Streit um Super League: Spanisches Gericht schützt Befürworter

SID
Florentino Perez, Real Madrid, Super League
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Die Befürworter einer Super League europäischer Fußballklubs haben wenige Wochen vor dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGh) einen juristischen Teilerfolg errungen. Das Provinzgericht in Madrid untersagte der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und dem Weltverband FIFA am Dienstag per einstweiliger Verfügung für die Dauer des Hauptverfahrens Sanktionen gegen die beteiligten Vereine.

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Das Androhen von Strafen könne nicht mit dem Schutz der Interessen des europäischen Fußballs gerechtfertigt werden, urteilte das Gericht. Eher weise es Merkmale des Missbrauchs einer Machtposition auf.

Der Fall liegt voraussichtlich noch bis März beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg, größere Erfolgsaussichten haben dabei wohl die Gegner einer Super League. Mitte Dezember hatte der EuGH ein Gutachten veröffentlicht, in dem das Vorgehen der UEFA und des Weltverbands FIFA als vereinbar mit europäischem Recht bezeichnet wird.

Die Super League dürfe zwar ihren eigenen Wettbewerb starten, eine gleichzeitige Teilnahme an den Wettbewerben der Verbände ohne deren Zustimmung könne sie aber nicht einfordern. Deshalb seien Sanktionen bis hin zu einem Ausschluss von Wettbewerben rechtskonform. Das Gutachten ist zwar für das Gericht nicht bindend, jedoch folgte der EuGH in der Vergangenheit meist den Schlussanträgen der Kammer.

Die UEFA hatte im Frühjahr 2021, nach Ausrufung und Scheitern einer europäischen Eliteliga innerhalb weniger Tage, zunächst mit empfindlichen Sanktionen gedroht. Neun der insgesamt zwölf Vereine zeigten sich dann ohnehin einsichtig und schworen den Plänen ab, Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin hielten allerdings grundsätzlich an dem Vorhaben fest.

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