3. Leipzig nicht titeltauglich: Kein Torjäger, kein FCB-Jäger
Was man den Leipzigern nach diesem Abend hoch anrechnen musste: Sie versuchten gar nicht erst, das Meisterrennen noch einmal künstlich spannend zu reden. Das sei sieben Spieltage vor Schluss "so gut wie abgehakt", sagte Abwehrchef Willi Orban. Und Kapitän Marcel Sabitzer sprach kopfschüttelnd von "Träumereien".
Zu tief saß der Stachel an diesem Abend über die Niederlage und wie sie zustande kam. Julian Nagelsmann, der Trainer des Tabellenzweiten, zählte auf der Pressekonferenz die Ballbesitz-, Ecken- und Torschussstatistik auf, um letztlich mit starrer Miene festzuhalten: "In der wichtigsten Kategorie haben wir versagt."
Allein in Durchgang zwei gab seine Mannschaft neun Schüsse ab. Den Ball zwingend auf den Kasten von Manuel Neuer brachte aber nur Sabitzer. "Uns fehlt der Killerinstinkt", fasste Orban das Leipziger Problem in dieser Saison treffend zusammen.
Nagelsmann: "Vorne keinen drin, der einfach zu Toren kommt"
Der Abgang von Top-Torjäger Timo Werner wiegt nach wie vor schwer, denn während Yussuf Poulsen nicht mehr so zuverlässig knipst wie noch in den vergangenen Spielzeiten (heuer nur elf Pflichtspiel-Tore), enttäuschen die Neuzugänge Alexander Sörloth und Hee-chan Hwang bis dato auf ganzer Linie. Nagelsmann setzte deshalb auch gegen die Bayern an vorderster Front zunächst auf die beiden offensiven Mittelfeldspieler Dani Olmo und Emil Forsberg.
Dadurch hatte die in einer Art 4-2-2-2 agierende Leipziger Elf oft ein Übergewicht im Zentrum, kam aber kaum zu gefährlichen Aktionen. Und wenn Olmo und Co. mal durch waren, fehlte die Präzision im Abschluss.
"Es kommt nicht von ungefähr, dass wir 31 Tore weniger geschossen haben als die Bayern. Wir spielen eine gute Runde, aber haben vorne keinen, der einfach zu Toren kommt, mal 15, 16 oder 17 Tore pro Saison schießt", räumte Nagelsmann ein.
Die große Erkenntnis des Liga-Gipfels: Um ernsthaft etwas mit der Meisterschaft zu tun haben zu wollen und die bayerische Dominanz zu brechen, braucht RBL einen zuverlässigen Torjäger.
Die Tabelle der Bundesliga: FCB sieben Punkte vor RBL
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Bayern München | 27 | 79:35 | 44 | 64 |
2. | RB Leipzig | 27 | 48:22 | 26 | 57 |
3. | Wolfsburg | 27 | 46:22 | 24 | 54 |
4. | Eintracht Frankfurt | 27 | 55:37 | 18 | 50 |
5. | Borussia Dortmund | 27 | 55:39 | 16 | 43 |
6. | Bayer Leverkusen | 27 | 45:32 | 13 | 43 |
7. | Borussia M'gladbach | 27 | 46:41 | 5 | 39 |
8. | 1. FC Union Berlin | 26 | 40:32 | 8 | 38 |
9. | SC Freiburg | 27 | 40:41 | -1 | 37 |
10. | VfB Stuttgart | 26 | 47:41 | 6 | 36 |
11. | FC Augsburg | 27 | 29:41 | -12 | 32 |
12. | TSG Hoffenheim | 27 | 41:47 | -6 | 30 |
13. | Werder Bremen | 26 | 31:38 | -7 | 30 |
14. | 1. FSV Mainz 05 | 27 | 27:46 | -19 | 25 |
15. | Hertha BSC | 26 | 31:45 | -14 | 24 |
16. | 1. FC Köln | 27 | 25:47 | -22 | 23 |
17. | Arminia Bielefeld | 27 | 21:46 | -25 | 23 |
18. | Schalke 04 | 27 | 17:71 | -54 | 10 |