FC Chelsea - Real Madrid 2:0: Blues stehen unter Thomas Tuchel im Champions-League-Finale

Timo Werner erzielte das 1:0 für Chelsea.
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Der FC Chelsea steht im Champions-League-Finale! Die Mannschaft von Thomas Tuchel gewann nach dem 1:1 im Hinspiel das Rückspiel daheim gegen Real Madrid mit 2:0 (1:0) - hier gibt's die Highlights im Video. Das Endspiel findet am 29. Mai in Istanbul statt (live auf DAZN), Gegner der Blues wird Manchester City sein.

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"Die erste Halbzeit war schwierig. Real hatte viel Ballbesitz und ließ uns leiden. Wir waren gefährlich im Konterspiel und haben nie die Lust am Verteidigen verloren. Nach der Pause war es eine fantastische Leistung von uns", sagte Tuchel nach der Partie auf DAZN. "Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen, aber jetzt ist keine Zeit für Kritik. Wir haben nie die Konzentration und positive Energie verloren. Das war eine riesige Leistung und hoch verdient."

Bei Sky blickte Tuchel auf das Finale gegen City voraus: "Ich freue mich sehr drauf. Das wird ein klassisches 50:50-Spiel. Das FA-Cup-Halbfinale hat uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben und wird uns sehr viel Selbstvertrauen für Istanbul geben. Es ist nicht damit getan, ins Finale zu kommen. Ich bin sehr dankbar dafür, aber wir werden uns sehr gut darauf vorbereiten."

Timo Werner, dem das 1:0 gelang, sagte: "Ich glaube, es ist für jeden in der Kabine ein Kindheitstraum wahr geworden. Im Hinspiel war ich der Depp, heute habe ich eine noch einfachere Möglichkeit bekommen. Aber auch im gesamten Verlauf waren wir die dominantere Mannschaft. Ich bin froh, dass ich den Fehler von letzter Woche wieder gutmachen konnte."

"Es war ein hartes Spiel und eine super Leistung von uns. Wir hätten fünf Tore machen können, aber das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Wir wollten diesen Sieg unbedingt. Es ist aber noch nicht vorbei, ein Spiel ist noch übrig. Wir kennen ManCity natürlich sehr gut aus der Liga, das wird ein unglaubliches Spiel", sagte Torschütze Mason Mount.

Real-Keeper Thibaut Courtois lobte den Gegner: "Chelsea hat sehr stark verteidigt, sie waren gut organisiert. Deshalb war es sehr schwer, Chancen zu kreieren und die eine große Möglichkeit, die wir hatten, wurde stark von Mendy gehalten. Ein 0:1 war nicht schlecht, wir hätten so oder so treffen müssen. Wir haben viel versucht, aber sie waren in der zweiten Halbzeit einfach besser."

Chelsea, das in der Premier League am Samstag bei Manchester City antreten muss, schrieb zudem Champions-League-Geschichte: Da die Frauen ebenfalls im Endspiel der Königsklasse stehen, ist ein Klub erstmals in beiden Finals vertreten. Real Madrid trifft im Kampf um die spanische Meisterschaft am Sonntagabend auf den FC Sevilla.

FC Chelsea - Real Madrid: Die Analyse

Das Spielgeschehen war klar verteilt: Real hatte die Kugel und kam auf Ballbesitzwerte von annähernd 70 Prozent, Chelsea stand gut gestaffelt gegen den Ball und suchte sein Heil im Umschaltspiel.

Dieser Plan ging für die Blues besser auf, sie waren das offensiv gefährlichere Team. Die Madrilenen versuchten, die Spielkontrolle an sich zu reißen, da Chelsea jedoch immer genug Mann hinter dem Ball hatte und aufmerksam nach vorne verteidigte, kam bis auf einen toll von Mendy entschärften Benzema-Schuss nichts Zwingendes heraus (26.).

Momente später gingen die Hausherren in Front, nachdem Kante stark aufdrehte und durch seine Bewegung die Real-Defensive in Unordnung brachte: Einen Lupfer von Havertz an die Latte drückte Werner aus kurzer Distanz über die Linie. Wie hier stimmte gerade die Tiefenstaffelung bei Real häufiger nicht, wie sich in mehreren guten Kontergelegenheiten der Londoner zeigte.

Nach der Pause war Chelsea ähnlich am Drücker wie in der Anfangsphase des Hinspiels und hätte den Sack zumachen müssen, nachdem Reals Konterabsicherung gleich mehrfach versagte: Havertz' Lattenkopfball (47.) und die freien Schüsse von Mount (53.), Havertz (59.) und Kante (66.) vor Courtois wurden jedoch allesamt versiebt.

Madrid dagegen fand in der Offensive weiterhin kein Durchkommen und schaffte es nicht, die Defensive der Blues aus der Ordnung zu bekommen. So blieb die Partie zwar bis zum 2:0 spannend, doch Reals Bemühungen waren letztlich viel zu harmlos, um Chelseas starke Verteidigung zu knacken.

FC Chelsea - Real Madrid: Die Aufstellungen

Chelsea: Mendy - Christensen, Thiago Silva, Rüdiger - Azpilicueta (88. James), Kante, Jorginho, Chilwell - Havertz (90.+4 Giroud), Werner (67. Pulisic), Mount (89. Ziyech).

Real: Courtois - Nacho, Militao, Ramos, Mendy (63. Valverde) - Kroos, Casemiro (76. Rodrygo), Modric - Vinicius Jr. (63. Asensio), Benzema, Hazard (89. Diaz).

FC Chelsea - Real Madrid: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Werner (28.), 2:0 Mount (85.).

  • Mit einem Altersschnitt von 29 Jahren und 208 Tagen war es Reals zweitälteste CL-Startelf - nur im Oktober 2018 bei einem 2:1-Sieg gegen Viktoria Pilsen in der Gruppenphase waren die Königlichen älter (29 Jahre, 237 Tage). Für die K.o.-Runde war es demnach ein neuer Vereinsrekord.
  • Rekord aus dem Hinspiel gebrochen: Erstmals standen in einem CL-Halbfinalspiel 4 Deutsche in der Startelf, ohne dass ein deutsches Team spielt.
  • Werner beendete seine Flaute von 7 CL-Spielen ohne Tor und stellt mit 4 Treffern seinen persönlichen Saisonrekord aus der vergangenen Spielzeit ein. Er war in seinen letzten 9 Pflichtspielen an 6 Toren beteiligt (2 Tore, 4 Assists).
  • Tuchel hat keines seiner letzten 84 Heimspiele verloren, bei denen sein Team zur Pause vorne lag (80 Siege, 4 Remis). Letztmals passierte dies als Mainz-Coach im Februar 2013 gegen Freiburg.
  • Nach zuletzt 19 Pflichtspielen ohne Niederlage verlor Real erstmals seit dem 1:2 gegen Levante in der Liga am 30. Januar wieder eine Partie.

Der Star des Spiels: N'Golo Kante (FC Chelsea)

Überragende Vorstellung des Mittelfeldspielers, der unermüdlich Bälle abfing und sich in die Offensive einschaltete. Ohne sein Aufdrehen wäre das 1:0 nicht möglich gewesen, auch vor dem 2:0 war sein Ballgewinn entscheidend.

Der Flop des Spiels: Vinicius Jr. (Real Madrid)

Wie schon im Hinspiel ein vollkommen blasser Auftritt des Brasilianers, der bis zu seiner Auswechslung nach einer guten Stunde die meisten Ballverluste auf Seiten von Real verzeichnete und offensiv nicht in Erscheinung trat.

Der Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)

Ohne strittige Entscheidung in einer Partie, in der es einige härtere Foulspiele gab. Lag bei seinen persönlichen Strafen aber richtig. Korrekt auch, Werners vermeintliches 1:0 wegen Abseits abzupfeifen (18.).