DFB-Pokal, 1. Runde am Samstag: Leverkusen blamiert sich - Paderborn feiert Schützenfest - Pauli im Glück

Von SPOX/SID
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Bayer Leverkusen hat sich im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Elversberg blamiert, der SC Paderborn feierte ein Schützenfest. Der FC St. Pauli ist einem Erstrunden-Aus trotz Unterzahl in letzter Minute entronnen. Gegen Regionalligist SV Straelen brauchte es ganz viel Glück. Der VfL Bochum dagegen setzte sich souverän in Berlin durch.

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DFB-Pokal, 1. Runde am Samstag

SV Elversberg - Bayer 04 Leverkusen: 4:3 (3:2)

Bayer Leverkusen ist bei der SV Elversberg im DFB-Pokal überraschend in Runde eins gescheitert. Der Werksklub unterlag verdient mit 3:4 (2:3).

Kapitän Lukas Hradecky suchte sofort das Gespräch mit den Fans von Bayer Leverkusen am Zaun. Nach dem Pokal-Knockout in Runde eins beim Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg hatten die Anhänger Redebedarf, denn die Rheinländer waren bei der Blamage im Saarland defensiv desolat und offensiv verschwenderisch.

"Mit so vielen Gegentore schaffst du nix. Wir haben gute Leute vorne, aber wenn wir fünf Tore schießen müssen, dann wird es schwierig", sagte Hradecky, "die Fans waren zu Recht stocksauer. Es gibt viel zu reden."

Die Elversberger Spieler gingen hingegen auf die Ehrenrunde, ließen sich von den Fans feiern. Ein großartiger Kampf gegen den Champions-League-Starter wurde belohnt.

Ganz anders die Gesichter bei Bayer, erstmals seit elf Jahren scheiterte das Team an der Auftakthürde. Das Warten auf den zweiten Triumph im DFB-Pokal geht also auch nach 30 Jahren weiter.

Jannik Rochelt (2.), Kevin Koffi (17., Foulelfmeter), Luca Schnellbacher (37.) und Kevin Conrad (74.) besiegelten den achten Erstrunden-Knockout der Werkself. Die Treffer von Adam Hlozek (5.), Charles Aranguiz (30.) und Patrik Schick (89.) waren zu wenig, zum Ligaauftakt bei Borussia Dortmund ist am Samstag eine enorme Steigerung nötig. Die Saarländer zogen ihrerseits zum fünften Mal in die zweite Runde ein.

Die Bayer-Fans hatten ihrem Team eigentlich einen klaren Auftrag mit auf den Weg gegeben. "Macht es nochmal, holt den Pokal", stand auf einem riesigen Banner. Doch es half nichts.

Leverkusens Defensive völlig überfordert

Um erst einmal in die zweite Runde einzuziehen, müsse der Pokalsieger von 1993 "klare Entschlossenheit und Aggressivität" zeigen, forderte Seoane. Dafür schickte er Top-Neuzugang Hlozek von Beginn an aufs Feld - und der war auch gleich zur Stelle.

Mit seiner ersten Aktion traf der Tscheche per Flatterball aus 20 Metern, Torhüter Nicolas Kristof half beim Ausgleich gewaltig mit. Zuvor hatte Rochelt nach nur 118 Sekunden einen Alleingang perfekt ins lange Eck vollendet. Es entwickelte sich eine muntere Partie mit Chancen auf beiden Seiten, denn der Saarlandpokalsieger agierte äußerst mutig.

Vor allem Rochelt bereitete Bayer Probleme, Aranguiz konnte ihn im Strafraum nur per Foul stoppen. Koffi verlud Torhüter Hradecky eiskalt. In der Defensive war die SVE mit dem Tempo der Leverkusener etwas überfordert, nach gleich drei vergebenen Chancen von Schick (11./19./23.) traf Aranguiz aus fünf Metern. Doch Schnellbacher antwortete nach perfektem Querpass von Koffi.

Wirklich stabiler präsentierte sich Leverkusen vor 7414 Zuschauern auch nach einem Doppelwechsel zur Pause nicht, es blieb ein offener Schlagabtausch. Dabei wirkten die Saarländer gar gefährlicher. Schnellbacher (49.) und Robin Fellhauer (51.) ließen Großchancen liegen, ehe Conrad nach einer Ecke traf. Schicks Anschlusstor kam zu spät.

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Stuttgarter Kickers - SpVgg Greuther Fürth

Gleichfalls scheiterte Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth beim Fünftligisten Stuttgarter Kickers. Die Schwaben gewannen durch Treffer von Denis Zagaria (8.) und David Braig (88.) mit 2:0 (1:0). Auch der Zweitligist Hansa Rostock musste die Segel in Runde eins des Pokals streichen, beim Viertligisten VfB Lübeck unterlag die Kogge mit 0:1 (0:0).

Kickers Offenbach - Fortuna Düsseldorf: 1:4 (0:1)

Fortuna Düsseldorf ist zum achten Mal in Folge in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der zweimalige Pokalsieger setzte sich beim Regionalligisten Kickers Offenbach mit 4:1 (1:0) durch. Andre Hoffmann (34.), Kristoffer Peterson (54.) und Daniel Ginczek (71., 79.) erzielten die Treffer der Rheinländer. Jakob Lemmer (57.) verkürzte zwischenzeitlich für die Kickers.

Nach dem perfekten Start mit zwei Ligasiegen taten sich die Gäste beim ehemaligen Bundesligisten über weite Strecken der ersten Halbzeit schwer. Der Favorit nutzte aber eine Standardsituation zur Führung. Kapitän Hofmann köpfte eine Ecke wuchtig ein.

Offenbach verstärkte nach dem Wechsel die Offensivbemühungen und wurde eiskalt ausgekontert. Peterson erhöhte für die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune. Lemmer machte es wieder spannend, doch der eingewechselte Ginczek sorgte für die Entscheidung.

FV Illertissen - 1. FC Heidenheim: 0:2 (0:0)

Der 1. FC Heidenheim hat nach dem perfekten Start in die 2. Bundesliga auch im DFB-Pokal seine weiße Weste gewahrt. Im lange umkämpften Nachbarschaftsduell beim Regionalligisten FV Illertissen aus Neu-Ulm setzte sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt 2:0 (0:0) durch.

Für die Heidenheimer, die mit zwei Siegen in die Liga gestartet waren, erzielten Kapitän Patrick Mainka (57.) und der eingewechselte Adrian Beck (81.) die Treffer. Zuletzt hatten die Baden-Württemberger 2019 die zweite Runde erreicht.

In einer munteren Anfangsphase hielt der mit zwei Niederlagen gestartete Viertligist ordentlich mit, ein 25-Meter-Schuss von Außenverteidiger Philipp Boyer stellte Heidenheims Ersatztorwart Vitus Eicher erstmals vor Probleme. Den Gästen gelang es trotz leichter spielerischer Vorteile nicht, die Kontrolle an sich zu reißen.

Kevin Sessa scheiterte per Flachschuss noch an Illertissens Keeper Michael Wagner (53.), dann erlöste Mainka Heidenheim nach einer Ecke per Kopf. Die eingewechselten Tim Bergmiller (66.) und Hannes Pöschl (80.) vergaben gute Gelegenheiten zum Ausgleich, ehe Beck wenige Sekunden später alles klar machte.

Einheit Wernigerode - SC Paderborn: 0:10 (0:3)

Der torhungrige Zweitligist SC Paderborn hat im Schongang die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Ostwestfalen feierten beim überforderten Oberligisten FC Einheit Wernigerode einen 10:0 (3:0)-Kantersieg. Julian Justvan (7./47.), Robert Leipertz (11./58.), Marvin Pieringer (40./50./53./90.), Dennis Srbeny (49.) und Richmond Tachie (67.) erzielten die Treffer der Gäste.

Paderborn begann konzentriert und stellte die Weichen durch Justvan und Leipertz schnell auf Sieg. Kurz vor der Pause legte der erst am Donnerstag vom Bundesligisten Schalke 04 ausgeliehene Pieringer nach. Auch nach dem Wechsel hatte Paderborn das Geschehen fest im Griff und schraubte das Ergebnis schnell in die Höhe. Der Außenseiter kam nur sporadisch zu Angriffen.

SV Straelen - FC St. Pauli 3:4 (2:2)

Der FC St. Pauli hat nur mit Mühe eine Blamage im DFB-Pokal verhindert. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz setzte sich nur knapp mit 4:3 (2:2) beim Regionalligisten SV Straelen durch.

Eric Smith (26.), Jakov Medic (40./90.) und David Otto (62.) erzielten in Duisburg die Treffer der Gäste. Jaron Vicario (19., 80.) und Amoros Nshimirimana (42.) trafen für das Team von Coach Sunday Oliseh. Der Olympiasieger von 1996 mit Nigeria und langjährige Bundesliga-Profi hatte Straelen im Sommer übernommen.

Der Pokal-Viertelfinalist der vergangenen Saison hatte große Probleme mit dem forsch auftretenden Außenseiter. Besonders die Defensive der Hamburger war alles andere als sattelfest.

Nach dem Wechsel brachte Otto St. Pauli zwar auf die Siegerstraße, nach einer Roten Karte gegen Manolis Saliakas (77., grobes Foulspiel) musste der Favorit in der Schlussphase aber noch einmal zittern. Vicario gelang mit einem raffinierten Freistoß der Ausgleich, ehe der Ball vom Rücken von Medic zum Sieg von St. Pauli ins Tor sprang.

Ein Freistoßtor in der Nachspielzeit ließ den FC St. Pauli spät jubeln.
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Ein Freistoßtor in der Nachspielzeit ließ den FC St. Pauli spät jubeln.

Viktoria Berlin - VfL Bochum 0:3 (0:2)

Ungefährdet in Runde zwei: Bundesligist VfL Bochum hat mit einem konzentrierten Auftritt den Pflichtspielauftakt in die neue Saison erfolgreich gemeistert. Beim Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin setzte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis in der ersten DFB-Pokal-Runde 3:0 (2:0) durch und bestätigte mühelos ihre Favoritenrolle.

Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FSV Mainz 05 erzielten im traditionsreichen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Simon Zoller (18.), Takuma Asano (22.) und der neue Mittelstürmer Philipp Hofmann (65.) die Treffer für den VfL. Der Regionalligist hielt mit der erwarteten Leidenschaft dagegen, war aber gegen den routinierten Erstligisten chancenlos.

DFB-Pokal: 1. Runde am Samstag in der Übersicht

HeimteamAuswärtsteamAnpfiff/Ergebnis
FC Viktoria 1889 BerlinVfL Bochum0:3
SV StraelenFC St. Pauli3:4
Jahn Regensburg1. FC Köln2:2 (4:3 n. E.)
VfB LübeckHansa Rostock1:0
SV ElversbergBayer 04 Leverkusen4:3
FC Einheit WernigerodeSC Paderborn 070:10
FV Illertissen1. FC Heidenheim0:2
SpVgg BayreuthHamburger SV1:1 (1:3 n. V.)
Kickers OffenbachFortuna Düsseldorf1:4
FC Carl Zeiss JenaVfL Wolfsburg0:1
Stuttgarter KickersSpVgg Greuther Fürth2:0
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