BVB - Borussia Mönchengladbach 6:0: Borussia Dortmund gelingt starke Reaktion auf Europa-League-Debakel

Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach
© Getty

Borussia Dortmund hat drei Tage nach der Blamage gegen die Rangers aus Glasgow eine gute Reaktion gezeigt und sein Heimspiel am 23. Spieltag der Bundesliga deutlich gewonnen. Der BVB bezwang Borussia Mönchengladbach mit 6:0 (2:0). Die Tore erzielten Marco Reus (2), Donyell Malen, Marius Wolf, Youssoufa Moukoko und Emre Can.

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"Wir mussten wieder eine Reaktion zeigen und haben es heute wieder geschafft. Wir haben es phasenweise sehr gut rausgespielt. Großes Kompliment an die Mannschaft, wie wir es von der ersten Sekunde angegangen sind", sagte BVB-Kapitän Reus, der an fünf der sechs Tore beteiligt war, bei DAZN. "Wir haben ihnen den Schneid abgekauft in den ersten Minuten. Wir müssen versuchen, in jedem Spiel so aufzutreten. Wir haben unser Selbstvertrauen zurückgeholt. Es geht weiter, in Glasgow erwartet uns ein heißes Match. Wir werden bereit sein."

Dortmunds Trainer Marco Rose sagte: "Heute braucht es nicht so viele Worte. Wir haben ein wichtiges Bundesligaspiel gewonnen und jetzt geht es darum, auch darauf eine richtige Reaktion zu zeigen. Wir haben dem Spiel eine Richtung gegeben, das Glück haben wir uns erarbeitet. Am Anfang war es ein bisschen ein Abnutzungskampf und dann musst du in den entscheidenden Momenten da sein. Das haben wir heute hinbekommen."

Adi Hütter, Trainer der Fohlen, wurde deutlich: "Eine schwere Niederlage, wobei das Spiel erst ab der 70. Minute in eine Richtung gegangen ist, die schärfstens zu kritisieren ist. Bis dahin haben wir es auf Augenhöhe gestaltet, hatten sogar die besseren Möglichkeiten." Gladbachs Christoph Kramer reagierte konsterniert: "Wir machen viel zu viele Fehler in allen Bereichen und deshalb stehen wir dort, wo wir stehen. Ganz einfach."

Auf Seiten der Dortmunder bestehen Sorgen um zwei Spieler: Für Giovanni Reyna und Dan-Axel Zagadou war die Partie frühzeitig beendet. Hier gibt es alle Informationen dazu.

BVB gegen Borussia Mönchengladbach: Die Analyse

Nach der Gegentorflut in den beiden vergangenen Heimspielen setzte BVB-Trainer Rose auf defensive Stabilität und bot eine Fünferkette gegen den Ball auf. Gladbach spiegelte dieses System und es entwickelte sich im ersten Abschnitt eine Partie mit vielen Umschaltsituationen an der Grenze zum offenen Schlagabtausch, da beiden Teams gerade im Mittelfeldzentrum viele kleine Ballverluste unterliefen.

Dortmund anders als zuletzt jedoch mit einer besseren Körpersprache und sehr präsent in der Zentrale, das gute Gegenpressing sicherte zahlreiche Ballgewinne. Sechser Bellingham spielte immer wieder gut in die Zwischenlinienräume, Dortmund agierte offensiv sehr variabel. Dass der BVB mit 2:0 in die Kabine ging, hatte jedoch mit der Effektivität der Mannschaften zu tun - die Fohlen scheiterten durch Kone (23.) und Hofmann (30.) gleich zweimal mit hochkarätigen Gelegenheiten, die Hausherren schlugen dagegen eiskalt zu.

Nach der Pause stellte Gladbach mit der Hereinnahme von Thuram auf Viererkette um und schaffte es gegen die von zwei Verletzungen (Reyna, Zagadou) gebeutelte Borussia besser, den Weg in die Tiefe und über die Flügel zu finden. Doch dasselbe Muster aus Halbzeit eins machte auch hier den Unterschied: Die Gäste scheiterten durch Hofmann an der Latte (62.), der BVB blieb im Umschaltspiel stets in Ansätzen gefährlich und erzielte durch den eingewechselten Wolf letztlich die frühe Vorentscheidung.

Dass Gladbach in der Folge sogar noch ein Debakel erlitt, war einer schwachen Restverteidigung gegen Dortmunds Konter geschuldet. Die Abstände zwischen den Ketten gerieten zu groß, auch der Druck auf den Ballführenden nahm ab.

BVB gegen Borussia Mönchengladbach: Die Aufstellungen

Dortmund: Kobel - Can, Hummels, Zagadou (42. Pongracic) - Hazard (68. Wolf), Dahoud, Bellingham, Guerreiro (67. Schulz) - Reyna (30. Brandt), Reus - Malen (68. Moukoko).

Gladbach: Sommer - Ginter, Friedrich (46. Thuram), Elvedi - Lainer (67. Scally), Kone (77. Kramer), Neuhaus, Bensebaini - Hofmann, Plea - Embolo.

BVB gegen Borussia Mönchengladbach: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Reus (26.), 2:0 Malen (32.), 3:0 Wolf (70.), 4:0 Moukoko (74.), 5:0 Reus (81.), 6:0 Can (90.+1, Foulelfmeter)

  • Wettbewerbsübergreifend gewann Dortmund 16 der letzten 17 Heimspiele gegen Gladbach (49:9 Tore), zuletzt gab es neun Heimsiege in Serie. Für Gladbach ist es die aktuell längste Pleitenserie auswärts, der BVB hat nur gegen Hansa Rostock eine längere Heim-Siegesserie (10).
  • Gladbach und Dortmund trafen zum 100. Mal in der Bundesliga aufeinander.
  • Kein anderes Bundesliga-Team wartet aktuell auswärts so lange auf eine weiße Weste wie Gladbach (16 Spiele, zuletzt 3:0 auf Schalke im März 2021). Eine solch lange Gegentorserie gab es für die Fohlen auswärts zuvor letztmals von August 2015 bis April 2016 (16 BL-Spiele).
  • Dortmund erzielte in der Bundesliga in dieser Saison 9 Jokertore - mehr sind es bei keinem anderen Team.
  • Der BVB erzielte in dieser Saison 17 Tore in der Schlussviertelstunde, kein Team in der Bundesliga traf in diesem Abschnitt häufiger.
  • Marco Reus verbuchte zum ersten Mal in seiner Karriere fünf Torbeteiligungen in einem Bundesligaspiel (2 Tore, 3 Assists). Außerdem ist er der erste BVB-Spieler mit fünf Torbeteiligungen in einem BL-Spiel seit Pierre-Emerick Aubameyang im November 2016 gegen den HSV.

Der Star des Spiels: Marco Reus (BVB)

Mit Abstand bester Offensivspieler bei Dortmund, war an den ersten fünf Toren beteiligt. Wie so oft erzielte er das 1:0 selbst, die nächsten drei Treffer legte er auf, für das 5:0 war er wieder selbst zuständig.

Der Flop des Spiels: Breel Embolo (Gladbach)

Fiel in der Fohlen-Offensive ab, weil ihm bisweilen auch etwas das Spielglück fehlte. Kam auf keinen Torschuss und spielte einige Fehlpässe.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Hatte in einer intensiven Begegnung viele Entscheidungen in teils kurzer Abfolge zu bewerten. Wählte dabei eine eher großzügige Linie. Auch wenn ihm kein grober Fehler unterlief, hatte er Probleme mit der Zweikampfbewertung. Der erst drei Minuten zuvor mit Gelb verwarnte Bensebaini hatte jedoch durchaus Glück, nach Foul an Dahoud nicht vorzeitig vom Platz geflogen zu sein (17.) - sowie später bei seinem verschuldeten Elfmeter. Zudem war es falsch, beim Duell zwischen Bensebaini und Hazard zu Beginn der zweiten Halbzeit auf Freistoß für Dortmund zu entscheiden. Auch Hummels' Foul an Embolo nach einer Stunde hätte Fritz ahnden müssen.