Robin van Persie: Skandaljubel gegen Oguzhan Özyakup brachte ihm eine Drei-Spiele-Sperre ein

Von Chris Lugert
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© getty

Robin van Persie sorgte während seiner Zeit bei Fenerbahce mit einem Skandaljubel für Aufsehen. Sogar eine Freundschaft schien daran zu zerbrechen.

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Rivalen auf dem Platz, aber Freunde daneben? Unmöglich ist solch eine Konstellation auch im Fußball nicht. Manche Freundschaften aus gemeinsamen Klubzeiten überdauern auch die Phase, in der die Spieler längst bei anderen Klubs unter Vertrag stehen. Schwierig allerdings wird es, wenn es sich bei diesen Klubs um Rivalen handelt. Und noch schwieriger wird es, wenn die Emotionen eines Derbys zu einem Verhalten führen, das die Freundschaft aus früheren Tagen in Vergessenheit geraten lässt.

So geschehen zwischen Robin van Persie und Oguzhan Özyakup. Die Geschichte zwischen beiden beginnt eigentlich rosarot. Özyakup wechselt 2008 als 15-Jähriger von AZ Alkmaar in die Jugendabteilung des FC Arsenal. Dort trifft er auf van Persie, der vier Jahre zuvor ebenfalls den Weg aus den Niederlanden zu den Gunners gegangen war. Van Persie ist bereits ein gestandener Profi im Kader von Arsene Wenger, als Özyakup zum Klub kommt.

Beide freunden sich schnell an, Özyakup bezeichnet van Persie sogar als sein Idol. Zu einem gemeinsamen Auftritt im Trikot der Gunners reicht es aber nicht, Özyakup kommt überhaupt nur auf zwei Einsätze für die Profis im Ligapokal. Van Persie wechselt 2012 mit viel Getöse zu Manchester United, im gleichen Sommer zieht auch Özyakup einen Schlussstrich unter seine Zeit in London und wechselt in die Türkei zu Besiktas.

Robin van Persie: Provokanter Kniejubel gegen Oguzhan Özyakup

Sportlich trennen sich die Wege der beiden Kumpels damals. Van Persie wird bei den Red Devils zu einem der besten Stürmer Europas und glänzt bei der WM 2014 mit einem unglaublichen Tor per Flugkopfball gegen Spanien, Özyakup schafft seinerseits den Durchbruch als Profi und wird zu einer prägenden Figur im Mittelfeld von Besiktas.

2015 führten die Wege der beiden dann wieder zusammen - wenn auch nicht im selben Klub. Aber van Persie wechselte zu Fenerbahce nach Istanbul, beide Kumpels trafen also jetzt immer mal wieder mit ihren Klubs aufeinander und lebten fortan auch in derselben Stadt. Doch am 5. Februar 2017 wurde aus der Freundschaft der beiden eine bittere Rivalität.

An diesem Tag kam es im Pokal zum Derby zwischen Besiktas und Fenerbahce, Özyakup und van Persie begegneten sich auf dem Feld. Es entwickelte sich ein emotionales Spiel, wie es bei Istanbuler Derbys mit Beteiligung der großen Klubs normal ist. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit wurde Besiktas-Profi Dusko Tosic nach einem Disput mit van Persie vom Platz gestellt. Eine Entscheidung, mit der Özyakup nicht zufrieden war und sich daraufhin ein Wortgefecht mit van Persie lieferte.

Vorbei mit aller Herrlichkeit war es zwischen beiden dann aber in der 72. Minute. Van Persie traf zur Führung für Fenerbahce, und für seinen anschließenden Torjubel suchte er sich seinen alten Freund ganz gezielt aus. Er lief über den halben Platz und rutschte unmittelbar vor Özyakup auf die Knie. Danach gab er ihm noch einige Worte mit auf den Weg. Van Persies Tor sollte das Spiel schlussendlich entscheiden.

Robin van Persie: Versöhnung mit Özyakup bei Feyenoord

Doch dieser provokante Jubel hatte Folgen für den Stürmer. Er erhielt nicht nur eine Sperre für drei Spiele, sondern verlor auch noch einen guten Freund. "Ich war mit einem ganz bestimmten Spieler auf dem Feld befreundet. Aber das hat sich heute geändert", sagte Özyakup nach dem Spiel verärgert. Beide sprachen fortan nicht mehr miteinander. "Ich habe nichts falsch gemacht. Wenn ich irgendetwas falsch gemacht habe, war es der Respekt, den ich Robin entgegengebracht habe", polterte er.

Doch Geschichten haben oft auch ein Happy End, und in diesem Fall ist es nicht anders. Anfang 2020 wechselte Özyakup auf Leihbasis ausgerechnet zu Feyenoord Rotterdam, wo van Persie ein halbes Jahr zuvor seine Karriere beendet hatte und inzwischen als Nachwuchstrainer tätig war. Beide nutzten die Gelegenheit und legten ihre Differenzen bei. Ende gut, alles gut.

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