Power Ranking zum 3. Spieltag der Champions League: Real Madrid kassiert den FC Bayern - FC Barcelona stürzt ins Bodenlose

Von Quirin Sterr
KARIM ADEYEMI: Offensiv mit viel Dampf, brachte die Sevilla-Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Unterstützte Moukoko häufig im Zentrum, war beim 3:0 am richtigen Ort. Defensiv trotzdem zu passiv. Note: 2,5.
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Platz 20: Sporting (zuvor 10.)

Torhüter Antonio Adan die Schuld an Sportings Niederlage zuzuschreiben, wäre zu hart. Allerdings verschuldete der Spanier vor allem das erste Gegnertor im Spiel gegen Marseille, hatte Aktien am zweiten und flog nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums noch vor der Pause mit Rot vom Platz. Nach dem Platzverweis kam Sporting erst recht nicht mehr ins Spiel, zog sich nach der eigenen Führung typisch für Trainer Ruben Amorim etwas tiefer zurück und legte den Fokus auf Abwehr- und Mittelfeldpressing. Vor allem über den temporeichen Marcus Edwards sollten schnelle Konterangriffe ausgespielt werden, doch die beiden zentralen Balleroberer und Säulen Hidemasa Morita und der hochtalentierte Manuel Ugarte erwischten einen schlechten Tag. CREATEFOOTBALL SCORE: 51

Platz 19: Atletico Madrid (zuvor 22.)

In der ausgeglichenen Gruppe B der diesjährigen Champions League steht Atletico Madrid nach drei Spieltagen auf Rang vier - punktgleich mit Porto und Leverkusen. Wie in den vergangenen Wochen bereits hat die Mannschaft von Trainer Simeone große Probleme in der Chancenverwertung und im Abschlussverhalten. Ein Großteil aller Schussversuche wird aus schwierigen Winkeln abgefeuert (gegen Brügge betrug die durchschnittliche Abschlussdistanz über 20 Meter!). Zudem verfügt Atletico trotz vielen Angreifern im Kader über keinen wirklich guten Verwerter. Lichtblick war die immens starke Leistung von Linksverteidiger Reinildo Mandava, der ganze 22 Bälle eroberte und den so hochveranlagten Tajon Buchanan über die gesamte Spielzeit unter Kontrolle brachte. CREATEFOOTBALL SCORE: 52

Platz 18: Olympique Marseille (zuvor 29.)

Der Trainerwechsel von Ballbesitz-Freund Jorge Sampaoli hin zum pressinglastigen Ansatz von Neu-Trainer Igor Tudor, kombiniert mit vielen Umschaltaktionen, war im Sommer ein harter Stilbruch für Marseille. Allerdings zeigen Neuzugänge wie Amine Harit, Jordan Veretout oder Chancel Mbemba, dass man auch dominant und erfolgreich auftreten kann. Nach exakt dieser Spielweise wurde Sporting 4:1 geschlagen. Neben extrem hohem Anlaufen (gerade Guendouzi war mit 13 Balleroberungen extrem wichtig) kombinierten sich die Franzosen mit individueller Qualität ins letzte Drittel oder den Strafraum. Im Defensivverbund überzeugte Chancel Mbemba, der mit 14 Balleroberungen und einer fast 100-prozentigen Zweikampfquote Offensivkreateur Pedro Goncalves komplett aus dem Spiel nahm. CREATEFOOTBALL SCORE: 58

Platz 17: Juventus (zuvor 26.)

Der Spieler des Spiels auf Seiten von Juventus ist schnell ausfindig gemacht: Angel di Maria ist endlich wieder vollkommen fit und bereitete alle drei Treffer beim 3:1-Sieg über Maccabi Haifa vor. Zwar wirkt der Sieg über die Israelis recht komfortabel, doch die rudimentäre und passive Spielweise von Trainer Allegri zeigt keinen wirklich klaren und dominanten Matchplan auf. Gegen Haifa stand Juve zeitweise tief, konterte ein ums andere Mal im eigenen Stadion. Spannend war die überragende Performance von Adrien Rabiot, der im Sommer abgegeben werden sollte und nun mit einem Doppelpack, überragenden läuferischen Fertigkeiten und viel Robustheit glänzt (7/7 Zweikämpfen gewonnen, 13 Balleroberungen). CREATEFOOTBALL SCORE: 61

Platz 16: FC Porto (zuvor 24.)

Wie schon gegen den FC Brügge überzeugte der portugiesische Meister trotz des 2:0-Sieges nicht. Allerdings nutzte Porto diesmal die wenigen Chancen. Mittelstürmer Mehdi Taremi traf zwar nicht selbst, konnte aber trotz fehlender Qualität im Passspiel zwei Treffer vorbereiten. Mittelfeldregisseur Stephen Eustaquio lieferte ein überragendes Spiel gegen den Ball ab, gewann 83 Prozent seiner direkten Duelle und nutzte vor allem viele zweite Bälle zu Umschaltaktionen. Auffällig war besonders der Ex-Leverkusener Wendell im Spiel gegen die alten Farben: mit aggressiven Tacklings und einer Zweikampfquote von 60 Prozent gelang es ihm, die so druckvolle rechte Seite der Bayer-Elf um Moussa Diaby und Jeremie Frimpong auszuschalten. Beiden Akteuren gelang keine Torschussbeteiligung über diesen Flügel. CREATEFOOTBALL SCORE: 62

Platz 15: RB Leipzig (zuvor 25.)

Den 3:1-Heimsieg gegen Celtic musste RB Leipzig teuer bezahlen. Stammtorhüter Peter Gulacsi riss sich das Kreuzband und wird die restliche Spielzeit verpassen. Dennoch gab es die ersten Punkte für die Roten Bullen in der laufenden CL-Saison. Allerdings zeigte sich Celtic in der ersten Hälfte deutlich zielstrebiger in Richtung Tor, bis Leipzig nach dem Ausgleich in der zweiten Hälfte aufwachte und in der Folge das Spiel dominierte. Zu den überragenden Akteuren gehörte wieder einmal Christopher Nkunku, der extrem aggressiv und fleißig gegen den Ball arbeitete. Aber auch Doppelpacker Andre Silva. Immer wieder wurden die Schotten durch die tiefe Positionierung Leipzigs gelockt und in der Folge ausgekontert. CREATEFOOTBALL SCORE: 63

Christopher Nkunku und Andre Silva jubeln über eines der drei Tore gegen Celtic Glasgow in der Champions League.
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Christopher Nkunku und Andre Silva jubeln über eines der drei Tore gegen Celtic Glasgow in der Champions League.

Platz 14: Tottenham Hotspur (zuvor 13.)

Gruppe D ist nach wie vor extrem offen und ausgeglichen. Tottenham kann sich trotz des stark besetzen Kaders nicht absetzen und kam in Frankfurt nur zu einem 0:0. Während besonders das Mittelfeldpressing im Mitteldrittel durch eine hochstehende Dreierkette extrem erfolgreich umgesetzt wurde, mangelte es in der Folge trotz starken Angriffszügen an der Abschlussqualität. Von zehn Torschüssen fand kein einziger den Weg auf den Kasten von Kevin Trapp (erwartete Tore: 2.2xG). Auch, weil die Gastgeber regelmäßig Schüsse blockten und sowohl Makoto Hasebe als auch Evan N´Dicka (Zweikampfquote von 93 Prozent, 18 Balleroberungen) die Angreifer mit enger Bewachung dauerhaft kontrollierten. CREATEFOOTBALL SCORE: 71

Platz 13: FC Barcelona (zuvor 7.)

Nach der Niederlage in München (0:2) hat der FC Barcelona trotz großer Investitionen im Sommer auch bei Inter Mailand (0:1) verloren. Die Katalanen agierten ziemlich rechtslastig. Gerade Ousmane Dembele versuchte immer wieder, mit Tempo in die Mitte zu ziehen (20 Dribblings, neun erfolgreich), um dort Robert Lewandowski einzusetzen. Meist war bereits bei Innenverteidiger Bastoni Schluss. Aufgrund der extrem engen Staffelung der Inter-Abwehrkette versuchte es Dembele regelmäßig mit Flanken. Diese haben in San Siro allerdings auch mit Lewandowski nicht zum Erfolg geführt. CREATEFOOTBALL SCORE: 75

Platz 12: RB Salzburg (zuvor 20.)

Es war ein ausgeglichenes Spiel zwischen Salzburg und Zagreb, das von Noah Okafor vom Punkt mit seinem dritten CL-Tor in dieser Spielzeit entschieden wurde. Doch die Gastgeber aus Österreich kreierten im Spiel die deutlich besseren Torchancen, spielten immer wieder Pässe tief hinter die Kette und versuchten so die temporeichen Angreifer in Szene zu setzen. Insgesamt kam Salzburg 13 Mal von innerhalb des Strafraums zum Abschluss, einzig die Verwertung der Chancen (vor allem von Okafor) stand einem deutlicheren Sieg im Wege. Sehr auffällig war zudem das Mittelfeldtrio aus Nicolas Capaldo, Maurits Kjaergaard und Nicolas Seiwald, das diverse aggressive Tackles und Zweikämpfe eingingen und zusammen 47 Bälle eroberten. CREATEFOOTBALL SCORE: 76

Platz 11: PSG (zuvor 8.)

Nach zwei nicht überzeugenden Siegen gegen Juventus Turin und Maccabi Haifa folgte für PSG am Mittwochabend die erste richtige Ernüchterung. Gegen Benfica kamen die Franzosen trotz klarer Spieldominanz (65 Prozent Ballbesitz) und deutlichem Chancenplus nicht über ein 1:1 hinaus. Blickt man allerdings auf die expected Points und Goals waren beide Teams nahezu auf Augenhöhe, die Chancenqualität der Pariser war wie bereits in den ersten Gruppenspielen keine besonders gute. Im aktuell PSG-typischen 3-4-3-System rückte besonders Nuno Mendes immer wieder hoch mit auf. Allerdings verlor er, wie auch seine Kollegen, zu oft den Ball im letzten Drittel (59-mal!), das von Benfica stark verdichtet wurde. Entsprechend ist PSG neben Barca der nächste Gigant, der in unserem Ranking an Boden verliert. CREATEFOOTBALL SCORE: 78

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