Ilkay Gündogan glänzt bei Manchester City in offensiverer Rolle: "Es sind andere Qualitäten gefragt"

Von Alexander Schlüter/Idil Erin
Ilkay Gündogan ist aktuell in der Form seines Lebens.
© getty

Nationalspieler Ilkay Gündogan hat seine neu entdeckte Torgefährlichkeit mit einer offensiveren Rolle bei Manchester City begründet. Eine Rolle, die er zu Beginn seiner Karriere noch des Öfteren ausfüllte. Sein früherer Trainer Michael Oenning, der außerdem in der Saison 2004/05 Co-Trainer bei Gündogans Achtelfinbalgegener in der Champions League Borussia Mönchengladbach (21 Uhr, live auf DAZN) war, sieht ihn schon seit jeher als klassische Nummer zehn.

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"Ich glaube einfach, dass in dieser Saison diese Qualität von mir gefragt wurde, auch aufgrund der Tatsache, dass uns ein Spieler wie David Silva verlassen hat im Sommer. Er war natürlich extrem wichtig für unser Offensivspiel", erklärte der 30-Jährige im Gespräch mit SPOX und DAZN.

Durch den Abgangs des Spaniers sei eine Lücke im Offensivspiel entstanden, die Gündogan zusammen mit seinen Teamkollegen schließen musste: "Ich würde natürlich nicht sagen, dass ich ihn momentan eins zu eins ersetze. Ich interpretiere die Rolle ein wenig anders. Fakt ist, dass ich momentan einfach offensiver spiele und dadurch natürlich auch irgendwo andere Qualitäten gefragt sind."

Es gehe darum, im richtigen Moment "Schnittstellen" in der gegnerischen Defensive anzulaufen, so Gündogan weiter, "aber ich habe diese Position auch in der Vergangenheit bereits gespielt und demnach ein bisschen Erfahrung". Vielmehr entscheidend als die individuelle Umstellung sei, dass die Abstimmung mit seinen Teamkollegen passt.

"Die müssen wissen oder ein Gefühl dafür entwickeln, zu dem Zeitpunkt den Ball zu spielen, wenn du deinen Lauf machst", sagte er. Bis das bei allen "Klick" mache, dauere laut Gündogan seine Zeit.

Ex-Gündogan-Trainer Oenning: "Für mich ist und war er immer eine Nummer zehn"

Michael Oenning, unter dem Gündogan im August 2009 sein Bundesligadebüt für den 1. FC Nürnberg feierte, sieht in dem 42-fachen Nationalspieler seit jeher ohnehin einen offensiven Spielgestalter. "Für mich ist und war Ilkay immer eine Nummer zehn", sagte er SPOX und Goal. "Ich habe mit Jürgen Klopp oft über seine Position diskutiert, aber er hat ihn zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt gemacht."

Aufgrund Gündogans Spielverständnis wunderte es Oenning jedoch nicht, dass jener auch auf anderer Position glänzen konnte. "Er hat immer sofort verstanden, was ich auf dem Spielfeld von ihm sehen wollte. Er lernt sehr schnell, lässt sich davon aber nicht in seiner freien Spielweise einschränken", so der 55-Jährige, der aktuell den FC Ujpest in Ungarn trainiert.

Gündogan steht in der laufenden Saison bei 13 Toren und drei Vorlagen in 27 Pflichtspielen. Mit elf Toren in der Premier League ist er dort aktuell der gefährlichste Profi der Skyblues.