Eintracht Frankfurt - Union Berlin 2:0: Eiserne trotz Pleite weiter vorn - SGE klopft oben an

Von sid
Mario Götze
© getty

Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt hat Tabellenführer Union Berlin die erste Saisonniederlage zugefügt. Die Eisernen verloren 0:2 (0:2) bei den Hessen.

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Oliver Ruhnert redete nicht lange um den heißen Brei herum. "Wir haben zu viele Fehler gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir haben den Gegner eingeladen", kommentierte der Manager von Tabellenführer Union Berlin bei Sky die erste Saisonpleite in der Fußball-Bundesliga. Die Köpenicker verloren 0:2 (0:2) bei Eintracht Frankfurt.

"Wir waren nicht so im Spiel, es war nicht das Union, was wir sein und wie wir punkten wollen", ergänzte Ruhnert. WM-Held Mario Götze (12.) und Jesper Lindström (42.) schossen die starken Hessen in die Spitzengruppe.

Nach der späten Auswechslung des WM-Helden von 2014 gaben die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt Entwarnung. "Es ist keiner mit der Alarmsirene in der Kabine herumgelaufen", sagte Trainer Oliver Glasner. Er gehe davon aus, dass es bei Götze bis zum dritten Gruppenspiel in der Champions League am Dienstag gegen Tottenham Hotspur wieder wird. "Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist", sagte auch Sportvorstand Markus Krösche.

Der Erfolgslauf von Union auf nationaler Ebene wurde hingegen beendet. Drei Tage nach der Vertragsverlängerung von Fischer kamen die Köpenicker kaum zur Entfaltung, auch nach Gelb-Rot gegen den starken Frankfurter Randal Kolo Muani (68., wiederholtes Foulspiel) nicht.

Ein Sonderlob zollte derweil bei Sky Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche seinem Keeper Kevin Trapp, der wieder einmal ein starker Rückhalt seines Teams gewesen war: "Kevin ist seit Wochen und Monaten der beste deutsche Torwart." Eine Einschätzung von Krösche auch mit Blick auf die WM in Katar, bei der Bayern-München-Star Manuel Neuer eigentlich als Nummer eins gesetzt sein sollte.

Frankfurt - Union: Traumhaftes Tor von Lindström entscheidet Partie

Die Blicke waren aber am Samstag vor allem auf "Eisern Union" gerichtet, den Überraschungs-Spitzenreiter. Durch die Verlängerung mit Fischer hatte Union am Mittwoch zunächst ein weiteres positives Zeichen gesetzt.

Vor 50.500 Fans erwischten die Gäste aber einen denkbar ungünstigen Start. Nach kontrolliertem Beginn wurden die Berliner eiskalt erwischt, Götze vollendete gleich den ersten Angriff der Eintracht nach Vorarbeit von Kolo Muani, der zuvor alle Gegner stehen gelassen hatte.

Union tat sich mit dem Rückstand schwer, das gefürchtete Umschaltspiel kam kaum zum Vorschein - Fischer konnte nicht zufrieden sein. Das Team von Trainer Oliver Glasner machte vor dem Champions-League-Duell am Dienstag (21.00 Uhr) mit Tottenham Hotspur einen guten Eindruck, verpasste durch Luca Pellegrini (22.) aber den zweiten Treffer.

Bis auf einen Distanzschuss (28.) von Janik Haberer blieb Fischers Team vor der Pause blass und lag verdient hinten. Frankfurt ließ sich offensiv dagegen immer wieder etwas einfallen: Pellegrini (36.) traf zunächst die Latte, ehe Lindström einen traumhaften Sololauf mit der Zwei-Tore-Führung krönte.

Union wurde im zweiten Durchgang aktiver, Fischers Elf erspielte sich aber dennoch aufgrund der disziplinierten Frankfurter weiter nur selten gefährliche Situationen. Nach einem der wenigen guten Angriffe rettete Trapp gegen Haberer, den Nachschuss setzte Niko Gießelmann drüber (55.).

Fischer reagierte und brachte Sven Michel, Paul Seguin und Kevin Behrens für mehr Offensivpower in der Schlussphase. Nach Kolo Muanis Platzverweis schöpften die Gäste dazu noch einmal Hoffnung. Frankfurt sorgte über Konter aber immer wieder für Entlastung.

Eintracht Frankfurt - Union Berlin: Die Stimmen

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Über 90 Minuten war es ein verdienter Sieg. Es war eine konzentrierte Leistung, wir waren immer wach in den Defensive, haben das Tempo kontrolliert. Wir waren ruhig und haben dann immer wieder den Tempowechsel forciert. Das war schon sehr gut. Nach dem Ausschluss haben wir mit alle, was wir haben, verteidigt."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Die ersten zehn Minuten waren wir gut, dann wurde es weniger. Dann hat Frankfurt die Basics so auf den Platz gebracht, wie wir uns das eigentlich vorstellen. Die Basics, die uns sonst auszeichnen, haben wir nicht auf den Platz bekommen. Frankfurt war wacher, schneller und schärfer. Deshalb hat sich Frankfurt den Sieg verdient."

Eintracht Frankfurt - Union Berlin: Die Daten zum Spiel

Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Ndicka - Knauff, Rode (71. Dina Ebimbe), Kamada, Pellegrini (71. Lenz) - Lindström (86. Borre), Mario Götze (66. Sow) - Kolo Muani. - Trainer: Glasner

Berlin: Rönnow - Jaeckel, Baumgartl (74. Skarke), Leite - Trimmel, Khedira (74. Behrens), Gießelmann - Thorsby (57. Schäfer), Haberer (66. Seguin) - Becker (66. Michel), Jordan. - Trainer: Fischer

Tore: 1:0 Mario Götze (12.), 2:0 Lindström (42.)

Gelb-Rote Karte: Kolo Muani wegen wiederholten Foulspiels (68.) -

Gelbe Karten: Rode - Becker, Khedira (2), Michel, Gießelmann

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