Serie lässt Maradona Faschismus-Rede gegen Lazio halten - Klub kontert energisch

Von Philipp Schmidt
20-maradona_1200x694

Eine zehnteilige Drama-Serie über Napoli-Legende Diego Maradona hat für Aufsehen gesorgt: In dieser werden die Spieler von Lazio Rom vor einem Aufeinandertreffen als "Faschisten" bezeichnet. Der römische Klub hat auf seiner Homepage entsprechende Anschuldigungen energisch gekontert.

Cookie-Einstellungen

"Heute wollen uns diese Faschisten demütigen. Sie wollen uns auf den Knien sehen, in unserem Haus, wir lassen sie nicht, wir kämpfen um jeden Ball." Diese Worte werden dem im November 2020 verstorbenen Maradona, der in der Amazon-Prime-Serie "Maradona - Leben wie ein Traum" von verschiedenen Schauspielern dargestellt wird, in der Saison 1984/85 beim SSC Neapel in den Mund gelegt. Gemeint ist bei der Ansprache an seine Teamkollegen Lazio Rom.

Lazio konterte die Äußerungen entschieden: "Wir lassen die Öffentlichkeit die Qualität der Maradona-Reihe von Amazon Prime beurteilen. Aber wir können die wenigen Sekunden, die wir gesehen haben, als lächerlich bezeichnen. In ihnen werden Maradona auf völlig willkürliche und unwahrscheinliche Weise Worte zugeschrieben, die er nie ausgesprochen hätte", teilte der Klub auf seiner Homepage mit.

Die Kritik zielt auf die Macher der Serie um Regisseur Alejandro Aimetta ab. Der Ausschnitt diene in erster Linie dem Zweck, den Verein zu diskreditieren und sei "hasserfüllt". Lazio verlangt, die Szene aus der zehnteiligen Serie zu entfernen. Maradona selbst wird dagegen als "Freund Lazios" bezeichnet.

Lazio und Faschismus: Fanszene mehrfach negativ aufgefallen

Immer wieder wurde die Fanszene des Hauptstadtklubs in der Vergangenheit mit Faschismus in Verbindung gebracht. Unter anderem bedrohte eine rechtsextreme Gruppierung im Sommer Neuzugang Elseid Hysaj, nachdem dieser bei seinem Einstand "Bella Ciao" gesungen hatte - eine Widerstandshymne gegen Diktator Benito Mussolini. Auf einer Brücke in Rom wurde ein Plakat mit der Aufschrift "Hysaj ist ein Wurm, Lazio ist faschistisch" aufgehängt. Lazio musste sich für die Vorkommnisse offiziell entschuldigen.

2019 waren etwa 60 Lazio-Fans vor einem Pokalspiel mit einem Banner durch Mailand gezogen, auf dem die Taten von Mussolini verherrlicht wurden. Zuvor waren Teile der Fans 2017 mit Affenlauten gegen Roma-Spieler Antonio Rüdiger auffällig geworden. Zudem wurden Flugblätter verteilt, auf denen Frauen dazu aufgefordert wurden, Teile der Fantribüne Curva Nord im Olympiastadion zu meiden, da diese "einen heiligen Raum" darstellen würde.