Power Ranking zum 3. Spieltag der Champions League: Real Madrid kassiert den FC Bayern - FC Barcelona stürzt ins Bodenlose

Von Quirin Sterr
KARIM ADEYEMI: Offensiv mit viel Dampf, brachte die Sevilla-Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Unterstützte Moukoko häufig im Zentrum, war beim 3:0 am richtigen Ort. Defensiv trotzdem zu passiv. Note: 2,5.
© getty
Cookie-Einstellungen

Platz 10: Liverpool (zuvor 14.)

Liverpool gelang ein nie wirklich gefährdeter 2:0-Sieg gegen die Rangers aus Glasgow - besonders das direkte Freistoßtor von Trent Alexander-Arnold stach heraus. Doch trotz aller Dominanz fielen, wie in den letzten Wochen häufig, die Probleme im Kreieren und Verwerten von Chancen auf. Ganze 21 Abschlüsse blieben gegen die Schotten ohne Torerfolg. Meist lag dies an den schlechten Abschlusspositionen der Angriffsreihe, die überraschenderweise von Diogo Jota als eine Art Spielmacher unterstützt wurde. Neben den beiden Torschützen sorgte im Mittelfeldzentrum unter anderem Ex-Bayer Thiago Alcantara für Ordnung. Der Spanier spielte 15 Pässe erfolgreich ins Offensivdrittel und setzte damit den Grundstein in vielen Angriffsaktionen. Nach dem zweiten elementaren Sieg in Folge geht es für Liverpool im Power Ranking hoch auf Platz zehn. CREATEFOOTBALL SCORE: 80

Platz 9: Inter Mailand (zuvor 11.)

Inters Saisonstart verlief alles andere als glücklich, Trainer Simone Inzaghi wird bereits öffentlich angezählt. Der 1:0-Sieg gegen Barcelona dürfte ihm allerdings vorerst seinen Posten gesichert haben. Der italienische Meister von 2021 gab ab Minute eins die Spielkontrolle komplett an die Gäste ab (31 Prozent zu 69 Prozent Ballbesitz für Barcelona), positionierte sich tief um den eigenen Strafraum und nutzte fast doppelt so viele lange Pässe wie in der heimischen Liga, um das spanische Mittelfeld nach Ballgewinnen schnell zu überspielen. Hervorzuheben ist die intensive Abwehrleistung der Dreierkette. Die Gäste kreierten über das gesamte Spiel keine Großchance, brachten nur zwei Schüsse überhaupt auf das Tor von Andre Onana. CREATEFOOTBALL SCORE: 83

Platz 8: Borussia Dortmund (zuvor 9.)

Angeführt vom jungen Kapitän Jude Bellingham gelang dem BVB beim 4:1 beim FC Sevilla ein wichtiger Schritt in Richtung Achtelfinale - ganze fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf eben jene Spanier und den FC Kopenhagen. In einem sehr offenen Spiel kreierten beide Teams äußerst viele Chancen, es ging zeitweise im Minutentakt von Tor zu Tor. Der im Normalfall dominante BVB musste sich mit nur 44 Prozent Ballbesitz zufrieden geben, nutzte dies für regelmäßige und temporeiche Umschaltaktionen, für die die Startelfnominierung des quirligen Moukokos genau richtig war. Entscheidend wie so oft zuletzt war aber Bellingham, der ein Tor und einen Assist zum Sieg beisteuerte, darüber hinaus als zentraler Part im Mittelfeld 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und viele Bälle verteilte. CREATEFOOTBALL SCORE: 85

Platz 7: Benfica (zuvor 5.)

Roger Schmidts Benfica bleibt auch im 15. Pflichtspiel in Folge ungeschlagen. Gegen PSG erarbeiteten sich die Portugiesen ein 1:1. Benfica hätte das Spiel sogar gewinnen müssen, doch die Chancenverwertung passte nicht. Ganze vier Großchancen ließen die Portugiesen liegen, zwei davon gehen auf das Konto des eher abschlussschwachen Rafa Silva. Eher untypisch für Schmidts Fußball waren die vielen langen Bälle, die zeitweise in die Spitze gespielt wurden. Shootingstar Enzo Fernandez konnte dem Spiel nicht wie gewohnt seinen Stempel aufdrücken. Dafür hat sich mit Nicolas Otamendi und dem 16 Jahre jüngeren Antonio Silva ein neues Innenverteidiger-Duo gefunden. Während Otamendi den Spielaufbau leitet, ist der hochtalentierte Silva aktuell vor allem für die Arbeit gegen den Ball verantwortlich (71 Prozent Zweikampfquote gegen Paris). CREATEFOOTBALL SCORE: 86

Platz 6: FC Chelsea (zuvor 12.)

Die Blues gewannen ohne große Mühe mit 3:0 gegen den ersatzgeschwächten italienischen Meister aus Mailand. Matchwinner war Reece James, der bei der Rückkehr seiner Mannschaft zur Dreierkette als rechter Schienenbahnspieler ein Tor und einen Assist beisteuerte. Auch in der Defensivbewegung beeindruckte er mit resolutem und gleichzeitig cleverem Zweikampfverhalten. Toptalent Rafael Leao gewann nur drei seiner Dribblings. In einem über viele Strecken zähen Spiel nahmen die Blauen besonders nach dem Führungstreffer durch Wesley Fofana (später verletzt ausgewechselt) das Tempo heraus und gaben den eigenen Ballbesitz immer wieder ab. Auch bedingt durch das Fehlen eines passstarken Spielgestalters im Mittelfeldzentrum - Jorginho wurde erst in Halbzeit zwei eingewechselt. CREATEFOOTBALL SCORE: 88

Platz 5: Club Brügge (zuvor 4.)

Brügge mischt nach wie vor unser Power Ranking auf und bleibt trotz eines nicht wirklich verdienten 2:0-Erfolgs über Atletico Madrid in der Top 5. In einer von den Spielanteilen her sehr ausgeglichenen Partie hatten die Belgier immense Probleme, die linke Defensivseite um Youngster Björn Meijer zu schließen. Atletico kam 14 Mal über eben jenen Flügel zu Abschlussaktionen. Die schwache Leistung Meijers wurde zudem durch den als linken Flügelspieler aufgestellten Casper Nielsen verstärkt, der sich nahezu die gesamte Spieldauer in der Spielfeldmitte aufhielt. Offensiv hingegen glänzte einmal mehr La-Masia-Absolvent Ferran Jutgla, der an beiden Treffern direkt beteiligt war. Nur Erling Haaland (5) kommt auf mehr Scorerpunkte als der kleine, bewegliche Angreifer. CREATEFOOTBALL SCORE: 92

Platz 4: FC Bayern München (zuvor 3.)

Das 5:0 des FC Bayern gegen die klar schwächer besetzte Mannschaft Viktoria Pilsens ist als Pflichtsieg zu verbuchen. Dennoch waren die drei frühen Treffer bis zur 21. Minute gegen die extrem tiefstehenden Tschechen wichtig, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden und beim Underdog keine Hoffnung aufkommen zu lassen. Auffällig war die extreme Linkslastigkeit der Münchner, vor allem bedingt durch den stark aufspielenden Sadio Mane, der neben einem Tor und einem Assist bei fast 90 Ballaktionen zu elf Dribblings und sechs Abschlüssen kam. Youngster Jamal Musiala hingegen erwischte einen schwachen Tag, wurde zu häufig von robusten Gegenspielern vom Ball getrennt und gewann nur einen von neun Zweikämpfen. CREATEFOOTBALL SCORE: 93

Platz 3: Real Madrid (zuvor 6.)

Nichts anderes als drei Punkte waren für Real Madrid im Spiel gegen Schachtjor Donezk akzeptabel. Beinahe hätte man dieses Ziel aufgrund der schwachen Chancenverwertung verpasst. Beim dominanten Auftritt kam Real insgesamt zu 33 Torabschlüssen, wovon 13 eine Herausforderung für Trubin im Tor der Ukrainer darstellten. Neben Rodrygo, der zwei Scorerpunkte zum Sieg und vier Balleroberungen im Offensivdrittel beisteuerte, waren es besonders Fede Valverde und David Alaba, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. So gewann Alaba 80 Prozent seiner Zweikämpfe und nutzte die Zeit am Ball um wie beim FC Bayern Ketten zu überspielen und den Ball progressiv (nach vorne) zu bewegen. Valverde hingegen bereitete mit seiner tollen Übersicht sieben Torschüsse vor. CREATEFOOTBALL SCORE: 94

Platz 2: Manchester City (zuvor 2.)

Die Erling-Haaland-Show ging auch gegen den FC Kopenhagen weiter. In 45 Minuten traf der Norweger doppelt und konnte in der Folge geschont werden, als seine Kollegen das Spiel klar und deutlich mit 5:0 entschieden. Insgesamt erspielte sich das Team von Pep Guardiola mit 838 Pässen diverse Chancen, schloss 28 Mal in Richtung Tor der Dänen ab. Nur Kamil Grabara konnte den FCK vor weiteren Gegentoren bewahren. Zwar bespielte City alle Spielfeldzonen regelmäßig, doch besonders die Angriffe über links hatten viel Zug, das Zusammenspiel zwischen Sergio Gomez und Jack Grealish funktionierte hervorragend. Sein Gegenpart Riyad Mahrez wurde regelmäßig aus dem Zentrum bedient, lieferte extremst starke sieben Torschussvorlagen und steuerte zwei Scorerpunkte zum Sieg bei. CREATEFOOTBALL SCORE: 96

Platz 1: SSC Neapel (zuvor 1.)

Neapel thront nach einem beeindruckenden 6:1-Sieg in Amsterdam weiter hochverdient an der Spitze unseres Rankings. Den frühen Gegentreffer von Mohammed egalisierten die Italiener schnell über den sich exzellent entwickelnden Giacomo Raspadori, der den Vorzug in der Sturmspitze bekam. Napoli hat in der Saison 22/23 sowohl die meisten Tore als auch Schüsse (gegen Ajax 26) der Champions League und der Serie A auf dem Konto. Die Italiener waren spielfreudig und verfügten über einen klaren Matchplan im 4-3-3. Über hohes Zustellen der Abwehrkette zwang Napoli Ajax-Keeper Remko Pasveer zu einigen langen Bällen, die Neapel direkt zurückerobern und den nächsten Angriff starten konnte. 26 Mal drang man im Spielverlauf per Dribbling oder Steckpass in die Tiefe in den Strafraum ein. Vor allem die offensive Dreierreihe mit Tempodribbler-Shootingstar Khvicha Kvaratskhelia zeigte den Ajax-Außenverteidigern (Rensch und Blind) klar die Grenzen auf (insgesamt 24 Dribblings). CREATEFOOTBALL SCORE: 100

 

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema