LaLiga-Boss Javier Tebas: Messi-Wechsel zu Manchester City oder PSG wäre "finanzielles Doping"

Von Stefan Petri
Wo Lionel Messi in der kommenden Saison spielen wird, ist bislang unklar. Sein Vertrag beim FC Barcelona ist ausgelaufen.
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Der Präsident der spanischen Primera Division, Javier Tebas, hat einen möglichen Wechsel von Lionel Messi (34) zu Manchester City oder PSG scharf kritisiert. Außerdem zeigte er wenig Mitgefühl für die finanziellen Probleme des FC Barcelona.

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Messi werde auf jeden Fall eine Gehaltskürzung in Kauf nehmen müssen, sagte Tebas gegenüber englischen Medien am Donnerstag: "Er wird nicht zu den bisherigen Konditionen unterschreiben können, das ist unmöglich. Ich glaube nicht, dass ein europäischer Klub diese Summe zahlen könnte."

Vor allem PSG und ManCity wird Interesse an Messi nachgesagt, wobei sich gerade der französische Hauptstadtklub mit Achraf Hakimi, Sergio Ramos und Georginio Wijnaldum schon teuer verstärkt hat. "City hat [während der Pandemie] 270 Millionen Euro Verlust gemacht, also dürften sie eine Verpflichtung Messis [zu seinem früheren Gehalt] gar nicht in Betracht ziehen", betonte Tebas. "PSG hat auch Verluste gemacht, also könnten auch sie Messi nicht so viel bezahlen."

Sollten die beiden Klubs das trotzdem tun, handle es sich in seinen Augen um "finanzielles Doping. Das wäre unglaublich. Wir müssen Grenzen festlegen. Finanzielles Doping schadet dem Fußball." Schließlich sei das nur mit finanziellen Mitteln möglich, die nicht von den Klubs generiert wurden, erklärte Tebas: "Geld, das nicht aus dem Fußball stammt, führt zu Inflation und ruiniert den Sport, den um mitzuhalten, müssen andere Klubs über ihre finanziellen Grenzen gehen."

Javier Tebas: LaLiga kann Abgang von Lionel Messi verkraften

Gleichzeitig werde die spanische Liga keine Rücksicht auf die prekäre finanzielle Situation des FC Barcelona nehmen, der trotz horrender Schulden weiter daran arbeitet, den Vertrag mit Messi zu verlängern. "Die Regeln existieren und die Klubs müssen sich daran halten", betonte er mit Blick auf die Ausgaben-Obergrenze, die die spanische Liga ihren Klubs auferlegt: "Sie müssen sich anpassen und eine Lösung finden." Andere Regelungen würden nur zu noch höheren Schulden führen.

Einen Abgang Messis würde die Primera Division verkraften können, sagte Tebas: "Wir wollen natürlich die besten Spieler, aber Neymar und Cristiano Ronaldo sind gegangen und wir sind immer noch da und wachsen. Soweit ich weiß, sind weder die Serie A noch die Ligue 1 so sehr gewachsen, wie sie es gerne hätten." So habe die italienische Liga trotz CR7 bei den internationalen TV-Rechten einen Rückgang von 200 Millionen Euro hinnehmen müssen.

Tebas' Fazit: "Ich fände es schade, wenn Messi geht, er ist der beste Spieler aller Zeiten. Aber wir sollten nicht von einzelnen Spielern besessen sein."

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