BVB - RB Leipzig 3:2: Borussia Dortmund feiert wichtigen Sieg im Champions-League-Rennen

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Borussia Dortmund bleibt im Kampf um die Champions-League-Qualifikation weiter im Rennen und hat den fünften Bundesligasieg in Folge gefeiert - und dadurch den FC Bayern zum Deutschen Meister gemacht. Wenige Tage vor dem DFB-Pokalfinale zwischen den beiden Teams bezwang der BVB RB Leipzig mit 3:2 (1:0) und rückt zumindest bis Sonntag auf Platz vier vor (die Highlights im Video).

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"Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt. Nach dem 2:0 machte Leipzig viel Druck und wir sind zu passiv geworden", sagte Dortmunds Kapitän Marco Reus nach dem Spiel bei Sky. "Die Abstände haben nicht mehr funktioniert, wir waren zu weit zurückgezogen und hatten keinen Druck mehr auf die Dreier- beziehungsweise Viererkette. Da sind wir alle gefordert, dass wir weiter vorrücken. Da hatten wir phasenweise Glück, dass wir nicht das 2:3 bekommen haben. Wir haben aber weiter Moral gezeigt und das 3:2 gemacht. Das war sehr wichtig."

Emre Can meinte zur Schwächephase in Halbzeit zwei: "Man hat dann gesehen, dass sie eine Top-Mannschaft sind, wenn man sie spielen lässt. Daher ein Riesenkompliment an die Mannschaft, dass wir nicht nachgelassen und die Köpfe hängen gelassen, sondern noch ein Tor gemacht haben."

Leipzig-Coach Julian Nagelsmann sagte: "Jede Niederlage ist ärgerlich. Besonders, wenn man zurückliegt, dann aber wieder rankommt und am Ende leer ausgeht. In dem Moment, als wir eigentlich das Oberwasser hatten, kassieren wir den dritten Gegentreffer. Das ist bitter. Über die gesamten 90 Minuten gesehen sind wir aber nicht viel schlechter als der BVB gewesen. Wir haben bis zum Pokalspiel am Donnerstag nun ausreichend Zeit, um unsere heutigen Fehler zu analysieren."

BVB gegen RB Leipzig: Die Analyse

Starke und dominante erste Halbzeit des BVB, die schwungvoll begann und ohne ernsthafte Leipziger Torchance endete. Dortmund direkt wach und stets in der Lage, mit Tempo Zug zum Tor zu entwickeln. Die Offensive, die auf den verletzten Torjäger Haaland verzichten musste, schaffte es mit vielen Positionsrochaden, sich immer wieder dem Zugriff der Sachsen zu entziehen, da diese meist nicht richtig durchschoben und somit tief standen.

Der BVB zudem in Ballbesitz mit einer guten Passschärfe und einem ordentlichen Positionsspiel, der Ball lief konzentriert und mit Ruhe durch die eigenen Reihen. RB störte nicht aggressiv genug und machte im Umschaltspiel nichts aus den wenigen guten Ballgewinnen, da das Gegenpressing der Borussia griff und man auch häufig Überzahl herstellen konnte.

Die Hausherren kamen dank ihrer Zielstrebigkeit auf einige aussichtsreiche Abschlusssituationen, meist fehlte aber die Präzision bei der letzten Aktion. So auch bei Sancho, der auf 2:0 hätte stellen müssen (36.). Sechs Minuten nach der Pause tat er das schließlich.

Kurz darauf jedoch die Gäste deutlich besser im Spiel und mit einer anderen Körperspannung unterwegs. Leipzigs Passspiel wurde besser, da Dortmund nicht mehr so eng am Mann war - prompt fiel der Anschlusstreffer. Der BVB in der Folge und nach der Auswechslung des zuvor starken Dahoud viel zu passiv, RBL verlagerte das Spielgeschehen immer stärker in die gegnerische Hälfte, die Partie kippte.

Wie Leipzig im ersten Durchgang schaffte es nun Dortmund nicht, aus den Umschaltsituationen heraus für Entlastung zu sorgen, da RBL jetzt deutlich höher stand, kürzere Wege in die Zweikämpfe hatte und diese in der Mehrzahl gewann. Die Gäste schnupperten nach dem verdienten Ausgleich am dritten Treffer, doch dem BVB gelang schließlich nach einem vom eingewechselten Brandt gut gespielten Konter der glückliche Siegtreffer.

BVB gegen RB Leipzig: Die Aufstellungen

Dortmund: Hitz (46. Bürki) - Piszczek, Akanji, Hummels, Guerreiro - Dahoud (59. Delaney) , Can - Reyna (82. Knauff), Reus, Sancho - Hazard (72. Brandt).

Leipzig: Gulacsi - Klostermann (82. Halstenberg), Upamecano, Orban - Henrichs (64. Mukiele), Kampl (74. Lainer), Sabitzer, Angelino (74. Haidara) - Forsberg (64. Kluivert), Olmo - Hwang.

BVB gegen RB Leipzig: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Reus (7.), 2:0 Sancho (51.), 2:1 Klostermann (63.), 2:2 Olmo (77.), 3:2 Sancho (87.)

  • Reus erzielte in seinen letzten 8 Pflichtspiel-Einsätzen 5 Tore - eins mehr als in 38 Einsätzen in dieser Saison davor zusammen. Er war damit in der BL an 150 Dortmunder Toren direkt beteiligt (97 Tore, 53 Assists, 212 Spiele).
  • Leipzig bleibt auch im 9. BL-Spiel gegen den BVB in Serie ohne Weiße Weste - Vereins-Negativrekord ausgebaut.
  • In 13 BL-Spielen in diesem Kalenderjahr war Sancho an 14 Toren direkt beteiligt (8 Tore, 6 Assists).
  • 10. Torvorlage für Guerreiro in dieser Saison - eine mehr als in den 3 Spielzeiten zuvor zusammen.
  • 7. Gegentor nach einer Ecke für den BVB in dieser Saison, das toppt nur Schalke (16).

Der Star des Spiels: Jadon Sancho (BVB)

Schoss zwei wichtige Tore und war stets ein Unruheherd dank seines Tempos und der guten Rochaden. Immer mit guten Ideen am Ball und auch defensiv ordentlich.

Der Flop des Spiels: Dayot Upamecano (RB Leipzig)

Spielte besonders eine schwache erste Halbzeit. Ließ sich beim 0:1 viel zu einfach verladen, war am Ende der 45 Minuten zweikampfschwächster Leipziger. Auch vor dem 2:3 zu passiv.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert

Eher mit der langen Leine unterwegs, die erste Gelbe Karte gab Siebert trotz Gelegenheiten zuvor erst in der 74. Minute. Insgesamt eine gute Leistung des Unparteiischen, die jedoch stark von einer Szene geschmälert wurde: Leipzig hatte viel Glück, in Minute 33 keinen Elfmeter gegen sich bekommen zu haben, da Kampls Ellbogen im Strafraum zwar aus kurzer Entfernung an den Ball kam, er aber doch recht weit weg vom Körper war und der Leipziger dazu den Ball kommen sah.