"So ging die Scheiße los"

Maximilian Arnold ist mit dem VfL Wolfsburg ausgeschieden
© getty

Der VfL Wolfsburg ist bei Real Madrid sang- und klanglos untergegangen und hat das starke Hinspiel-Ergebnis verspielt. Hinterher herrschte Trauer bei den Beteiligten - und vor allem ein Mann war untröstlich. Maximilian Arnold lieferte in den Katakomben des Estadio Santiago Bernabeu Einblicke in das triste Wolfsburger Seelenleben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zumindest war es mit Ankündigung. Ein Mitarbeiter der Medienabteilung des VfL Wolfsburg kündigte einen Maximilian Arnold an, "der total down" ist. Und dann kam Arnold. Und dieses "total down" war fast sogar noch untertrieben.

Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler stand in der Mixed Zone des Estadio Santiago Bernabeu mehrmals den Tränen nahe. Viele Antworten waren einfach nur Bruchteile von Wörtern oder schlichte Gestiken, die die klare Message transportierten: Hier leidet jemand.

Während er redete - beziehungswiese es versuchte - sah er immer wieder auf die Monitore, in denen die Spielszenen wiederholt wurden. Auch sein eigener - herber - Fehler, der das 0:1 durch den überragenden Cristiano Ronaldo einleitete. Blicke, die den Frust nur frisch hielten.

Nur die größten Optimisten glaubten an eine Chance des VfL Wolfsburg in den Viertelfinal-Duellen mit Real Madrid. Doch dann gewannen die Niedersachsen das Hinspiel mit 2:0 und plötzlich träumte man im Kollektiv.

Dass das Rückspiel dann 0:3 endete, Wolfsburg raus flog und dabei eine unglückliche Figur abgab, tat den Beteiligten weh. Vor allem Arnold. Das Interview danach fiel entsprechend bedrückt aus...

Frage: Herr Arnold, wie fühlt es sich an, so ein Hinspiel-Sieg aus der Hand zu geben?

Max Arnold: Absolut bitter.

Frage: War der Druck, den Real Madrid ausgeübt hat, einfach zu groß?

Arnold: Nein. Vor dem 1:0 spiele ich einen Fehlpass und lade Real ein. Das tut mir extrem leid.

Frage: Was macht das mit einem Fußballer, wenn 80.000 Menschen auf den Rängen so laut pfeifen und Druck ausüben wie heute?

Arnold: Die Kommunikation ist schwerer auf dem Platz. Sonst nicht viel.

Frage: Woran hat es gelegen, dass Wolfsburg phasenweise so hilflos aussah?

Arnold: An der Ausführung, denke ich. Wir haben nicht präzise gespielt. Dann wird es schwierig.

Frage: Zwischen den ersten beiden Toren lagen 86 Sekunden.

Arnold: Das ist das angesprochene Kommunikationsproblem. Der Schiedsrichter hat gepfiffen, danach ging es ganz schnell.

Frage: Wie haben Sie den Foulpfiff gegen Luiz Gustavo vor dem 0:3 gesehen?

Arnold: Ich habe es nicht gesehen.

Frage: Sie wirken extrem frustriert. Wie schwer wiegt da der besagte Fehler vor dem 0:1?

Arnold: Ich spiele da einen Katastrophenball. So ging die Scheiße hier los.

Frage: Glauben Sie, dass mit etwas Abstand das Gefühl aufkommen wird, dass man doch etwas stolz sein darf, weil man Real das Leben ja doch schwer gemacht hat über zwei Spiele?

Arnold: Wir sind ausgeschieden. Ich weiß nicht, ob man da sagen kann, dass das klasse war.

Frage: Was nehmen Sie aus der Champions-League-Saison persönlich mit?

Arnold: Es ist geil hier zu spielen, aber momentan kann ich da nicht mehr sagen.

Real Madrid - VfL Wolfsburg: Daten zum Spiel

Artikel und Videos zum Thema