FC Barcelona - "Diese Leute haben Barca angegriffen": Verantwortliches Unternehmen rechtfertigt "Barcagate"

Von Adrià Soldevila
bartomeu
© getty

Anfang des Jahres erschütterte der "Barcagate"-Skandal Barcelona. Nun gibt es neue Erkenntnisse über die Diffamierung von Führungskritikern.

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Im März wurde nach einer Razzia beim FC Barcelona unter anderem Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu festgenommen. Bartomeu wurde verdächtigt, im Rahmen des sogenannten "Barcagates" Kritiker an der Vereinsführung, zu denen auch ehemalige und aktuelle Akteure wie Pep Guardiola, Lionel Messi oder Gerard Pique zählten, in den sozialen Medien zu diffamieren.

Nun gestand Carlos Ibanez, Inhaber des von Barca engagierten Unternehmens NiceStream, dass die Firma auf Anweisung des Klubs für die Erstellung entsprechender Profile verantwortlich gewesen sei. Ibanez betonte gleichzeitig, dass Barca jederzeit über alle Inhalte Bescheid gewusst habe. Dies geht aus einem Gespräch zwischen Ibanez und einem Anwalt der Katalanen, das SPOX und Goal vorliegt, hervor.

"In allen Berichten, die wir an den Verein geschickt haben, wurden alle Handlungen dokumentiert", betonte Ibanez: "Dies war alles Teil des Vertrages."

FC Barcelona: Ibanez rechtfertigt Vorgehen

Vorwürfe der Diffamierung wies Ibanez allerdings zurück: "Unter keinen Umständen. Ich weiß, dass dies Teil der Vorwürfe ist. Aber ich möchte klarstellen, dass wir seit zehn Jahren im Geschäft sind und 40 Kunden haben. Bei keinem Projekt ging es darum, irgendjemanden zu diffamieren, sondern vielmehr darum, den Wert unserer Kunden hervorzuheben", betonte er.

Ibanez ergänzte, es sei das Ziel gewesen, Barcas Prestige "vor Schaden zu bewahren." Die in den Veröffentlichungen erwähnten Personen hätten "Barca angegriffen und wir haben lediglich den Schaden begrenzt." Dies sei die Aufgabe des Unternehmens gewesen, um den Ruf des Vereins und seiner Funktionäre zu schützen. Dabei gehe es nicht darum, Einzelpersonen, sondern die gesamte Institution zu verteidigen.

"Wenn jemand sagt, dass Ernesto Valverde [ehemaliger Barca-Trainer, Anm. d. Red.] gehen muss, weil Guardiola der richtige Mann für den Posten ist, dann zeigt dieser Kanal, dass Guardiola seit drei Jahren keinen Titel mehr geholt hat", führte Ibanez als Beispiel an: "Dabei geht es nicht darum, Guardiola zu diffamieren. Das ist lediglich eine Tatsache, die Realität. Man sollte nicht Valverde, der Teil dieser Institution war, angreifen und sagen, dass Guardiola der Retter ist, wenn er in Wirklichkeit nichts erreicht hat."

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