FC Bayern München - Hertha BSC 5:0: Lewy-Dreierpack und nächster Musiala-Streich! FCB zerlegt die Hertha

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Der FC Bayern München bleibt unter Julian Nagelsmann weiter auf Erfolgskurs. Am 3. Spieltag setzte sich der FCB souverän mit 5:0 (2:0) gegen Hertha BSC durch. Robert Lewandowski erzielte seinen ersten Dreierpack in der neuen Saison. Der Rekordmeister klettert damit vorübergehend auf Tabellenplatz zwei, die Hertha bleibt mit null Punkten Schlusslicht.

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"Wir haben nichts angeboten", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai nach dem Abpfiff bei Sky. "Wir haben keine Chance gehabt." Und das war noch zurückhaltend formuliert. Ganz anders die Bayern. "Heute war es ausnahmsweise mal wieder gut bei uns, wir waren als Mannschaft gut im Flow. Das war spielerisch wahrscheinlich unser bestes Spiel, die anderen Spiele waren ein bisschen wilder", sagte Thomas Müller, der in Minute 6 den Torreigen für die spielfreudigen Münchner eröffnet hatte.

"Das war ein super Spiel", sagte auch Dreifachtorschütze Lewandowski. "Ich bin immer hungrig und fühle mich super. Ich versuche immer eine Stufe höher zu gehen. Ich will mich immer auf dem Platz verbessern und denke nicht an Rekorde. Das Wichtigste ist, dass meine Mannschaft davon profitiert und wir Siege holen."

FC Bayern München - Hertha BSC: Die Stimmen

Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Ich bin heute sehr zufrieden. Wir haben heute unser bestes Saisonspiel gemacht, auch die Einwechselspieler haben viel Energie reingebracht. Robert Lewandowski ist sicher einer der besten Spieler, die die Bundesliga je gehabt hat. Er ist auch charakterlich unglaublich gut. Wenn du so viel gewinnst und dann vom ersten Spiel an wieder so gierig bist, ist das außergewöhnlich, er ist wahrscheinlich Top of the Top."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "In der Halbzeit habe ich die Jungs gefragt, was sie hier abziehen. Ich habe nicht gedacht, dass wir hierher kommen und dann so schockierend spielen. Wir hatten heute keine Chance. Die Körpersprache, die Unsicherheit - das ist nicht schön. Da brauchst du Führungsspieler. Wir müssen uns Gedanken machen. Gut, dass jetzt eine Pause kommt, dann können wir einen Neuanfang machen. Dieses Spiel müssen wir vergessen. Aber wir dürfen es auch nicht unter den Teppich kehren."

Robert Lewandowski (FC Bayern München): "Wir hatten das gesamte Spiel unter Kontrolle gehabt, haben viele Chancen erspielt und Tore erzielt. Wir haben alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten."

Leon Goretzka (FC Bayern München): "Es war ein rundum gelungener Auftritt. Es hat viel von dem gepasst, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Das Gegenpressing hat uns geholfen, viele Bälle hoch zu erobern und so viele Chancen zu erspielen und die Tore folgten."

Arne Friedrich (Sportdirektor Hertha BSC): "Die Enttäuschung ist sehr groß. Mit 0:5 beim FC Bayern zu verlieren ist hart, dass muss ich ganz ehrlich sagen. Die Bayern sind auch noch nicht so eingespielt und hier so zu verlieren ist bitter. Das haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Wir haben jetzt die Länderspielpause und werden uns zusammensetzen, um alles zu analysieren. Wir müssen hinterfragen, was wir nicht richtig gemacht haben. Wir sind im Pokal weiter und haben die ersten Spiele verloren. Das ist ein absoluter Fehlstart, aber wir werden die Lage bewerten."

FC Bayern München - Hertha BSC: Die Analyse

Nagelsmann baute seine Startelf gegenüber dem vergangenen Spieltag auf zwei Positionen um: Stanisic und Musiala begannen für Nianzou und Sane. Bei den Gästen nahm Dardai vier Veränderungen vor: Zeefuik, Mittelstädt, Tousart und Jovetic durften anstelle von Pekarik, Plattenhardt, Boateng und Dilrosun ran. Letzterer musste wegen einer Verletzung von Jovetic allerdings schon nach 20 Minuten eingreifen.

Allzu viele Ballkontakte sollte Dilrosun aber nicht bekommen. Die Herthaner liefen vor 25.000 Zuschauern in der Allianz Arena von Anfang an der Musik hinterher, es mangelte an gesunder Aggressivität ohne Ball, aber auch an Spielwitz und Tempo mit Ball. Auf der anderen Seite legten die Bayern mit dem frühen Tor von Müller (6.) einen Start nach Maß hin, blieben im Gegensatz zum Duell mit Köln aber weiter aufmerksam und hungrig auf weitere Offensivaktionen. Lewandowskis Treffer zum 2:0 war überfällig wie folgerichtig (34.), kurz nach dem Seitenwechsel legte dann auch noch Hoffnungsträger Musiala mit einem schönen Abschluss ins lange Eck nach (49.).

Auffällig: Das Spiel über die Flügel lief bei den Münchnern viel besser als noch in den ersten Spielen unter Nagelsmann. Die Außenverteidiger (Davies rechts, Stanisic links) mussten gegen völlig harmlose Hauptstädter allerdings auch kaum Defensivarbeit verrichten und konnten sich so viel häufiger ins Spiel nach vorne einschalten.

Nach einer guten Stunde wechselte Nagelsmann durch, brachte mit Sane und später Coman zwei frische Offensivkräfte, die ebenfalls viel Dampf nach vorne machten und zu einem noch höheren Sieg beitrugen. Vor allem der zuletzt gescholtene Sane hatte auf der linken Außenbahn viele gute Aktionen und bereitete das 4:0 durch Lewandowski vor. Dafür gab es diesmal keine Pfiffe, sondern viel Applaus von den Rängen.

FC Bayern München - Hertha BSC: Die Aufstellungen

FC Bayern München: Neuer - Stanisic (81. Sarr), Upamecano (45. Nianzou), Süle, Davies - Kimmich, Goretzka - Gnabry (66. Coman), Müller (81. Choupo-Moting), Musiala (61. Sane) - Lewandowski

Hertha BSC: Schwolow - Zeefuik (61. Richter), Boyata, Stark, Mittelstädt - Tousart, Ascaibar - Lukebakio (61. Belfodil), Serdar (78. Darida), Jovetic (20. Dilrosun) - Selke (61. Klünter)

FC Bayern München - Hertha BSC: Die Daten des Spiels

  • Tore: 1:0 Müller (6.), 2:0 Lewandowski (34.), 3:0 Musiala (49.), 4:0 Lewandowski (70.), 5:0 Lewandowski (84.)
  • Der FC Bayern ist seit 29 Bundesliga-Heimspielen unbesiegt (24S, 5U) - seit dem Umzug in die Allianz Arena im Sommer 2005 hatten die Münchner nur von März 2016 bis April 2018 eine längere Serie ohne Niederlage in BL-Heimspielen (38 Spiele).
  • Lewandowski erzielte in jedem seiner letzten 13 Bundesliga-Spiele mindestens ein Tor und übertraf damit seinen persönlichen Rekord aus der Saison 2012/13 (damals für Dortmund) - nur Gerd Müller gelang in der BL-Historie noch eine längere Trefferserie (16 Spiele 1969/70).
  • Nagelsmann verlor keines seiner 12 Bundesliga-Spiele als Trainer gegen Hertha BSC (8S, 4U)

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern München)

Einmal mehr unwiderstehlich. Stellte beim 2:0 all seinen Torhunger unter Beweis, indem er nach seinem Lattenkopfball nachsetzte und einköpfte. In Durchgang zwei dann noch mit zwei weiteren Toren. Typischer Lewandowski-Auftritt.

Der Flop des Spiels: Niklas Stark (Hertha BSC)

Mit einer Zweikampfquote von 0 Prozent das Sinnbild für die schwache Defensive der Berliner. In dieser Form meilenweit von der Nationalelf entfernt.

Der Schiedsrichter: Sven Jablonski

Ließ bei Zweikämpfen viel durchgehen, behielt in den wichtigen Momenten aber stets die Contenance und entschied richtig. Solider Auftritt des 31-Jährigen.

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