Nach Super-League-Plänen: UEFA beendet Gerichtsstreit mit Real, Barca und Juve

Von Jochen Tittmar/SID
Aleksander Ceferin ist Präsident der UEFA.
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Die UEFA wird die laufenden Gerichtsverfahren gegen Real Madrid, den FC Barcelona und Juventus Turin nicht weiter verfolgen. SPOX und Goal berichteten vorab. Die drei Klubs waren die verbliebenen Mitglieder der schnell gescheiterten Super-League-Gründung im April 2021.

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Darüber hat die UEFA das Gericht in Madrid nun informiert. Der Berufungssenat des Verbands habe die Klage für "null und nichtig" erklärt. Der Status sei wieder so "als ob das Verfahren nie eröffnet worden wäre". Man sei beim Verband nach eingehender Prüfung zum Schluss gekommen, dass die Weiterführung der laufenden Verfahren derzeit nicht im Interesse der UEFA oder ihrer Mitgliedsverbände liege.

Man werde aber weiterhin alles Notwendige tun, um die Super League oder jede andere Form einer abtrünnigen Liga zu stoppen - einschließlich aller Versuche, die ESL-Pläne wieder aufzurollen. Geschieht dies doch, werde man erneut gerichtliche Verfahren aufnehmen.

Die UEFA wird trotz des Verfahrensstopps auch weiterhin an ihrer Position zum Thema festhalten. Man sei weiter der Ansicht, "immer in Übereinstimmung mit ihren Statuten, mit EU-Recht, der Europäischen Menschenrechtskonvention und dem Schweizer Recht" gehandelt zu haben. Der Verband werde seine Position in allen relevanten Rechtssystemen "weiter verteidigen".

Es werden nun die anderen neun Vereine, die ihre Absicht zur Abspaltung signalisiert hatten, kontaktiert, um mitzuteilen, dass die UEFA zum jetzigen Zeitpunkt keine Zahlungen im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an den Plänen der Super League einfordern wird.

Das spanische Gericht hatte der UEFA ein Ultimatum von fünf Tagen gestellt, um die Sanktionsdrohungen gegen die Gründungsmitglieder zurückzunehmen. Andernfalls hätten womöglich größere juristische Auseinandersetzungen gedroht.

Zwölf europäische Spitzenklubs hatten in der Nacht zum 19. April ihre Pläne zur Gründung einer Super League veröffentlicht. Deutsche Klubs waren nicht darunter. Unter großem öffentlichen Druck rückten neun Gründungsmitglieder von dieser Idee wieder ab.