Der Throwback Thursday des BVB: Mit dem Geist von Lehmann und Bobic

 
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Nach der 2:4-Hinspielpleite braucht der BVB in Glasgow ein mittelschweres Wunder. Geklappt hat das gegen die Rangers aber schon einmal - im UEFA-Cup 1999. Hier kommt die Geschichte dazu!

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Nach der 2:4-Hinspielpleite braucht Borussia Dortmund am Donnerstagabend in Glasgow (21 Uhr im LIVETICKER) ein mittelschweres Wunder, um das Europa-League-Achtelfinale zu erreichen. Geklappt hat das gegen die Rangers aber schon einmal.
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Nach der 2:4-Hinspielpleite braucht Borussia Dortmund am Donnerstagabend in Glasgow (21 Uhr im LIVETICKER) ein mittelschweres Wunder, um das Europa-League-Achtelfinale zu erreichen. Geklappt hat das gegen die Rangers aber schon einmal.

Und zwar 1999, beim bis vergangene Woche letzten Aufeinandertreffen beider Teams. Das Hinspiel im Ibrox Stadium am 25. November ging unter Trainer Michael Skibbe mit 0:2 verloren. Auch damals war der BVB zuvor aus der Champions League ausgeschieden.
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Und zwar 1999, beim bis vergangene Woche letzten Aufeinandertreffen beider Teams. Das Hinspiel im Ibrox Stadium am 25. November ging unter Trainer Michael Skibbe mit 0:2 verloren. Auch damals war der BVB zuvor aus der Champions League ausgeschieden.

Die Partie in Schottland ging bereits unglücklich los - Jürgen Kohler erzielte in der 18. Minute ein Eigentor. Mit dem Pausenpfiff fiel das 0:2 für die Rangers, bei denen Jörg Albertz in der Startelf stand. Doch hier kommt die Geschichte des Rückspiels!
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Die Partie in Schottland ging bereits unglücklich los - Jürgen Kohler erzielte in der 18. Minute ein Eigentor. Mit dem Pausenpfiff fiel das 0:2 für die Rangers, bei denen Jörg Albertz in der Startelf stand. Doch hier kommt die Geschichte des Rückspiels!

Dieses fand am 7. Dezember im Westfalenstadion statt. Noch nie zuvor in seiner Europapokal-Geschichte hatte der BVB einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt. Die Verletzungsseuche hatte um sich gegriffen, Skibbe standen nur 14 Feldspieler zur Verfügung.
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Dieses fand am 7. Dezember im Westfalenstadion statt. Noch nie zuvor in seiner Europapokal-Geschichte hatte der BVB einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt. Die Verletzungsseuche hatte um sich gegriffen, Skibbe standen nur 14 Feldspieler zur Verfügung.

Doch das tat dem Engagement der Borussen keinen Abbruch. Zusammen mit den 38.000 Zuschauern entwickelte der BVB von Beginn an viel Druck - und ging nach einem Eckball durch einen Kopfball von Stürmer Victor Ikpeba nach 28 Minuten ein Führung.
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Doch das tat dem Engagement der Borussen keinen Abbruch. Zusammen mit den 38.000 Zuschauern entwickelte der BVB von Beginn an viel Druck - und ging nach einem Eckball durch einen Kopfball von Stürmer Victor Ikpeba nach 28 Minuten ein Führung.

Dortmund hatte in der Folge weitere hochkarätige Chancen auf das 2:0, das die Verlängerung gebracht hätte. Doch das wollte einfach nicht fallen. Der tiefe Rasen tat sein Übriges, der Borussia fehlten in der Schlussphase zunehmend die Kräfte.
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Dortmund hatte in der Folge weitere hochkarätige Chancen auf das 2:0, das die Verlängerung gebracht hätte. Doch das wollte einfach nicht fallen. Der tiefe Rasen tat sein Übriges, der Borussia fehlten in der Schlussphase zunehmend die Kräfte.

Dort überschlugen sich schließlich die Ereignisse: BVB-Keeper Jens Lehmann ging mit nach vorne, sein Versuch mit der Hacke nach einer Flanke von Vladimir But leitete aber einen Rangers-Konter Richtung leeres Tor ein. Die Schotten vergeigten den Angriff.
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Dort überschlugen sich schließlich die Ereignisse: BVB-Keeper Jens Lehmann ging mit nach vorne, sein Versuch mit der Hacke nach einer Flanke von Vladimir But leitete aber einen Rangers-Konter Richtung leeres Tor ein. Die Schotten vergeigten den Angriff.

Eine drei Minuten lange Nachspielzeit folgte. Die Gäste kamen erneut zu einem guten Gegenstoß, konnten aber auch diesen nicht erfolgreich abschließen. Die Zeit für die Dortmunder verrannte unerbittlich - bis 91 Minuten und 24 Sekunden gespielt waren.
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Eine drei Minuten lange Nachspielzeit folgte. Die Gäste kamen erneut zu einem guten Gegenstoß, konnten aber auch diesen nicht erfolgreich abschließen. Die Zeit für die Dortmunder verrannte unerbittlich - bis 91 Minuten und 24 Sekunden gespielt waren.

Erneut flankte But von außen, Abwehrkante Alfred Nijhuis legte am Fünfmeterraum per Kopf ab. Erneut war auch Lehmann aufgerückt, der zwar mit links an den Ball kam, sich dabei aber selbst anschoss. Doch dieser Fauxpas war Gold wert.
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Erneut flankte But von außen, Abwehrkante Alfred Nijhuis legte am Fünfmeterraum per Kopf ab. Erneut war auch Lehmann aufgerückt, der zwar mit links an den Ball kam, sich dabei aber selbst anschoss. Doch dieser Fauxpas war Gold wert.

Er war nämlich nichts anderes als eine ungewollte Vorlage auf den in der 61. Minute für Heiko Herrlich eingewechselten Fredi Bobic. Und der ehemalige Stuttgarter Angreifer haute die Kugel doch noch zum erlösenden 2:0 ins Netz.
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Er war nämlich nichts anderes als eine ungewollte Vorlage auf den in der 61. Minute für Heiko Herrlich eingewechselten Fredi Bobic. Und der ehemalige Stuttgarter Angreifer haute die Kugel doch noch zum erlösenden 2:0 ins Netz.

Die anschließende Verlängerung verlief im Gegensatz zu diesen dramatischen Schlussminuten ereignis- und torlos. Immerhin stand damit fest: Es war Dortmunds erster und ist bis heute der einzige Sieg gegen die Rangers in mittlerweile 9 Aufeinandertreffen.
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Die anschließende Verlängerung verlief im Gegensatz zu diesen dramatischen Schlussminuten ereignis- und torlos. Immerhin stand damit fest: Es war Dortmunds erster und ist bis heute der einzige Sieg gegen die Rangers in mittlerweile 9 Aufeinandertreffen.

Es kam also zum Elfmeterschießen. Bobic hatte mit seinem späten Treffer Selbstvertrauen getankt, trat das Erster an und versenkte gegen Rangers-Keeper Thomas Myhre souverän. Lorenzo Amoruso tat es ihm gleich, Nijhuis legte für den BVB nach.
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Es kam also zum Elfmeterschießen. Bobic hatte mit seinem späten Treffer Selbstvertrauen getankt, trat das Erster an und versenkte gegen Rangers-Keeper Thomas Myhre souverän. Lorenzo Amoruso tat es ihm gleich, Nijhuis legte für den BVB nach.

Dann kam Giovanni van Bronckhorst. Der heutige Cheftrainer der Rangers versuchte es mit einem Schuss in die vom Schützen aus gesehen linke Ecke. Doch Lehmann hatte es geahnt, war zur Stelle und parierte mit seiner linken Hand!
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Dann kam Giovanni van Bronckhorst. Der heutige Cheftrainer der Rangers versuchte es mit einem Schuss in die vom Schützen aus gesehen linke Ecke. Doch Lehmann hatte es geahnt, war zur Stelle und parierte mit seiner linken Hand!

Christian Nerlinger war als nächstes für den BVB dran, zielte nach rechts - und Myhre, Stellvertreter des verletzten Ex-Dortmund-Torhüters Stefan Klos, hielt. Arthur Numan versuchte es danach gegen Lehmann wieder links, doch der hielt ein weiteres Mal!
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Christian Nerlinger war als nächstes für den BVB dran, zielte nach rechts - und Myhre, Stellvertreter des verletzten Ex-Dortmund-Torhüters Stefan Klos, hielt. Arthur Numan versuchte es danach gegen Lehmann wieder links, doch der hielt ein weiteres Mal!

Nachdem also 3 Schützen nicht trafen, konnte der in der 82. Minute für Lars Ricken ins Spiel gekommene Sergej Barbarez auf 3:1 stellen. Der Bosnier ließ sich von den Fehlversuchen zuvor nicht beeindrucken und donnerte den Ball links oben in den Winkel.
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Nachdem also 3 Schützen nicht trafen, konnte der in der 82. Minute für Lars Ricken ins Spiel gekommene Sergej Barbarez auf 3:1 stellen. Der Bosnier ließ sich von den Fehlversuchen zuvor nicht beeindrucken und donnerte den Ball links oben in den Winkel.

Für die Rangers war nun Claudio Reyna an der Reihe. Drei Jahre später wird er Vater seines Sohnes Giovanni, der heute beim BVB spielt. Reyna musste treffen. Der US-Amerikaner entschied sich für die rechte Ecke - Lehmann wusste aber schon wieder Bescheid!
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Für die Rangers war nun Claudio Reyna an der Reihe. Drei Jahre später wird er Vater seines Sohnes Giovanni, der heute beim BVB spielt. Reyna musste treffen. Der US-Amerikaner entschied sich für die rechte Ecke - Lehmann wusste aber schon wieder Bescheid!

Das Hinspiel war gedreht, der BVB stand im Achtelfinale. Die Spieler stürmten auf Elfmeterkiller Lehmann zu, es bildete sich eine große Jubeltraube. In der nächsten Runde schied man dann allerdings gegen den späteren Sieger Galatasaray (0:2, 0:0) aus.
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Das Hinspiel war gedreht, der BVB stand im Achtelfinale. Die Spieler stürmten auf Elfmeterkiller Lehmann zu, es bildete sich eine große Jubeltraube. In der nächsten Runde schied man dann allerdings gegen den späteren Sieger Galatasaray (0:2, 0:0) aus.

Die gesamte Saison 1999/2000 hielt ohnehin nur wenige dieser Highlights parat. Skibbe musste bald gehen, Nachfolger Bernd Krauss gewann keines seiner 11 Spiele. Der BVB rutschte in den Abstiegskampf. Das Duo Udo Lattek/Matthias Sammer übernahm.
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Die gesamte Saison 1999/2000 hielt ohnehin nur wenige dieser Highlights parat. Skibbe musste bald gehen, Nachfolger Bernd Krauss gewann keines seiner 11 Spiele. Der BVB rutschte in den Abstiegskampf. Das Duo Udo Lattek/Matthias Sammer übernahm.

Die beiden retteten die Borussia, Dortmund wurde schnöder Elfter. Verglichen dazu ist die Situation des heutigen BVB natürlich deutlich angenehmer. Doch am Donnerstagabend braucht es ihn: den Geist von 1999. Diesmal allerdings im Ibrox Stadium.
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Die beiden retteten die Borussia, Dortmund wurde schnöder Elfter. Verglichen dazu ist die Situation des heutigen BVB natürlich deutlich angenehmer. Doch am Donnerstagabend braucht es ihn: den Geist von 1999. Diesmal allerdings im Ibrox Stadium.