Wegen Twitter: Wie Sergi Guardiolas großer Traum der Barca-Karriere zerbrach

Von Andreas Königl
Sergi Guardiola verbaute sich ein Engagement beim FC Barcelona.
© getty

Das Internet vergisst nie! Was als allgemein bekannter Slogan gilt, wurde Sergi Guardiola - übrigens nicht verwandt oder verschwägert mit Trainerlegende Pep Guardiola - zum Verhängnis und kostete ihn eine womöglich große Karriere beim FC Barcelona.

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"Zu ihnen zu wechseln, war ein Traum. Jetzt ist er geplatzt", erklärte ein sichtlich geknickter Guardiola im Winter 2015 bei Radio Cope. "Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich entschuldige mich bei Katalonien und bei Barcelona. Ich verstehe die Entscheidung, ich hätte es genauso gemacht."

Aber was war eigentlich passiert? Als die Katalanen am Abend des 28. Dezember die Verpflichtung von Guardiola nebst Xemi Fernandez und Moises Delgado für Barcas B-Team bekanntgaben, war die Welt noch in Ordnung.

Doch nur acht Stunden später wurde der Vertrag des damals 24-Jährigen schon wieder aufgelöst, womit er wohl als der Spieler mit der kürzesten Vertragslaufzeit in die Geschichtsbücher des FC Barcelona eingehen wird. Offizieller Grund für den ungewöhnlichen Schritt: Guardiola soll sich in mehreren Tweets aus dem Jahr 2013 abfällig über den Klub sowie Katalonien ("Scheiß Katalonien") geäußert haben.

Guardiola redet sich nach Barca-Rauswurf raus

Und Guardiola? Der versuchte sich nebst Entschuldigung rauszureden: "Ich möchte klarstellen, dass ich diese Tweets nicht geschrieben habe", erklärte der Stürmer. "Ein Freund hat mein Telefon genommen und das geschrieben. Es ist ein Missverständnis. Diese Tweets sind von 2013, ein Witz eines Freundes, ich wusste nicht einmal, dass diese Tweets existieren. Ich bin nicht anti-katalanisch oder anti-irgendwas. Ich könnte solche Tweets überhaupt nicht schreiben"

Auch Gerüchte, wonach Guardiola ein Fan von Barcas Erzrivalen Real Madrid sei, verwies er umgehend in das Reich der Fabeln. "Wenn man Profi wird, unterstützt du das Team, das den besten Fußball spielt, und das ist Barcelona", bekräftigte er.

Statt mit Lionel Messi, Neymar und Luis Suarez zu trainieren, wechselte Guardiola wenige Wochen später zum FC Granada. Sein Debüt in LaLiga sollte er aber erst gute zwei Jahre später feiern, als er im August 2018 sieben Minuten für den FC Getafe gegen Real Valladolid randurfte.

Bis heute hat es der mittlerweile 31-Jährige auf weit über 100 Erstligaspiele gebracht und steht bei Valladolid unter Vertrag, war zwischenzeitlich aber an Rayo Vallecano ausgeliehen. Die Spiele, in denen Guardiola gegen Barcelona auf dem Platz stand, gingen bis auf eine Ausnahme allesamt verloren.

Dennoch darf sich der Offensivmann 'FC Barcelona, 28.-29. Dezember 2015' in seine Vita schreiben.

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