Super League ist wohl Geschichte

Von SPOX/SID
Robin Gosens sieht die rasche Implosion der Super League als "riesengroßen Sieg für den Fußball und für die Fans"
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Die Super League ist - zumindest in der geplanten Form - gestorben. Nachdem Manchester City am Dienstag nach wüsten Fan-Protesten seinen Rückzug erklärte, folgten am späten Dienstagabend die fünf weiteren beteiligten Premier-League-Klubs. Weitere Teams sind in Italien ebenfalls ausgestiegen, anders als Real-Präsident Perez erklärte Juve-Boss Andrea Agnelli das Projekt für gescheitert. Der FC Barcelona verteidigte indes am Donnerstagabend die Pläne.

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15.12 Uhr: Klopp und Guardiola gegen Champions-League-Reform

Teammanager Jürgen Klopp (53) hat sich nach dem Aus für die Super League auch gegen die Reform der Champions League ausgesprochen. "Die neue Champions League ist nicht das, bei dem die Teams sagen: 'Wow, lass uns das so machen.'", sagte Klopp am Freitag.

Dass es ab 2024 noch mehr Spiele geben soll, um "mehr Geld" zu verdienen, kann der Deutsche nicht verstehen: "Alle kennen meine Meinung dazu. Mehr Spiele sind unmöglich. Die Strukturen sind für mehr Spiele nicht ausgerichtet."

Im Wirbel um die mittlerweile gescheiterten Super-League-Pläne hatte die UEFA am Montag die Champions-League-Reform verabschiedet. Dann werden unter anderem 36 statt 32 Teams teilnehmen, insgesamt werden 225 statt 125 Partien ausgetragen - mehr Spiele bringen den Klubs und Verbänden wie der UEFA mehr Geld ein dank der TV-Übertragungen.

"Es wird mehr Verletzungen geben", prophezeite Pep Guardiola von Manchester City: "Die UEFA weiß es, kümmert es sie? Absolut nicht." Spieler und Trainer würden "nicht gefragt, wir müssen nur liefern", sagte Klopp, der es "absolut großartig findet", dass die Einführung der Super League, zu dessen Gründungsmitgliedern der FC Liverpool gehören sollte, gescheitert sind.

14.30 Uhr: Gosens: Super-League-Implosion "riesengroßer Sieg" für Fans

Robin Gosens sieht die rasche Implosion der Super League als "riesengroßen Sieg für den Fußball und für die Fans". Der Zusammensturz des Projekts habe "ganz klar gezeigt, welche Macht die Fans nach wie vor haben, auch zu Recht. Denn der Fußball ist ohne sie nur halb so viel wert", sagte der Profi von Atalanta Bergamo im Sport-Podcast "Meine Bayer-Woche".

Gosens ist "total happy und glücklich, dass sich die Fans, im Prinzip aus jedem Verein, so lautstark bemerkbar gemacht und dafür gesorgt haben, dass diese Reform gekippt wird". Der reine Fußball habe gegen das Business, "die Gelddruck-Maschinerie" obsiegt: "Das ist ein großes Zeichen für die Fans."

Gosens (26) würdigte in diesem Zusammenhang das "gute und positive" Beispiel von Bayern München und Borussia Dortmund, die sich den Plänen verweigert hatten. Dies habe "entscheidend dazu beigetragen, dass diese Reform so schnell wieder ad acta gelegt wurde. Da kann man sich als Deutscher nur drüber freuen."

11.30 Uhr: JPMorgan entgeht Milliarden-Gewinn

Der US-amerikanischen Investmentbank JPMorgan entgeht durch die vorerst gescheiterten Pläne für eine Super League im Fußball offenbar ein Milliardengewinn. Das Unternehmen mit Sitz in New York wollte den zwölf beteiligten Gründungsmitgliedern der Liga 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, diese Summe hätte jeder Klub über 23 Jahre mit 264 Millionen Euro pro Jahr plus Zinsen zurückzahlen sollen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Demnach hätte JPMorgan am Ende des Deals 6,1 Milliarden verbuchen können.

Am Freitag gab JPMorgan zudem zu, dass das Kreditinstitut nicht mit einer solchen Welle der Ablehnung unter den Fans gerechnet hatte. "Wir haben eindeutig falsch eingeschätzt, wie dieser Deal von der breiteren Fußballgemeinschaft gesehen wird und wie er sich in Zukunft auf sie auswirken könnte", hieß es in einem Statement: "Wir werden daraus lernen."

10.50 Uhr: Große Mehrheit sieht Imageschaden für Super-League-Initiatoren

Für die große Mehrheit der deutschen Fußball-Fans hat die gescheiterte Gründung der Super League durch zwölf Topklubs einen erheblichen Imageschaden für die Initiatoren zur Folge. In einer Blitzumfrage der Voting-App FanQ im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID) sind 95 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass das Ansehen der zwei noch hinter der Eliteklasse stehenden Klubs, Real Madrid und FC Barcelona, nachhaltig beschädigt ist.

77 Prozent der mehr als 500 Teilnehmer gaben zudem an, dass das Image der Vereine, die vorzeitig ihren Rückzug bekannt gegeben hatten, Schaden genommen habe.

Eine Zukunft der Super League ist laut einer Mehrheit (81 Prozent) der Befragten unrealistisch. Für 64 Prozent der Umfrageteilnehmer sollten sich die Fanproteste nach dem Scheitern der Liga mit gleicher Vehemenz gegen die Reform der Champions League richten.

9.57 Uhr: Serie A prüft Konsequenzen für Mailänder Klubchefs

Der gescheiterte Plan einer europäischen Super League könnte in Italien Konsequenzen haben. Die Serie-A-Klubs prüfen einen Misstrauensantrag gegen die Vertreter der Klubs AC Mailand (Präsident Paolo Scaroni) und Inter Mailand (Geschäftsführer Giuseppe Marotta), die im Serie-A-Board sitzen. Laut Gazzetta dello Sport könnten beide zum Rücktritt gezwungen werden.

"Warum haben die beiden nicht über ihre Pläne berichtet? So etwas darf nie wieder vorkommen", sagte der Chef von AC Florenz, Rocco Commisso, der Scaroni und Marotta illoyales Verhalten vorwarf.

Aleksander Ceferin hat noch einmal scharf gegen Florentino Perez geschossen.
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Aleksander Ceferin hat noch einmal scharf gegen Florentino Perez geschossen.

08.19 Uhr: Rummenigge soll zwischen Streit-Parteien vermitteln

Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge soll eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung zwischen der UEFA-Spitze um Präsident Aleksander Ceferin und den Initiatoren der gescheiterten Super League einnehmen.

"Ich bin dafür bekannt, ein Mann des Dialogs und nicht des Krieges zu sein", sagte Rummenigge der italienische Tageszeitung Tuttosport. "Deshalb hat mich der UEFA-Präsident Ceferin gebeten, ihm bei der Lösung der Probleme und dem Neustart nach sehr schwierigen Tagen für die Fußballwelt zu helfen."

Die ausführliche News findet Ihr hier.

21.20 Uhr: Barca verteidigt Super-League-Pläne

Auf das Statement von Präsident Laporta folgte nun auch eine offizielle Mitteilung des FC Barcelona. In dieser verteidigen die Katalanen die Super-League-Pläne. Es wäre ein "historischer Fehler gewesen, die Möglichkeit auszulassen, als eines der Gründungsmitglieder Teil dieses Projekts zu sein", hieß es in der Mitteilung: "Der FC Barcelona teilt die Ansicht der meisten großen europäischen Fußballvereine, dass Strukturreformen erforderlich sind, um die finanzielle Nachhaltigkeit und Durchführbarkeit des Weltfußballs durch die Verbesserung des angebotenen Produkts zu gewährleisten."

Nach den massiven Fan-Protesten in England und dem Rückzug eines Großteils der zwölf Gründer-Vereine halte es der Klub jedoch für nötig, die Gründe für diese starke Ablehnung zu erforschen. "Eine solche eingehende Analyse erfordert Zeit und die notwendige Gelassenheit, um vorschnelle Maßnahmen zu vermeiden."

Im Anschluss an diese Analyse wolle Barca es seinen Mitgliedern überlassen, final darüber zu entscheiden, ob man Teil der Super League bleibt: "In jedem Fall behält sich der FC Barcelona als ein Verein, der immer jedem einzelnen seiner Mitglieder gehörte und weiter wird, ausdrücklich das Recht vor, eine solch wichtige Entscheidung nach sorgfältiger und sehr notwendiger Prüfung des Vorschlags der endgültigen Zustimmung seiner zuständigen gesellschaftlichen Gremien zu unterziehen."

16.20 Uhr: Barca-Präsident - Super League? "Der Vorschlag existiert noch"

Nach Mitinitiator und Real-Boss Florentino Perez hat auch Barca-Präsident Juan Laporta klargestellt, dass die Gründung einer Super League trotz der Rückschläge keineswegs vom Tisch ist. Zwar sagte er bei TV3: "Es muss ein attraktiver Wettbewerb sein, der auf den sportlichen Leistungen basiert. Wir sind Befürworter der nationalen Ligen und wir sind offen für einen offenen Dialog mit der UEFA."

Laporta ergänzte jedoch bezüglich einer möglichen Super League: "Der Vorschlag existiert immer noch. Wir tätigen sehr wichtige Investitionen, die Gehälter sind sehr hoch und all diese Überlegungen müssen unter Berücksichtigung der sportlichen Leistungen berücksichtigt werden."

Es brauche "mehr Ressourcen, um es zu einem großen Spektakel zu machen. Ich glaube, es wird eine Einigung geben." Zuvor hatte Perez bereits darauf verwiesen, dass das Projekt weiter existiere und lediglich im "Stand-by" ist. Keines der zwölf Teams hätte die Liga bisher verlassen.

14.40 Uhr: Ceferin - "Perez ist Präsident von nichts"

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich im slowenischen Fernsehsender Pop TV mit klaren Worten erneut zu Real-Präsident Florentino Perez, der auch Präsident der gescheiterten Super League hätte sein sollen, geäußert.

"Perez ist der Präsident einer Superliga, die es nicht gab, und derzeit ist er der Präsident von nichts", sagte Ceferin und fügte an: "Mir ist seit langem klar, dass er keinen UEFA-Präsidenten wie mich will. Das ist nur ein noch größerer Anreiz für mich zu bleiben", sagte der 53-Jährige weiter. "Er hätte gerne einen UEFA-Präsidenten, der ihm gehorcht, der ihm zuhört, der tut, was er will."

Ceferins generelles Problem mit dem Konstrukt Super League ist dies: "Eine Superliga hat es meiner Meinung nach nie gegeben. Es war der Versuch, eine Phantom-Liga der Reichen zu gründen, die keinem System folgen würde, die den Pyramidenaufbau des Fußballs in Europa nicht berücksichtigen würde, nicht seine Kultur, Tradition oder Geschichte."

Florentino Perez rief die Super League ins Leben.
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Florentino Perez rief die Super League ins Leben.

13.55 Uhr: Arsenal-Boss entschuldigt sich bei Arteta

Teammanager Mikel Arteta vom FC Arsenal hat öffentlich gemacht, dass sich Klubbesitzer Stan Kroenke bei ihm persönlich für die Pläne entschuldigt hat, der mittlerweile gescheiterten Super League beizutreten.

"Ich respektiere das. Man hatte sicherlich die Absicht, das Beste für den Klub zu tun. Aber wenn es nicht das Richtige ist, dann ist eine Entschuldigung in Ordnung", sagte der Spanier.

Der Ex-Profi wies in diesem Zusammenhang auf die großen Effekte hin, den die Proteste der Anhänger ausgelöst hatten: "Sie haben wahrscheinlich die stärkste Botschaft gesendet, die jemals im Fußball gesendet wurde. Wir müssen ihnen zuhören. Es hat sich gezeigt, dass die Seele dieses Sports den Fans gehört."

12 Uhr: Protest gegen Klubführung: ManUnited-Fans stürmen Trainingsplatz

Aus Protest gegen Klubboss Joel Glazer und die Pläne zur Teilnahme an der umstrittenen Super League haben Fans von Manchester United am Donnerstagvormittag das Trainingsgelände des englischen Rekordmeisters gestürmt.

Auf Transparenten ("Wir entscheiden, wo ihr spielt", "Raus mit den Glazers") machten sie ihrem Unmut Luft, versperrten den Eingang und postierten sich schließlich auch auf dem Rasen.

Teammanager Ole Gunnar Solskjaer und Mittelfeldspieler Nemanja Matic gehörten zu einer Gruppe der Klubvertreter, die mit der gut 20-köpfigen Gruppe Kontakt aufnahm. "Sie haben mit ihnen gesprochen. Die Gebäude waren sicher, die Gruppe hat das Gelände wieder verlassen", teilte ManUnited später mit.

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10 Uhr: Kroos-Berater Volker Struth: "Pure Heuchelei von FIFA und UEFA"

Moralisch sei er zwar total gegen eine Super League, "insbesondere gegen eine geschlossene Liga, für die sich kein Verein qualifizieren kann", sagte Struth dem Kölner Express, aber: "Dass ausgerechnet UEFA und FIFA die kommerziellen Interessen hinter dieser Liga verurteilt haben, das ist doch pure Heuchelei."

Die UEFA habe "alle Wettbewerbe in der Vergangenheit künstlich aufgebläht, steht für Konstrukte wie Nations League oder Conference League". Der Weltverband FIFA vergebe "eine WM nach Katar. Und nun spielen sich diese Verbände als Retter der Fußball-Kultur auf? Das ist doch lachhaft", so der Spielerberater, zu den dessen Schützlingen auch unter anderem auch Niklas Süle (Bayern München) oder Dayot Upamecano sowie Trainer Julian Nagelsmann (beide RB Leipzig) zählen.

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8 Uhr: Inter-Chef Marotta erhält Drohungen

Nach dem Scheitern der Pläne für eine Super League beklagt Inter Mailands Geschäftsführer Giuseppe Marotta massive Anfeindungen. Er sei von "anonymen und öffentlichen Drohungen" überhäuft worden, sagte Marotta bei Sky Sport: "Ich bin kein Judas und kein Verräter. Ich liebe diesen Sport und werde stets in seinem Interesse arbeiten."

Inter gehört zu den zwölf Größen des internationalen Fußballs, die in der Nacht zu Montag die Gründung einer milliardenschweren Super League angekündigt hatten. Nur wenig später zogen sich neben den Nerazzurri auch die sechs englischen Klubs sowie Atletico Madrid und der AC Mailand offiziell aus dem Projekt zurück.

Trotz der Absage für die Eliteliga ist für Marotta das System der nationalen Ligen veraltet. Deshalb und aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise müssten neue Wege zum Erhalt des Fußballs gefunden werden. "Mit Gehältern, die 65 bis 70 Prozent der Umsätze verschlingen, kann kein Unternehmen überleben", sagte der 64-Jährige.

Einen Rücktritt nach dem Chaos der vergangenen Tage schloss Marotta zunächst zwar aus, "wenn die Mehrheit der Klubs jedoch nicht will, dass ich weitermache, werde ich zurücktreten", sagte er: "Ich habe bisher stets im Dienst des Fußballs gehandelt."

7 Uhr: Real-Boss Perez: Super League steht auf Stand-by"

Real-Präsident Florentino Perez versteht die weltweite Empörung gegenüber der Super League nicht und bekräftigte gegenüber dem Radiosender Cadena Ser nochmals seine Befürchtung, dass der Fußball ohne die Super League auf Sicht verloren sei. Zudem empörte er sich über die harrsche Reaktion von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und sagte: "Ich möchte einen höflichen UEFA-Präsidenten."

Was die Zukunft der Super League insgesamt betrifft, betonte Perez, dass das Projekt nicht gestorben sei, vielmehr stehe es "auf Stand-by".

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19.59 Uhr: Super League? Milan-Direktor Maldini wusste nicht Bescheid

Es kommen weiter merkwürdige Details zu den Abläufen der mittlerweile gescheiterten Super-League-Gründung ans Licht. Paolo Maldini, Legende und mittlerweile Technischer Direktor des AC Milan, lieferte nun einmal mehr einen Beweis für die wenig durchdachte Grüdnung der Liga der Superreichen.

"Ich möchte klarstellen, dass ich nie in die Diskussionen um die Super League involviert war, ich habe davon am Sonntagabend erfahren, wie Sie alle", sagte Maldini in einem Interview mit Sky Italia. "Dies ist etwas, das auf einer höheren Ebene als meiner entschieden wurde. Das entbindet mich nicht von der Verantwortung, mich nicht nur bei den Milan-Anhängern, sondern bei allen Fußballfans zu entschuldigen."

Der 52-Jährige sagte weiter, dass es "normal" sei, dass ein Manager eines großen Vereins im Jahr 2021 über die Wichtigkeit von Einnahmen Bescheid wisse, man müsse sich aber die Frage stellen: "Wie weit können wir gehen? Sicherlich nicht, indem wir die Prinzipien des Sports ändern."

15.30 Uhr: Vorerst wohl keine Sanktionen für Super-League-Klubs

Was passiert jetzt, nachdem die Super League gescheitert ist? Nach Informationen von SPOX und Goal plant die UEFA vorerst keine unmittelbaren sportlichen Sanktionen für die Super-League-Klubs. Dies gelte auch für Real Madrid und Initiator Florentino Perez. In der kommenden Woche treffen die Königlichen im Champions-League-Halbfinale auf den FC Chelsea.

15.00 Uhr: Markus Babbel exklusiv: "Die Champions League 2024 ist ein Scheißdreck hoch zehn"

Markus Babbel, ehemaliger Nationalspieler und Profi des FC Bayern München und des FC Liverpool, hat bestürzt auf das ursprüngliche Vorhaben seines Ex-Klubs Liverpool reagiert, der geplanten und mittlerweile wieder verworfenen Idee einer Super League beizutreten.

Im Gespräch mit SPOX und Goal äußert sich der gebürtige Münchner zur Elite-Liga, die nur 48 Stunden nach ihrer Gründung aufgrund des Rückzugs aller englischer Klubs bereits wieder Geschichte ist.

Zudem erklärt der 48-Jährige, welche Rolle die Kritik von Größen wie Jürgen Klopp und Pep Guardiola für das Super-League-Aus gespielt hat, was ihn an der Champions-League-Reform der UEFA stört und warum die jüngsten Aussagen von Real-Präsident Florentino Perez als heuchlerisch zu bewerten sind.

Hier geht es zum Interview.

14.20 Uhr: Fans sehen Scheitern der Super League nur als Teilerfolg

Das krachende Scheitern der Super League wird in der Fanszene noch lange nicht als uneingeschränkter Sieg gewertet. "Für uns ist es ein Erfolg, aber andererseits auch nicht, weil wir ja sehr viel mehr kritisieren. Die Reform der UEFA-Klubwettbewerbe wurde ja im Hintergrund trotzdem beschlossen", sagte Helen Breit, Vorsitzende des Fanbündnisses "Unsere Kurve", am Mittwoch dem SID: "Man darf sich nicht blenden lassen, dass diese Champions-League-Reform eine Errungenschaft ist."

Auch Sig Zelt, Sprecher des Fan- und Ultragruppen-Bündnisses ProFans, sieht im Rückzieher der sechs englischen Spitzenklubs und dem vorläufigen Ende der Super-League-Pläne nur einen Teilerfolg. "Es ging nicht nur darum, die Super League abzuwenden. Es geht auch darum, auf diesem Weg umzukehren", sagte er dem SID. Die Reform der Champions League sei "Beleg der Tendenz, die zu einer immer größeren finanziellen Differenzierung zwischen den großen und etwas schwächeren Vereinen führt".

Die Reform war auch aufgrund der Drohkulisse der Super League erarbeitet worden. "Genau da müssen wir den Finger weiter in die Wunde legen, die jetzigen Proteste und Widerstände müssen sich fortziehen", sagte Breit und forderte: "Aus unserer Sicht muss die Reform der Europapokalwettbewerbe komplett zurückgenommen werden." Nach der heftigen Kritik zahlreicher Vereine und Verbände bis hin zu UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und FIFA-Boss Gianni Infantino an der in sich geschlossenen Super League wäre es laut Breit nur konsequent, nun "eine grundlegende Reform im Sinne des Sports statt im Interesse Einzelner und der Gewinnmaximierung auszuarbeiten."

13.45 Uhr: Juve-Statement zur Super-League-Flucht

Überraschung, Juve tritt NICHT aus der Super League aus. Stattdessen heißt es in dem Statement, dass man von der Absicht anderer Klubs wisse, sich aus dem Projekt zurückzuziehen, "obwohl die notwendigen Formalien, die für diesen Schritt in der Absichtserklärung vorgesehen waren, noch nicht beendet worden sind."

Und weiter: "Obwohl Juventus weiterhin von der Stichhaltigkeit des Projekts im im sportlichen, finanziellen und rechtlichen Sinne überzeugt ist, ist es der Meinung, dass wenige Chancen bestehen, es in der ursprünglich geplanten Version zu vervollständigen." Man werde sich weiterhin bemühen, langfristige Werte für das Unternehmen und die gesamte Fußballindustrie zu schaffen.

13.30 Uhr: AC Milan ist auch raus

Und seit einer Viertelstunde ist auch Milan nicht mehr Teil des Super-League-Kadavers. "Wir haben die Einladung mit der ehrlichen Absicht angenommen, den bestmöglichen Wettbewerb für die Fans auf der ganzen Welt zu liefern", heißt es. Aber die Stimmen und Sorgen der Fans seien deutlich gewesen, diese müsse man berücksichtigen."

12.30 Uhr: UPDATe Weitere Aussagen von Agnelli

Gegenüber Reuters betonte Agnelli, dass Änderungen im europäischen Fußball weiter notwendig seien, er bereue den Versuch nicht, die Super League aus der Taufe zu heben: "Ich bin weiter von der Schönheit des Projekts überzeugt." Man hätte so den besten Wettbewerb der Welt geschaffen. "Aber zugegebenermaßen ... naja, ich glaube nicht, dass das Projekt immer noch am Laufen ist."

Außerdem verriet er, dass sich weitere Klubs der Super League hätten anschließen wollen: "Ich werde nicht verraten, wie viele Vereine mich in nur 24 Stunden kontaktiert und gefragt haben, ob sie mitmachen können. Vielleicht haben sie gelogen, aber eine Reihe an Klubs hat gefragt, was sie tun müssen, um dabei zu sein." In seinen Augen hätte vor allem die Drohung der britischen Regierung, sich einzuschalten, die englischen Klubs zum Rückzug bewegt - eine Abkehr von der Premier League sei womöglich als Angriff auf die Brexit-Politik gesehen worden.

Auf die Frage, ob er die Art und Weise bereue, wie die Super League in einer Nacht-und-Nebel-Aktion an der UEFA vorbei gegründet worden war, entgegnete Agnelli: "Wenn Sie mir einen anderen Weg zeigen können, solche Projekte zusammenzustellen ... Wenn man um Erlaubnis gefragt hätte, hätte man ein solches Unterfangen niemals ausführen können."

Beziehungen würden sich mit der Zeit eben ändern, er sei sich sicher, dass man immer noch miteinander reden könne: "Ich glaube nicht, dass unsere Branche generell besonders ehrlich, vertrauenswürdig oder verlässlich ist."

12.05 Uhr: Inter Mailand verlässt Super League

Nur Minuten später ist auch Inter Mailand offiziell raus. Man sei nicht länger Teil des Projekts. Man müsse aber ständig daran arbeiten, die Wettbewerbe zu verbessern, bei gleichzeitiger finanzieller Nachhaltigkeit.

11.47 Uhr: Atletico Madrid gibt Rückzug bekannt

Besser spät als nie: Atletico Madrid hat in einer Pressemitteilung seinen Rückzug aus der Super League erklärt. Man habe sich am Montag dem Projekt angeschlossen, "aufgrund von Umständen, die mittlerweile nicht mehr existieren." Aha. Die Mannschaft und Trainer Diego Simeone hätten ihre Zustimmung zur Entscheidung geäußert, "weil sie der Meinung sind, dass sportliche Leistungen vor allen anderen Kriterien entscheidend sein müssen."

11.25 Uhr: BREAKINGJuve-Boss Agnelli erklärt Super League für gescheitert

Das war's dann wohl auch offiziell: Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Andrea Agnelli die Super League für gescheitert. Auf die Frage, ob der Wettbewerb nach dem Abschied aller sechs englischen Klubs trotzdem stattfinden könnte, sagte er: "Um ganz ehrlich zu sein: Nein, das ist offensichtlich nicht der Fall."

10.30 Uhr: Juve-Aktie bricht wieder ein

Die Aktie von Juventus Turin ist nach dem Kollaps der Super League - wobei sie ja offiziell noch nicht abgeblasen ist - wieder abgeschmiert. Nachdem sie am Montag von rund 77 Cent auf über 90 Cent geklettert war, ging es seit gestern Abend wieder abwärts, jetzt liegt der Kurs sogar leicht unter dem vom Samstag. Klar, die Aktionäre hätten jährliche Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe gern gesehen.#

Bereits am Dienstag war die Aktie von Manchester United um sechs Prozent nach unten gerutscht, nachdem am Montag noch Zuwächse zu verzeichnen waren.

9.44 Uhr: Ceferin heißt englische Klubs nach Super-League-Rückzug willkommen

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin begrüßt den Rückzieher der sechs englischen Klubs für die Super League und hat ihnen eine Wiedereingliederung in Aussicht gestellt. Er habe bereits am Dienstag betont, "dass es bewundernswert ist, einen Fehler zuzugeben, und diese Klubs haben einen großen Fehler gemacht", sagte der 53-Jährige in einer Stellungnahme: "Aber sie sind jetzt wieder dabei und ich weiß, dass sie nicht nur für unsere Wettbewerbe, sondern für das gesamte europäische Spiel viel zu bieten haben."

Es gehe nun darum, "dass wir weitermachen, die Einheit wiederherstellen, die das Spiel vorher genossen hat und gemeinsam vorwärts gehen", führte der Slowene aus.

9.30 Uhr: Liverpool-Besitzer entschuldigt sich

Liverpool-Boss John W. Henry hat nach den Plänen zur Teilnahme an der Super League um Verzeihung gebeten. "Ich möchte mich bei allen Fans und Anhängern des Liverpool Football Club für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die ich in den letzten 48 Stunden verursacht habe", sagte der 71 Jahre alte Geschäftsmann: "Und ich möchte mich entschuldigen bei Jürgen Klopp, bei Billy, bei den Spielern und bei allen, die beim LFC so hart arbeiten, um unsere Fans stolz zu machen."

Sie seien durch die Aufruhr massiv "gestört worden und das zu Unrecht". Die komplette Schuld liege bei ihm. "Ich allein bin verantwortlich für die unnötige Negativität, die in den letzten Tagen aufkam. Das ist etwas, das ich nicht vergessen werde", führte Henry aus. Er habe nie gegen den Willen der Fans handeln wollen, sondern habe lediglich "Verbesserungen" im Sinne des Vereins angestrebt.

"In diesem Bestreben habe ich sie enttäuscht", sagte der US-Amerikaner. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, "welche Macht die Fans haben und zu Recht weiterhin haben werden." Liverpool hatte auf Drängen seiner Anhänger am Dienstagabend ebenso wie die anderen fünf englischen Klubs seinen Rückzug von der Super League angekündigt.

Hier gibt es das knapp zweieinhalb Minuten lange Video. Allzu positiv fallen die meisten Kommentare darunter nicht aus.

8.35 Uhr: Juve-Boss Agnelli sprach von "100 Prozent Erfolgschancen"

So schnell kann sich der Wind drehen. Am Dienstagabend hat Juve-Boss Andrea Agnelli bei Corriere dello Sport und La Reppublica ein Interview gegeben - da schien die Super League noch gesund und munter. Unter anderem sagte er folgendes:

"Es gibt einen Blutpakt zwischen unseren Teams, es geht weiter. Die Erfolgschancen des Projekts stehen bei 100 Prozent."

"Wir wollen nahe an unseren Fans bleiben."

"Ich habe Angst vor Populismus, Demagogie und davor, dass Leute das Monopol, unter dem wir arbeiten, nicht erkennt. Als Antwort (auf unser Projekt) gab es nur Drohungen. Einem Arbeiter seinen Job zu verbieten, das ist eine ernste Sache. Aber wir machen uns keine Sorgen."

8.15 Uhr: Statement der Super League im Wortlaut

"Wir schlagen einen neuen europäischen Wettbewerb vor, weil das bestehende System nicht funktioniert. Unser Vorschlag zielt darauf ab, die Entwicklung des Sports zu ermöglichen und gleichzeitig Ressourcen und Stabilität für die gesamte Fußballpyramide zu schaffen, einschließlich der Überwindung der finanziellen Schwierigkeiten, die die gesamte Fußballgemeinschaft infolge der Pandemie hat. Es würden auch wesentlich verbesserte Solidaritätszahlungen an alle Interessensgruppen im Fußball geleistet.

Trotz des angekündigten Ausstiegs der englischen Vereine, die aufgrund des auf sie ausgeübten Drucks gezwungen sind, solche Entscheidungen zu treffen, sind wir überzeugt, dass unser Vorschlag vollständig mit den europäischen Gesetzen und Vorschriften in Einklang steht, wie heute durch einen Gerichtsentscheid zum Schutz der Super League vor Dritten gezeigt wurde.

Angesichts der aktuellen Umstände werden wir die angemessenen Schritte erwägen, um das Projekt umzugestalten und dabei stets unser Ziel berücksichtigen, den Fans die bestmögliche Erfahrung zu bieten und gleichzeitig die Solidaritätszahlungen für die gesamte Fußballgemeinschaft zu verbessern."

07.54 Uhr: So begründen die Klubs ihren Rückzug

"Es war niemals unsere Absicht, so einen Ärger zu verursachen. Als die Einladung kam, bei der Super League mitzumachen, wollten wir nicht zurückgelassen werden und sicherstellen, dass wir Arsenal und seine Zukunft schützen. Auch wenn wir wussten, dass es keine Garantien gibt", teilte der FC Arsenal mit: "Nachdem wir Euch und die breite Fußball-Gemeinschaft über die letzten Tage gehört haben, ziehen wir von der geplanten Super League zurück. Wir haben einen Fehler gemacht, und wir entschuldigen uns." Hier gibt es die offiziellen Mitteilungen der weiteren englischen Klubs.

07.12 Uhr: Florentino Perez will sich heute äußern

Eigentlich wollte sich Florentino Perez, der erste Vorsitzende der Super League, gestern Abend noch bei der spanischen Radiosendung "El Larguero" von Cadena Ser zu dem Projekt äußern. Doch weil sich die Ereignisse überschlugen, sagte der 74 Jahre alte Bauunternehmer kurzfristig ab. Heute gegen 23.30 Uhr aber soll er den Termin nachholen.

06.08 Uhr: Ziehen Atletico und die Mailänder Klubs nach?

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sind auch Atletico Madrid sowie die Mailänder-Klubs AC und Inter nicht mehr an der Super League interessiert. Eine offizielle Bekanntgabe sei im Laufe des Mittwochs zu erwarten.

02.30 Uhr: OFFIZIELL Super League nimmt Abstand von ihren Plänen

Die geplante Super League im Fußball nimmt nach dem Rückzug aller englischen Klubs Abstand von ihren bisherigen Plänen. "Wir werden die angemessenen Schritte erwägen, um das Projekt umzugestalten", gab die Liga in der Nacht zu Mittwoch bekannt.

Allerdings ist unklar, wer überhaupt noch hinter dem Projekt steht. Der FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, der FC Arsenal, Tottenham Hotspur und der FC Chelsea haben ihre Teilnahme angesichts des heftigen Widerstands von Fans, Spielern, Verbänden und Politik zurückgezogen.

Somit blieben aus Italien derzeit noch der AC Mailand und Juventus Turin sowie aus Spanien Real Madrid, der FC Barcelona und Atletico Madrid.

01.55 Uhr: OFFIZIELL Chelsea zieht nach! Alle Premier-League-Klubs raus

Auch die Blues ziehen nach! Damit steht die Superliga, für die ursprünglich zwölf Weltklubs vorgesehen waren, nach nicht einmal 48 Stunden vor dem Aus.

00.05 Uhr: OFFIZIELL Fünf Premier-League-Klubs raus aus der Super League

Und da ist schon die offizielle Bestätigung: Arsenal, Manchester United, Tottenham und Liverpool verkündeten zeitgleich, nicht an der Super League teilzunehmen.

"Wir haben den Reaktionen von unseren Fans, der Regierung und anderen wichtigen Stakeholdern zugehört", hieß es als Begründung in der Mittteilung der Red Devils.

"Wir haben einen Fehler gemacht, und dafür entschuldigen wir uns", teilte Arsenal mit. Damit steht die Superliga, für die ursprünglich zwölf Weltklubs vorgesehen waren, nach nicht einmal 48 Stunden vor dem Aus. Vom FC Chelsea wurde eine entsprechende Mitteilung noch in der Nacht auf Mittwoch erwartet.

23.58 Uhr: Alle Premier-League-Klubs wohl raus aus der Super League

Manchester City hat schon den Rückzug verkündet, Chelsea will folgen - und offenbar auch alle weiteren englischen Klubs, die zu den zwölf Gründervereinen der Super League gehörten. Wie die BBC berichtet, werde noch am Abend eine formale Erklärung von Arsenal, Manchester United, Tottenham und Liverpool folgen.

23.04 Uhr: Liverpool-Sponsor springt ab

Als Konsequenz aus der Beteiligung Liverpools an den Super-League-Plänen zieht Sponsor Tribus, ein Uhren-Unternehmen aus Liverpool, sich aus der Partnerschaft mit den Reds zurück. Das Statement im Wortlaut:

"Als offizieller globaler Zeitmessungspartner des FC Liverpool und einer Familie von engagierten, lebenslangen Fans, die in der Stadt Liverpool ansässig sind, kann Tribus (Watchmakers) Ltd. den Schritt der Klubeigentümer nicht unterstützen, in einen neuen Wettbewerb, die Super League, einzusteigen. Unsere Werte stehen bei allem, was wir tun, im Vordergrund, daher werden wir uns aus dieser Partnerschaft zurückziehen. Der Fußball gehört den Fans und verbindet uns alle; er war nie dazu gedacht, einigen wenigen zu nützen."

22.43 Uhr: Offiziell Woodward tritt bei ManUnited zurück

Es geht weiter Schlag auf Schlag. Manchester United verkündete soeben den Rücktritt von Ed Woodward als Geschäftsführer der Red Devils zum Saisonende. "Ich bin sehr stolz, United gedient zu haben, und es war eine Ehre, in den vergangenen 16 Jahren für den größten Fußballverein der Welt zu arbeiten", wird Woodward zitiert.

22.36 Uhr: UEFA-Boss Ceferin heißt Manchester City zurück

Direkt darauf folgt das nächste Statement von UEFA-Boss Aleksander Ceferin. "Ich freue mich, City wieder in der europäischen Fußballfamilie willkommen zu heißen", wird er in einer offiziellen Pressemitteilung zitiert.

"Sie haben große Intelligenz bewiesen, indem sie auf die vielen Stimmen gehört haben - vor allem auf die ihrer Fans -, die die entscheidenden Vorteile des aktuellen Systems für den gesamten europäischen Fußball hervorgehoben haben; vom weltbesten Champions-League-Finale bis hin zur ersten Trainingseinheit eines jungen Spielers in einem Basisverein", heißt es darin weiter.

Ceferin lobte zudem den Mut, "einen Fehler zuzugeben, aber ich habe nie daran gezweifelt, dass sie die Fähigkeit und den gesunden Menschenverstand hatten, diese Entscheidung zu treffen". Ceferin gibt sich großherzig und lobt ManCity über alle Maße: "City ist eine echte Bereicherung für den Fußball und ich freue mich, mit ihnen für eine bessere Zukunft des europäischen Fußballs zu arbeiten."

22.32 Uhr: Offiziell Manchester City verkündet Super-League-Rückzug

Der erste Klub hat sich nun offiziell aus der Super League verabschiedet: Manchester City! "Der Manchester City Football Club kann bestätigen, dass er formell die Prozeduren eingeleitet hat, um sich aus der Gruppe zurückzuziehen, die Pläne für eine europäische Super League entwickelt."

22.21 Uhr: LFC-Kapitän Henderson äußert sich über Twitter

Liverpools Spielführer Jordan Henderson hat sich über Twitter öffentlich zu Wort gemeldet und schreibt: "Uns gefällt das nicht und wollen, dass es nicht passiert. Das ist unser kollektives Statement. Unsere Verpflichtung gegenüber diesem Klub und seinen Fans ist absolut und bedingungslos. You'll Never Walk Alone."

super-league-klubs
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22.04 Uhr: Super-League-Krisensitzung noch am Abend

Die zwölf Super-League-Klubs wollen Medienberichten zufolge noch am späten Dienstagabend eine Krisensitzung abhalten. Das berichten die spanische Sporttageszeitung El Mundo Deportivo, die dem FC Barcelona nahesteht, und die italienische Gazzetta dello Sport. Demnach solle die Sitzung um 23.30 Uhr MESZ beginnen.

21.27 Uhr: Agnelli-Gerüchte noch nicht bestätigt

Anders sieht es bei Juventus-Boss Agnelli aus. Bisher gibt es kaum Hinweise auf einen Rücktritt des Juve-Paten.

21.24 Uhr: Woodward tritt zurück

Nach Informationen von SPOX und Goal ist es tatsächlich so: Ed Woodward, der Geschäftsführer von ManUnited tritt am Saisonende zurück. Er bleibt also bis zum Saisonende noch im Amt. Angeblich soll die Entscheidung nicht mit den Vorkommnissen rund um die Super League zusammenhängen. Sehr fragwürdig.

21.08 Uhr: Woodward und Agnelli vor dem Aus?

Die Ereignisse überschlagen sich! Manchester Uniteds Geschäftsführer Ed Woodward ist nach heftigen Fanprotesten wegen der führenden Rolle des Klubs bei der Gründung der umstrittenen Super League zurückgetreten. Einen Bericht des Portals The Athletic können SPOX und Goal bestätigen. Englischen Medienberichten zufolge soll auch Juve-Boss Andrea Agnelli scheint diesen Weg zu gehen.

Woodward gehörte neben Real Madrids Präsident Florentino Perez und Agnelli, dem Boss von Juventus Turin, zu den treibenden Kräften bei dem Projekt, das am Dienstagabend zunehmend in seine Einzelteile zerfiel.

Was Woodwards Rücktritt für die Rolle ManUniteds in Sachen Super League bedeutet, ist unklar. Die amerikanischen Klubbesitzer der Glazer-Familie sollen auf das Projekt gedrängt haben, das in der Großbank JP Morgan einen US-Hauptgeldgeber hat.

20.22 Uhr: Dominoeffekt! Super League steht vor dem Aus

Nach Informationen von SPOX und Goal bereitet neben Chelsea auch Manchester City einen Rücktritt vor. Auslöser waren wohl jeweils die herben Proteste der Fans. Auch der FC Barcelona und Atletico Madrid sollen aussteigen wollen. Der Anfang vom Ende der gerade erst gegründeten Super League.

19.57 Uhr: Chelsea will wohl aus Super League austreten

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge bereitet der FC Chelsea Unterlagen für einen Rücktritt aus der Super League vor. Das berichten unter anderem BBC und The Athletic.

19.41 Uhr: Trotz besonderer Rechtsform - BVB lehnt Super League definitiv ab

Eine Teilnahme von Borussia Dortmund an der Super League ist nach SID-Informationen absolut ausgeschlossen. Intern ist "in Stein gemeißelt", dass sich der BVB den Plänen von bisher zwölf europäischen Fußball-Giganten keinesfalls anschließend wird. Die RuhrNachrichten hatten über die Einschätzung als "No-Go" berichtet.

SID-Informationen zufolge liegt dem Verein von der Liga weder eine Anfrage noch ein konkretes Angebot noch eine Friststellung vor. Eine glasklar ausschließende Kommunikation ist allerdings aufgrund der Börsennotierung im S-Dax als KGaA schwer möglich. Demnach müsste Dortmund Sinne seiner Aktionäre handeln - derzeit drohen dem BVB coronabedingte Verluste von rund 70 bis 75 Millionen Euro, die Super League würde ihnen garantierte 200 Millionen Euro und mehr in die Kasse spülen.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte am Montag betont, zur geplanten Reform der Champions League zu stehen. Eine potenziell Hunderte Millionen Euro schwere Super-League-Option vorab öffentlich auszuschließen, könnte aber rechtliche Folgen nach sich ziehen. Bayern München hat eine Superliga-Teilnahme am Dienstag ausgeschlossen.

18.12 Uhr: PSG ohne Interesse an Super League: "Werden weiter mit UEFA zusammenarbeiten"

"PSG wird weiter mit der UEFA, der ECA und allen Teilhabern der Fußballfamilie zusammenarbeiten - auf der Basis der Prinzipien Vertrauen, Wertschätzung und Respekt allen gegenüber", sagte Klubchef Nasser al-Khelaifi. Er übte deutliche Kritik an den Abspaltungsversuchen der zwölf Super-League-Gründungsmitgliedern.

"Jedes Vorhaben ohne die Unterstützung der UEFA wird nicht die aktuellen Probleme der Fußball-Gemeinschaft lösen, sondern ist vielmehr von Eigeninteresse getrieben", sagte Khelaifi. Der europäische Fußball befinde sich an einem "ganz entscheidenden Punkt", sagte er, "aber Paris St. Germain hat die feste Überzeugung, dass Fußball ein Spiel für jeden ist."

17.21 Uhr: Bundesminister Scholz äußert sich gegen Super League

Das Vorhaben der zwölf Großklubs sei "der endgültige Verrat an den Idealen des Fußballs", sagte Scholz der Bild-Zeitung am Dienstag. Der Fußball habe zwar schon in den vergangenen Jahrzehnten eine starke Kommerzialisierung erfahren.

Eine Superliga aber würde die "gegenwärtigen Machtverhältnisse im europäischen Fußball" zu gunsten der reichen Vereine zementieren. "Das kann kein echter Fußball-Fan ernsthaft wollen", sagte Scholz: "Deshalb lehne ich diesen Vorschlag einer Superliga strikt ab."

16.48 Uhr: UPDATE Ein Klub mit starken Zweifeln - ein Klub lehnt Rückzug auf Super League ab

Sky Sport News aus England hat Kontakt zu mehreren Super-League-Klubs aufgenommen. Ein Vorstandsvorsitzender eines Super-League-Klubs erklärte, dass man die Pläne "nicht aufgeben" werde. Die Super League sei eine Reaktion darauf, dass die UEFA "die Fußball-Wettbewerbe monopolisiert" habe: "Wir sind hier nicht die Aggressoren."

Bei einem anderen, ungenannten Klub herrschen dagegen offenbar starke Zweifel, vor allem an der Art und Weise, wie der neue Wettbewerb verkündet wurde: "Das haben wir nicht unterschrieben", wird ein Verantwortlicher zitiert.

16.40 Uhr: Liverpool-Kapitän Henderson beruft Krisensitzung ein

Mannschaftskapitän Jordan Henderson vom FC Liverpool hat eine Krisensitzung mit seinen Kollegen der anderen Premier-League-Klubs einberufen. Dies berichten englische Medien. Henderson plant demnach eine gemeinsame Antwort auf die Gründung der europäischen Super League (TSL), zu deren Initiatoren auch die Besitzer von Liverpool gehören.

Nach Informationen der Daily Mail hatten die Spieler von Manchester United am Montag eine Sitzung mit Geschäftsführer Ed Woodward. Darin sollen sie ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht haben, nicht direkt vom Klub über die Entwicklungen informiert worden zu sein.

16.29 Uhr: 14 Premier-League-Klubs gegen Super League

14 Premier-League-Klubs haben die Super-League-Pläne der englischen "Big Six" auf einer Dringlichkeitssitzung am Dienstag verurteilt. "Die Pläne werden einstimmig und scharf abgelehnt", teilte das Greimum am Nachmittag mit. An der Sitzung hatten auch Vertreter des Verbandes FA teilgenommen.

"Die Premier League prüft alle vorhandenen Mittel, um das Fortschreiten zu unterbinden", hieß es weiter. In enger Zusammenarbeit mit Fangruppen, der Regierung und der UEFA müssten die "Interessen des Spiels" geschützt werden. Die 14 Klubs forderten den FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, den FC Arsenal, Tottenham Hotspur und den FC Chelsea auf, ihre Zusage zurückzuziehen.

16.17 Uhr: FC Bayern bekräftigt: "Nein zu Super League"

Die Verantwortlichen von Bayern München haben sich noch einmal in aller Deutlichkeit gegen die neue europäische Super Liga gestellt. "Ich darf im Namen des Vorstandes ausdrücklich feststellen, dass der FC Bayern nicht an der Super League teilnimmt", sagte Klubchef Karl-Heinz Rummenigge und betonte: "Der FC Bayern steht solidarisch zur Bundesliga. Für den FC Bayern ist die Champions League der weltweit beste Klubwettbewerb."

Vereinspräsident Herbert Hainer betonte die Entscheidung des deutschen Rekordmeisters. "Unsere Mitglieder und Fans lehnen eine Super League ab. Es ist unser Wunsch als FC Bayern und unser Ziel, dass die europäischen Vereine diesen wunderbaren und emotionalen Wettbewerb Champions League leben und zusammen mit der UEFA entwickeln", sagte er und bekräftigte: "Der FC Bayern sagt Nein zur Super League."

15.45 Uhr: Milan-Chef Gazidis: Super League der "Beginn eines neuen Kapitels"

Geschäftsführer Ivan Gazidis vom AC Mailand hat die angekündigte Super League als "Beginn eines neuen Kapitels" gepriesen, von dem auch der Amateurfußball profitieren werde. Das teilte er in einem Brief an die Sponsoren des Vereins mit, den die Gazzetta dello Sport am Dienstag veröffentlichte. Demnach werde der neue Wettbewerb den Fußball revolutionieren.

"Wir sind zuversichtlich, dass dieser neue Wettbewerb mit 20 Mannschaften die Fantasie von Milliarden von Fußballfans auf der ganzen Welt anregen und den Beginn eines aufregenden neuen Kapitels im Fußball markieren wird", schrieb Gazidis. "Wir wollen ein Format erschaffen, bei dem die besten Teams regelmäßiger als bisher gegeneinander antreten, um die Qualität und Intensität des europäischen Fußballs insgesamt zu verbessern."

Er sei davon überzeugt, dass die Super League "der gesamten Fußball-Pyramide mit erhöhten finanziellen Mitteln, einer signifikanten Erhöhung der Solidaritätszahlungen an die nationalen Ligen und einer entsprechenden Frauenliga" nützen werde, sagte Gazidis.

Trainer Stefano Pioli wollte sich vor dem Heimspiel in der Serie A am Mittwoch (18.30 Uhr/DAZN) gegen Sassuolo Calcio nicht zur Super League äußern. Der AC Mailand ist neben dem Stadtrivalen Inter sowie Juventus Turin eines von drei italienischen Gründungsmitgliedern.

15.23 Uhr: Guardiola: Super League hat nichts mit Sport zu tun

Pep Guardiola hat sich gegen die neue Super League und damit auch gegen die Besitzer seines Klubs Manchester City gestellt. Es habe für ihn nichts mit Sport zu tun, sagte der Teammanager des Tabellenführers der Premier League am Dienstag, "wenn es keinen Zusammenhang gibt zwischen Aufwand und Erfolg, wenn der Erfolg garantiert und es egal ist, wenn du verlierst".

Die European Super League ist von sechs Klubs aus England und je drei aus Italien und Spanien gegründet worden. Zu den zwölf Klubs gehört auch ManCity.

Er habe noch zu wenige Informationen, sagte Guardiola, aber er verstehe schon mal nicht, "warum diese Mannschaften ausgewählt wurden". Er habe immer den "besten und stärksten Wettbewerb" gewollt, "der möglich ist", dazu zähle für ihn zuallererst die Premier League. Es sei "nicht fair", dass eine Mannschaft die ganze Saison lang kämpfe, ganz oben in der Tabelle stehe, dann aber vielleicht nicht in der Super League spielen dürfe.

15.15 Uhr: 55 Mitgliedsverbände der UEFA unterzeichnen Erklärung

Die nationalen Mitgliedsverbände der UEFA stellen sich geschlossen gegen die Gründung einer Super League. "Die 55 Mitgliedsverbände und Teilnehmer am UEFA-Kongress verurteilen die Gründung der so genannten Super League", heißt es in der einstimmig beschlossenen Erklärung: "Wir werden den europäischen Fußball vor einem egoistischen Clan schützen, der sich nicht um das Spiel schert. Wir sind der europäische Fußball, sie sind es nicht."

Die Gründung der Super League sei "ein Affront gegen europäische und sportliche Werte", heißt es in der Erklärung weiter. Im europäischen Fußball müsse weiter ein Modell vorherrschen, "das auf offenem Wettbewerb, Solidarität und Umverteilung basiert, um die Nachhaltigkeit und die Entwicklung des Fußballs zum Wohle aller zu gewährleisten."

14.49 Uhr: Das Grundgerüst des Klopp-Images droht zu krachen

Die neugeschaffene Super League strapaziert die Nerven und Herzen vieler Fußball-Fans. Die zwölf Klubs, die ihre eigene Liga gründen wollen, sind nicht zufällig dabei und verfolgen emotionslos ihre Pläne. Doch was machen eigentlich Fußball-Malocher wie Jürgen Klopp und Diego Simeone? Spielen sie das Spiel mit? Auswärtsspiel - die SPOX-Kolumne.

14.45 Uhr: Super-League-Spruch

"Wenn ich das Zitat von Florentino Perez höre, dieser Schritt sei alternativlos und dass es 2024 wegen Corona die ganzen Vereine nicht mehr geben würde, dann weiß ich nicht, ob das der Club der Super-Reichen oder eher der Club der Super-Verschuldeten ist." (Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl)

14.40 Uhr: Auch Infantino lehnt Super League ab - "volle Unterstützung" für UEFA

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die neu geschaffene Super League deutlich kritisiert und der Europäischen Fußball-Union (UEFA) seine "volle Unterstützung" zugesagt. Es gebe "keinen Zweifel an der Ablehnung der FIFA" gegenüber des Alleingangs von zwölf europäischen Spitzenklubs, wie Infantino am Dienstag auf dem UEFA-Kongress in Montreux/Schweiz sagte.

Gleichzeitig drohte er den Gründungsmitgliedern der Super League nicht näher beschriebene Konsequenzen an. "Wenn einige sich entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, dann müssen sie mit den Konsequenzen leben", sagte der Schweizer weiter: "Konkret bedeutet das: Entweder bist du drin, oder du bist draußen. Man kann nicht halb drin und halb draußen sein."

Welche Folgen hat der offene Affront für die zwölf Klubs - und was machen die Bundesliga-Größen aus München und Dortmund? Wie wahrscheinlich sind die von der UEFA angedrohten Sanktionen? Fragen und Antworten.

14.39 Uhr: Ramelow zur Super League: "Spielerinteressen werden instrumentalisiert"

Die Spielergewerkschaft VdV hat die Gründung einer Super League harsch kritisiert und sieht die Fußballprofis zu Spielbällen ihrer Klubs degradiert. "Es ist sehr schade, dass Spielerinteressen bei dieser Diskussion instrumentalisiert werden. Die Verantwortlichen sind aufgerufen, hier eine vernünftige Lösung zu finden, die auch von Spielern und Fans akzeptiert wird", erklärte VdV-Vizepräsident Carsten Ramelow.

Der Ex-Nationalspieler führte aus: "Wir brauchen keine Super League, von der nur wenige Klubs wirtschaftlich profitieren würden. Dies widerspricht dem Solidaritätsgedanken. Vielmehr gilt es, die Einheit des europäischen Fußballs zu erhalten und die nationalen Wettbewerbe zu stärken."

14.38 Uhr: Keßler betont Gefahren der Super League für den Frauenfußball

Nadine Keßler sieht in einer neuen Super League deutliche Gefahren für den Frauenfußball. Dies bekräftigte die frühere Europameisterin und Weltfußballerin, die mittlerweile bei der UEFA für die Frauen-Wettbewerbe verantwortlich zeichnet, in einem ausführlichen Statement bei Twitter.

Das aktuelle Fußballsystem finanziere "alles von den Graswurzeln bis zur Elite, einschließlich des Frauenfußballs", schrieb Keßler: "Das sind lebenswichtige Finanzströme, von denen diese Teile des Spiels, unser Spiel, abhängen."

Die in der Gründungsverkündung der zwölf Klubs aus Spanien, England und Italien erwähnte Super League auch für den Frauenfußball sieht die 33-Jährige als "direkte Bedrohung" der "sorgfältig erarbeiteten" Pläne für die ab Sommer veränderte Champions League. Die reformierte Königsklasse mit einer Gruppenphase und einer zentralen Vermarktung der Fernsehbilder könne "sichtbarer" werden, biete "mehr Wettbewerb, finanzielle Belohnung und Solidarität". Damit könne eine neue Ära für den Frauen eingeläutet werden.

Für eine weitere Professionalisierung müssten die Klubs die Ambition leben können, die Champions League zu erreichen. Eine geschlossene Super League sei auch für die nationalen Ligen "verheerend", sagte Keßler.

14.35 Uhr: TSG-Trainer Hoeneß von Super-League-Gründung "fast sogar geschockt"

Trainer Sebastian Hoeneß vom Bundesligisten TSG Hoffenheim ist von der Gründung der European Super League (ESL) "fast sogar geschockt". Der Coach sieht darin "keine gute Entwicklung" für den Fußball. "Ich habe auch keinen Bock darauf, fünfmal im Jahr Manchester United gegen Real Madrid zu gucken", sagte Hoeneß: "Ich hoffe sehr, dass das Rad nochmal zurückgedreht wird."

14.25 Uhr: Vermarktungsexperte: Kann mir nicht vorstellen, dass Super League kommt

Vermarktungsexperte Dennis Trautwein betrachtet die Ankündigung der Gründung einer Super League durch zwölf europäische Spitzenklubs als einen rein strategischen Schachzug. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Konstrukt zum Leben erweckt wird", sagte der Managing Director der global operierenden Agentur Octagon dem SID. "Das ist ein Power Move dieser Klubs. Diese Klubs wollen sicherstellen, dass sie einen größeren Teil des Kuchens bekommen. Ich glaube nicht, dass dies in dieser Form das Tageslicht erblicken wird."

Grundsätzlich sieht Trautwein in der Super League ein "globales Produkt, das auch kommerziell funktionieren würde", trotz der Ablehnung vieler Anhänger in Europa. "Die Fans in den anderen Märkten würden das mit Sicherheit honorieren, sie haben auch nicht diese enge Bindung, die in den Heimatmärkten der Vereine besteht." Als Verantwortlichem der abtrünnigen Klubs würde ihm die Ablehnung der Anhänger im Heimatmarkt allerdings "Sorgen bereiten, weil es an die Seele der Vereine geht". Octagon vertritt weltweit auch große Fußball- und Olympia-Sponsoren.

Dass die Hauptgeldgeber der Super League aus den USA kommen, ist laut Trautwein kein Zufall. Ein Businessmodell, wie es für die Super League geplant ist, habe sich dort "bewährt", sagt er.

14.13 Uhr: Florentino Perez verteidigt Super League

Real Madrids Präsident Florentino Perez hat die Gründung der Super League mit markigen Worten verteidigt: Die Champions League sei in ihrer jetzigen Form nicht attraktiv, Fans würden Spiele gegen kleine Klubs ablehnen. Die Einnahmen aus der Königsklasse würden auch die großen Vereine nicht vor dem Ruin retten können. Konsequenzen für die zwölf abtrünnigen Klubs und deren Spieler befürchtet er nicht. Außerdem hat er radikale Idee, um den Fußball attraktiver zu machen.

Hier geht es zur ausführlichen Meldung.

14.10 Uhr: Klopp ruft zur Ruhe auf

Die eigenen Fans und Gegner Leeds demonstrierten gegen den "gierigen" Super-League-Mitgründer FC Liverpool. Teammanager Jürgen Klopp sorgt sich - und findet deutliche Worte. "Ich gehe jetzt nach Hause und weiß nicht, was da abgehen wird", sagte er sichtlich aufgewühlt und fügte fast flehentlich hinzu: Die Fans und Experten, die ihn und seinen Klub nach der Mitgründung der Super League "zur Hölle" gewünscht hatten, "sollten alle mal runterkommen, wir sind auch nur Menschen". Klopp, der die neue Reichenliga selbst ablehnt, wurde schon beim Spaziergang durch Leeds mit seinen Spielern vor dem 1:1 am Montagabend von aufgebrachten Fans scharf attackiert. "Damn LFC to hell!", hätten die Anhänger gebrüllt, berichtete Klopp, also: "Zum Teufel mit Liverpool!"

14.05 Uhr: UEFA-Präsident Ceferin lässt die Tür offen

Zwar droht der europäische Verband mit Rauswurf und Sperren, doch die Tür ist nicht zu. "Ihr habt einen großen Fehler gemacht", sagte Alexander Ceferin auf dem Kongress der UEFA an die zwölf Initiatoren des geschlossenen Elitewettbewerbs: "Es ist nicht zu spät, die Meinung zu ändern, jeder macht Fehler. Tut es für all die, die den Fußball lieben." Der Slowene erneuerte im Zuge dessen seine massive Kritik an den zwölf Klubs. Es gehe diesen Klubs "nicht um Trophäen, sondern darum, das Bankkonto zu füllen", sagte der Slowene: "Selbstsüchtigkeit ersetzt Solidarität. Geld ist wichtiger als Erfolg. Dividende ist wichtiger als Leidenschaft." Er vermisse bei diesen Klubs jeglichen Respekt vor "Geschichte und Tradition".

14.00 Uhr: Zweifel bei mehreren Premier-League-Teams?

Die Welle der Empörung gegen das "Dreckige Dutzend", dass im Alleingang zur Gründung der Super League geblasen hat, reißt nicht ab. So heftig ist die Kritik ausgefallen, dass mehrere Medien berichten, dass einige Super-League-Klubs daran zweifeln, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Times will wissen, dass ein Premier-League-Klub eine Krisensitzung anberaumt hat und aus Sorge vor dem Verprellen der eigenen Fans über einen Rückzieher nachdenkt. Laut Bild sollen gleich mehrere englische Vereine wackeln, darunter der FC Liverpool.

Super League: Das sind die zwölf Teilnehmer

TeamsLiga
Manchester CityPremier League
Manchester UnitedPremier League
FC LiverpoolPremier League
FC ChelseaPremier League
FC ArsenalPremier League
Tottenham HotspurPremier League
Real MadridPrimera Division
FC BarcelonaPrimera Division
Atletico MadridPrimera Division
JuventusSerie A
AC MilanSerie A
Inter MailandSerie A

 

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