"Das ist ein sehr großes Opfer"

Von Für SPOX in Göttingen: Christoph Köchy
Marcello Trotta steht seit 2007 beim FC Fulham unter Vertrag
© Jim Strunk

Der Italiener Marcello Trotta steht beim FC Fulham unter Vertrag und wird als eines der größten Talente im Sturm gehandelt. Am Rande des Juniorcups in Göttingen spricht der 18-Jährige im Interview mit SPOX über seine Vorbilder, die Unterschiede zwischen Italien und England sowie die WM 2014.

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SPOX: Letztes Jahr wurden Sie hier als bester Spieler geehrt, dieses Jahr haben Sie auch schon wieder viele Tore geschossen. Ist das ihr Lieblingsturnier?

Marcello Trotta: Es ist auf jeden Fall super hier, die Atmosphäre und Begeisterung der Zuschauer sind fantastisch und man wird als Spieler richtig mitgerissen.

SPOX: Wie ernst nehmen Sie solche Turniere?

Trotta: Ich nehme alle Wettbewerbe ernst. Beim Fußball an sich geht es zwar um Spaß, aber wenn ich auf dem Platz stehe, will ich unbedingt gewinnen und so viele Titel wie möglich holen - auch im Jugendbereich.

SPOX: Sie sind mit 15 nach England gewechselt. Wie schwierig ist so ein Schritt?

Trotta: Das ist ein sehr großes Opfer, denn ich musste meine Familie in Neapel zurücklassen. Um mein Ziel erreichen zu können, musste ich diesen Schritt aber einfach gehen. Meine Familie unterstützt mich dabei so gut sie kann.

SPOX: Sie arbeiten an Ihrer Profikarriere, andere in Ihrem Alter gehen feiern und schlafen aus. Bereuen Sie das manchmal?

Trotta: Nein. Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich tue. Jeder entscheidet über sein eigenes Leben und ich habe mich eben für diesen Weg entschieden.

SPOX: Was gab den Ausschlag, damals nach England zu wechseln?

Trotta: Für mich ist die Premier League die stärkste Liga der Welt. Das war letztendlich der Grund für meine Entscheidung.

SPOX: Wie wichtig war das Geld in dem Zusammenhang?

Trotta: Fußball ist meine Passion, ich liebe es zu spielen. Daneben war es mir vor allem wichtig, auch noch eine andere Kultur und Sprache kennenzulernen. Das kann mir niemals wieder genommen werden. Über mein Gehalt denke ich momentan überhaupt nicht nach.

SPOX: Inwiefern unterscheidet sich der italienische Fußballstil vom englischen?

Trotta: Die Geschwindigkeit ist der Hauptunterschied. In Italien ist der Fußball von Taktik geprägt, in England ist das Spiel unglaublich schnell und körperbetont.

SPOX: Wer ist Ihr fußballerisches Vorbild?

Trotta: Didier Drogba und Zlatan Ibrahimovic sind aktuell meine Vorbilder. Wie sie versuche ich auch, meinen Körper einzusetzen und mir so Chancen zu erarbeiten, dabei aber trotzdem mit dem Ball umgehen zu können.

SPOX: Manchmal erinnern Sie auch ein wenig an Christian Vieri.

Trotta: Vieri war mein Idol, als ich klein war. Jetzt spielt er leider nicht mehr und so orientiere ich mich eher an den anderen beiden.

SPOX: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Trotta: Schwer zu sagen, aber ich hoffe natürlich in einer Spitzenmannschaft.

SPOX: 2014 ist die WM in Brasilien...

Trotta: Klar, da würde ich natürlich gerne mit Italien dabei sein.

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