FC Bayern München - Erkenntnisse zum Auftaktspiel: Stanisic ist der große Gewinner

Josip Stanisic überzeugte in der Defensive.
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Julian Nagelsmanns hat beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach ein wechselhaftes Pflichtspieldebüt als Trainer des FC Bayern München erlebt. Was fiel auf? Drei Erkenntnisse.

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1.: Nagelsmann beraubt sich seines Vorbereitungs-Lichtblicks

"Upa und Tanguy haben eine gute Entwicklung genommen und sich beide gesteigert", lobte Julian Nagelsmann Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Nicht aber nach dem 1:1 zum Bundesliga-Auftakt, sondern rund zweieinhalb Wochen zuvor nach einer 0:2-Niederlage bei einem Testspiel gegen den gleichen Gegner.

Der FC Bayern hat eine Vorbereitung hinter sich, die kaum schlechter hätte laufen können. Die EM-Fahrer weilten im verlängerten Urlaub, Verletzung folgte auf Verletzung, kein Testspiel wurde gewonnen und am Ende musste auch noch das DFB-Pokalspiel gegen den Bremer SV verschoben worden. Einer der wenigen Lichtblicke war, dass sich Upamecano und Nianzou in der Innenverteidigung einspielen konnten.

Sowohl das 19-jährige in der vergangenen Saison verletzungsgeplagte Talent als auch der 42,5 Millionen Euro teure Neuzugang von RB Leipzig hatten es nicht in den französischen EM-Kader geschafft. Beide standen also vom ersten Tag der Vorbereitung an zur Verfügung - und in den abschließenden drei Testspielen jeweils gemeinsam in der Startelf. Viele Alternativen gab es nicht: Jerome Boateng und David Alaba hatten den Klub ablösefrei verlassen, Lucas Hernandez fehlte verletzt, Niklas Süle weilte im Urlaub.

Durchaus überraschend sprengte Nagelsmann das eingespielte Duo aber für das Bundesliga-Auftaktspiel. Statt Nianzou begann neben Upamecano Süle, der in keinem einzigen Testspiel zum Einsatz gekommen war. "Für Niki habe ich mich entschieden, weil er ein gestandener Bundesligaspieler ist. Tanguy hat sehr wenig Rhythmus gehabt, war letztes Jahr verletzt", erklärte Nagelsmann. Interessant, dass Nagelsmann den Rhythmus der vergangenen Saison offenbar höher gewichtet als den der Vorbereitung.

Gelohnt hat sich die Entscheidung jedenfalls nicht, denn die Innenverteidigung präsentierte sich gegen Gladbach als eine der großen Schwachstellen des FC Bayern. Die Abstimmung zwischen Upamecano und Süle ließ vor allem am Anfang und am Ende des Spiels zu wünschen übrig, was zu drei groben Fehlern Upamecanos führte. Vor Alassane Pleas 0:1 verteidigte er zu unachtsam und in der Schlussphase leistete er sich zwei Elfmeter-würdige (und kurioserweise ungeahndete) Fouls an Marcus Thuram. "Dass die Defensive Thema ist und wir uns da verbessern wollen, ist völlig klar", sagte Nagelsmann.