BVB verliert gegen Bayer Leverkusen: Vier Erkenntnisse zum Verfolgerduell

Marco Reus spielte eine durchwachsene Partie gegen Bayer Leverkusen.
© getty

Borussia Dortmund hat das Verfolgerduell gegen Bayer Leverkusen verdientermaßen mit 1:2 verloren und damit zumindest zwischenzeitlich auch den Anschluss zur Tabellenspitze. Was fiel auf? Die Erkenntnisse.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Tabellarisch war die Niederlage für Dortmund ein herber Rückschlag. Mit weiterhin 29 Punkten liegt die Mannschaft von Trainer Edin Terzic drei hinter Leverkusen und RB Leipzig, das am Mittwoch auf Union Berlin trifft (20.30 Uhr im LIVETICKER), und sieben hinter Tabellenführer FC Bayern München, der beim FC Augsburg gastiert (20.30 Uhr im LIVETICKER).

1.: Der BVB kann seine Leistungsschwankungen nicht abstellen

Als die Dortmunder nach dem Abpfiff das Unerklärliche zu erklären versuchten und natürlich nicht erklären konnten, begannen sie über den Kopf- und Nackenbereich des menschlichen Körpers zu sprechen.

Trainer Edin Terzic etwa beobachtete, dass nach dem aufgrund einer starken Dortmunder Anfangsphase etwas überraschenden Leverkusener 1:0 von Moussa Diaby (14.) "der Kopf runter ging" bei seinen Spielern. "Mit der Körpersprache waren wir dann gar nicht einverstanden." Auf einmal war all der Elan weg, Leverkusen drängte bis zur Pause auf das 2:0.

Nach der Pause fand Dortmund wieder ins Spiel, wurde Mitte der zweiten Halbzeit immer drückender, kam durch Julian Brandt tatsächlich zum Ausgleich (67.) und kassierte durch Florian Wirtz den neuerlichen Rückstand (80.). Thomas Meunier klärte unzureichend, Mats Hummels wirkte wie beim 0:1 desorientiert. "Doof und einfach", nannte Terzic das zweite Gegentor. Diese immer wiederkehrenden eigenen Fehler, erklärte Brandt, "brechen uns das Genick".

Wie schon bei den vorangegangenen beiden Spielen gegen RB Leipzig (3:1, erst schlecht, dann gut) und den FSV Mainz 05 (1:1, erst gut, dann schlecht) zeigte Dortmund auch gegen Leverkusen innerhalb eines Spiels eklatante Leistungsschwankungen. Was Dortmund unter Ex-Trainer Lucien Favre vorgeworfen wurde, konnte bisher auch Terzic nicht korrigieren. "Es zieht sich durch die Saison, dass wir nicht in der Lage sind, das Niveau über 90 Minuten zu halten", gab Brandt zu. "Es gibt zu viele Dellen."

Was sich dagegen machen lässt? Kapitän Marco Reus, der in der Anfangsphase äußerst auffällig spielte und dann lange abtauchte, wählte für die komplizierte Aufgabenstellung eine komplizierte Antwort mit einigen Kommas: "Wenn wir es wüssten, dann würden wir das, was wir nicht gut machen, abstellen."

2.: Meunier kann seine Leistungssteigerung nicht konservieren

Es passte ja so wunderbar zum bisher eher misslungenen Engagement von Thomas Meunier bei Borussia Dortmund, dass er sein wohl bestes Spiel für seinen neuen Klub bei einem Remis gegen einen Abstiegskandidaten machte. Beim 1:1 gegen Mainz schoss der belgische Rechtsverteidiger das Dortmunder Tor und holte den Elfmeter heraus, den Reus verschoss.

Sein Auftritt gegen Leverkusen begann mit einem guten Ballgewinn, trudelte dann aber rund 89 Minuten lang so aus, wie seine bisherige Saison bis zum Mainz-Spiel vor sich hin getrudelt war.

Defensiv fehlerhaft: Wie im Vorfeld des 1:2 und bei der Verteidigung etlicher Dribblings seiner Gegenspielers Leon Bailey und später auch Diaby.

Offensiv unpräzise: Wie bei seinem viel zu hoch geschossenen Schuss in der 56. Minute und bei rund 26 Prozent seiner Pässe, die bei keinem Mitspieler ankamen. Meunier verzeichnete die schlechteste Passquote aller Dortmunder Startelf-Spieler - und außerdem die meisten Ballverluste.

Geholt wurde der belgische Rechtsverteidiger eigentlich, um mit seiner Erfahrung von 29 Lebensjahren (von denen er vier beim Weltklub Paris Saint-Germain verbrachte) etwas konstante Stabilität ins wilde Spiel der mal fehlerhaften, mal genialen Dortmunder Teenager zu bringen. Gegen Leverkusen wurde er diesem Anspruch anders als gegen Mainz einmal mehr nicht gerecht.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema