Mathieu Flamini: Vom Arsenal-Star zum millionenschweren Unternehmer und Klimaschützer

Von Emma Smith
Mathieu Flamini spielt von 2004 bis 2008 und von 2013 bis 2016 für den FC Arsenal.
© getty

Der Franzose Mathieu Flamini hatte eine erfolgreiche Karriere als Fußballer, spielte etwa für den FC Arsenal und die AC Milan. Was er jedoch als Unternehmer nach seiner Profilaufbahn auf die Beine stellt, ist noch beeindruckender.

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Wenn Fußballer ihre Karriere beenden, gibt es eine Vielzahl von möglichen Wegen, welche die Ex-Kicker einschlagen. Einige werden Trainer oder Experten, während andere beschließen, den Fußball gänzlich hinter sich zu lassen. Doch nur wenige übernehmen eine führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und für die Erzeugung erneuerbarer Energiequellen.

Mathieu Flamini hat zwar eine lange Zeit als Fußballer hinter sich. Der Franzose stand unter anderem für Marseille, Arsenal und die AC Milan auf dem Feld. Nach seiner erfolgreichen Fußballer-Karriere folgte allerdings eine noch erfolgreichere Unternehmer-Karriere.

Flamini durchlief die Akademie von Marseille und schaffte in der Saison 2003/04 den Sprung in die erste Mannschaft, wo er im UEFA-Pokalfinale stand. Arsene Wenger wurde daraufhin auf ihn aufmerksam, Arsenal verpflichtete Flamini und gab ihm seinen ersten Profivertrag, was den damaligen OM-Manager Jose Anigo verärgerte.

"Das ist ein großer Verrat. Er hat mich ausgenutzt. Es ist finanziell gut für ihn, dass er keinen Profivertrag bei uns unterschrieben hat. Sein sportliches Argument, dass er Angst hatte, weniger zu spielen, gilt nicht mehr", so Anigo.

Anigos Warnungen, dass Flamini es schwer haben würde, in der ersten Mannschaft der Gunners Fuß zu fassen, erwiesen sich zunächst als unzutreffend, denn nach einer Saison der Eingewöhnung war er in der Saison 2005/06 von entscheidender Bedeutung für Arsenal und bestritt 49 Spiele in allen Wettbewerben, als die Mannschaft das Finale der Champions League erreichte.

Flamini: Vom Fußball zum Unternehmertum

Nach vier Jahren in London zog Flamini weiter zur AC Milan, wo er in der Saison 2010/11 die Serie A gewinnen konnte. 2013 kehrte er für zwei Jahre zurück zu den Gunners, gewann zweifach den FA Cup und beendete 2019 nach Stationen bei Crystal Palace und dem FC Getafe seine Karriere als aktiver Fußballer. Doch Flamini hatte sich schon seit langer Zeit ein zweites Standbein aufgebaut.

Während seiner Fußballkarriere war Flamini 2008 Mitbegründer von GF Biochemicals, dem weltweit ersten Unternehmen, das Lävulinsäure in großen Mengen herstellt, die als potenzieller Schlüssel für die Herstellung umweltfreundlicherer Biokraftstoffe gilt. Sie kann auch in biologisch abbaubaren Herbiziden sowie in verschiedenen anderen Haushaltsartikeln wie Lufterfrischern und Parfüms sowie in Kunststoffen und Arzneimitteln verwendet werden.

Laut eines Berichts von Forbes ist Flaminis Vermögen durch den Erfolg seines Unternehmens auf mittlerweile elf Milliarden Euro angewachsen. "Da ich am Meer aufgewachsen bin, konnte ich schon sehr früh die Auswirkungen von Plastik im Wasser und am Strand sehen", sagte Flamini im August 2020 dem Guardian.

"Es ist entsetzlich und macht einem klar, dass der Ort, an dem wir leben, nicht mehr bewohnbar sein wird, wenn wir nichts ändern," meinte Flamini. "Ich habe alles sehr bewusst wahrgenommen, war sehr neugierig. Ich habe mir immer gesagt: 'Wenn ich später außerhalb des Fußballs etwas anderes mache, möchte ich, dass es mit Nachhaltigkeit zu tun hat.'"

Flamini: Rückkehr zum Fußball?

Sein Erfolg in der Geschäftswelt brachte Flamini im November 2020 wieder ins Gespräch mit Arsenal, als die Unzufriedenheit mit den Besitzverhältnissen von Stan Kroenke zu Gerüchten führte, der ehemalige Spieler könnte eine Übernahme seines alten Vereins anführen. Eine Rückkehr ins Fußballgeschäft scheint grundsätzlich alles andere als unwahrscheinlich für Flamini.

Gegenüber The Athletic sagte er: "Fragen Sie mich nicht, wie ich in den Fußball involviert sein werde, denn darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber es ist auf jeden Fall etwas, mit dem ich in meinem Leben schon immer zu tun hatte. Ich werde immer Teil dieser Gemeinschaft sein wollen."

Es scheint wahrscheinlich, dass Flamini irgendwann in der Zukunft zum Fußball zurückkehren wird - doch primär kümmert sich der Franzose um die Zukunft des Planeten.