibik)Kanada, Mexiko, USA
0 oder 1 OFC (Ozeanien)
13 UEFA (Europa)Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Schweiz, Serbien, Spanien, Portugal, Polen

 



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