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Roman Bürki im Interview zum BVB-Aus: "Vielleicht fehlt uns das Selbstvertrauen"

Roman Bürki war gegen Salzburg bester Dortmunder und zeigte mehrere gute Paraden.
© getty

BVB-Torwart Roman Bürki hat sich nach dem Europa-League-Aus gegen RB Salzburg ratlos ob der Leistungsschwankungen der Dortmunder gezeigt. Eigentlich sei man nach dem Sieg über Eintracht Frankfurt voller Überzeugung ins Spiel gegangen. Die schwache Leistung im Rückspiel könne er sich auch nicht erklären.

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Frage: Roman Bürki, Sie selbst haben ein gutes Spiel gezeigt, aber davon können Sie sich nichts kaufen. Wie fällt die Bilanz am Ende aus?

Roman Bürki: Sehr enttäuschend natürlich. Wir sind nicht so aufgetreten, wie wir es eigentlich wollten. Der gepflegte Spielaufbau von hinten ist uns nicht gelungen. Die Salzburger haben sehr früh Druck gemacht und auf diesem Platz war es dann auch schwer. Das haben wir in der zweiten Halbzeit komplett geändert, aber es wurde auch nicht besser. Heute haben wir einiges vermissen lassen: Mentalität, Wille. Es war nicht gut heute und deshalb haben wir dieses Spiel zu Recht nicht gewonnen.

Frage: Wie lassen sich die Probleme des Teams erklären?

Bürki: Das ist schwierig zu sagen. Im Moment tun wir uns allgemein schwer, unsere Qualität auszuspielen und sie auf den Platz zu bringen. Ich weiß nicht genau, warum das so ist. Vielleicht fehlt ein bisschen das Selbstvertrauen, wir machen uns zu viele Gedanken. Jeder Einzelne muss im Kopf frei sein, aber es macht im Moment nicht den Anschein, als wäre das so.

Frage: Die Salzburger sind von der Qualität sicher schwächer einzustufen, aber sie haben als Mannschaft gespielt. Warum hat der BVB die Qualität, die eigentlich in ihm steckt, in diesen beiden Spielen nicht abrufen können?

Bürki: Wir wussten vor dem Spiel, dass wir mehr Qualität haben als der Gegner, aber dass uns das nichts bringt, wenn wir sie nicht auf den Platz bringen und RB die bessere Mentalität beweist. Man hat heute gesehen, dass in einem solchen Fall für uns nichts zu holen ist, nicht einmal ein Tor. Wir hatten ein, zwei Chancen, aber im Großen und Ganzen hat es nicht so ausgesehen, als müssten wir dieses Spiel gewinnen.

Bürki über BVB-Probleme: Können den Schalter nicht umlegen

Frage: Das Team musste fürs Weiterkommen zwei Tore schießen, trotzdem waren Sie als Torwart der beste Mann auf dem Platz. Sagt das eigentlich schon alles über die Leistung?

Bürki: Ich habe auch meine Fehler gemacht. Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns, weil wir eine Mannschaft sind, die eigentlich über das Spielerische aufbaut und spielerische Lösungen sucht. Im Moment können wir den Schalter nicht umlegen und auf einen Plan B umstellen, wenn das mal nicht funktioniert.

Frage: Hilft ein Erfolgserlebnis wie gegen Frankfurt, als man in der letzten Minute noch den Siegtreffer erzielte, nicht dabei, Selbstvertrauen für die nächsten Spiele zu sammeln?

Bürki: Eigentlich schon. Ich hatte vor dem Spiel das Gefühl, dass wir aller guter Dinge und vom Weiterkommen überzeugt sind. Wir waren uns sicher, dass wir das Ding noch drehen. Als der Schiedsrichter anpfiff, war das weg. Ich weiß auch nicht, woran es lag. Vielleicht haben wir uns davon herunterziehen lassen, dass wir in den ersten Minuten direkt ein paar Bälle verloren gingen und einige Aktionen nicht gelungen sind. Aber das darf eigentlich nicht sein.

Frage: Die Champions League war enttäuschend, die Europa League auch. Wie fällt Ihr Fazit für diese internationale Saison aus?

Bürki: Enttäuschend, ganz klar. Salzburg wäre ein machbarer Gegner gewesen, vor allem für einen Klub wie den BVB. Das ist unser Anspruch, aber wir haben es nicht geschafft. Jetzt gilt es, den Fokus darauf zu legen, uns in der Bundesliga oben festzusetzen. Dafür können wir am Sonntag den ersten Schritt machen.

Dortmunds verkorkste Champions-League-Gruppenphase

RangTeamSp.SUNDiff.Pkt.
1Tottenham Hotspur6510+1116
2Real Madrid6411+1013
3Borussia Dortmund6024-62
4APOEL6024-152

Frage: Ihr Trainer Peter Stöger befürchtet, dass es bis zum Saisonende wechselhaft bleiben könnte. Ist das auch Ihre Sorge?

Bürki: Ich hoffe nicht. Trotzdem ist es jetzt schon über längere Zeit so, dass wir eine gute Halbzeit spielen und dann eine schlechte, dass sich gute und schlechte Spiele abwechseln. Das Wichtigste für uns ist derzeit, dass wir Resultate und Punkte holen. Wir müssen uns zurückkämpfen, dann wird das Selbstvertrauen auch wieder kommen.

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