FC Bayern München - VfL Wolfsburg 2:1: FCB dank Lewandowski-Doppelpack zurück in der Erfolgsspur

Manuel Neuer verhinderte mit einer Glanzparade den späten Ausgleich der Wölfe durch Bartosz Bialek (r.).
© imago images / Poolfoto

Mit ein paar Problemen, aber den Lösungen namens Robert Lewandowski und Manuel Neuer ist der FC Bayern zurück in die Erfolgsspur gekehrt. Am 12. Spieltag behauptete sich das Team von Hansi Flick in der heimischen Allianz Arena mit 2:1 (1:1) gegen den bis dahin ungeschlagenen VfL Wolfsburg und verschaffte sich dadurch eine ordentliche Ausgangslage vor dem Topspiel bei Tabellenführer Bayer Leverkusen (hier gibt es die Highlights im Video).

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Lewandowski drehte mit einem Doppelpack den frühen Rückstand der Bayern, den Neuer mit einer Glanzparade kurz vor dem Ende sicherte. "Sie haben eine wahnsinnige Qualität, deswegen waren wir letzte Saison auch so erfolgreich", lobte Flick nach der Partie. "Jetzt hoffen wir mal, dass sie morgen ihre Auszeichnungen erhalten. Das haben sie sich mehr als verdient", fügte er im Hinblick auf die Weltfußballerwahl am Donnerstag an.

Lewandowski erzielte gegen Wolfsburg seine Bundesliga-Treffer 250 und 251 - und ist großer Favorit auf die FIFA-Auszeichnung. "Darüber habe ich nicht viel nachgedacht. Ich habe mich auf das Spiel konzentriert", wehrte er bei Sky allerdings ab: "Es ist für uns keine einfache Zeit nach der kurzen Vorbereitung." Gegen Wolfsburg passt es bei ihm aber gefühlt immer: In 20 Spielen gegen die Wölfe traf er in der Liga jetzt 23-mal.

"Es war ein sehr guter Auftritt von uns, mit der Leistung bin ich einverstanden", erklärte Wölfe-Trainer Oliver Glasner. "Wir hatten das gut im Griff, auch wenn Bayern mehr Ballbesitz hatte. Leider hat Manuel Neuer wieder gezeigt, dass es schwierig ist, gegen ihn zu treffen." Über Neuers Parade kurz vor Schluss sagte er: "Da habe ich nur gestaunt, das war grandios."

Die Münchner liegen nun weiter einen Zähler (27) hinter den Leverkusenern (28), die im Parallelspiel den 1. FC Köln mit 4:0 (2:0) abfertigten, und können am Samstag aus eigener Kraft die Tabellenspitze zurückerobern. Wolfsburg belegt mit 21 Punkten den fünften Tabellenplatz.

Bayern München - VfL Wolfsburg: Die Analyse

Der Rekordmeister musste gegen die Wölfe neben dem schon länger außer Gefecht gesetzten Kimmich auch ohne dessen Mittelfeldpartner Goretzka auskommen. Der Nationalspieler klagte nach dem 1:1 gegen Union Berlin über muskuläre Probleme und schaffte es nicht in den Kader.

Flick stellte daher sein bewährtes 4-3-3-System auf ein äußerst offensives ausgerichtetes 4-1-4-1 um:Tolisso spielte als einziger Sechser, vor ihm agierten mit Müller, Sane, Gnabry und Coman gleich vier offensive Mittelfeldspieler, die Stoßstürmer Lewandowski unterstützten. Darüber hinaus nahm Flick noch eine überraschende Umstellung in seiner Viererkette vor: Anstelle von Pavard verteidigte Süle hinten rechts.

Bei den Gästen hingegen baute Coach Glasner auf Kontinuität: Pongracic ersetzte Brooks, ansonsten blieben die Wölfe im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Frankfurt unverändert. Das galt auch für ihre forsche, körperbetonte Spielweise, die ihnen die frühe Führung bescherte. Der weit zurückgezogene Sane bekam an der rechten Strafraumkante den Ball nicht weg, Baku spitzelte ihn weg, legte raus auf Baku und dessen scharfe Hereingabe netzte der freie Philipp mühelos ein (5.).

Eine schnelle Reaktion der Bayern ließ trotz des einen oder anderen Torchancenansatzes auf sich warten. Die Flick-Elf präsentierte sich - wie jüngst schon in Berlin - über weite Strecken winterpausenreif.

Das Experiment "Volle Kraft voraus" fruchtete nicht wie erhofft, weil die Wolfsburger geschlossen verteidigten und die Münchner dafür im letzten Drittel nur selten die nötige Dynamik mitbrachten. Zudem ließ die Rückwärtsbewegung nach Ballverlust einmal mehr zu wünschen übrig, was gegen die schnell umschaltenden Gäste alles andere als ungefährlich war. Da zusätzlich auch noch Linksverteidiger Hernandez oft sehr weit aufrückte und Tolisso sich dadurch meist in die hintere Kette fallen musste, glich Flicks Mittelfeld in einigen Situationen einem Hühnerhaufen.

Die Bayern konnten aber einmal mehr von Glück sprechen, mit Lewandowski einen verlässlichen Torgaranten in Reihen zu haben, der nicht viele Chancen benötigt. Kurz vor der Halbzeitpause per Kopf nach Vorlage Coman (45.+1) und kurz danach per Rechtsschuss nach Vorlage Boateng (50.) drehte der Pole das Spiel zugunsten der Hausherren. Mindestens genauso wichtig war aber Kapitän Neuer, der fünf Minuten vor dem regulären Spielende den knappen, aufgrund des Wolfsburgers Leistungsabfalls in Durchgang zwei aber verdienten Arbeitssieg mit einer Weltklasse-Parade gegen den eingewechselten Bialek festhielt.

FC Bayern München: Die nächsten fünf Pflichtspiele

DatumUhrzeitWettbewerbGegnerOrt
19.12.202018.30 UhrBundesligaBayer LeverkusenAuswärts
03.01.202118.00 UhrBundesligaMainz 05Heim
08.01.202120.30 UhrBundesligaBorussia MönchengladbachAuswärts
13.01.202120.45 UhrDFB-PokalHolstein KielAuswärts
16.01.2021noch unbekanntBundesligaSC FreiburgHeim

FC Bayern München - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Bayern: Neuer - Süle, Boateng, Alaba, Hernandez - Tolisso (70. Roca) - Sane (90. Douglas Costa), Müller, Gnabry (70. Musiala), Coman - Lewandowski

Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Pongracic (79. Guilavogui), Roussillon (86. Otavio) - Schlager, Arnold - Baku (70. Bialek), Philipp (86. Ginczek), Brekalo (70. Joao Victor) - Weghorst

FC Bayern München - VfL Wolfsburg: Die Daten des Spiels

  • Tore: 0:1 Philipp (5.), 1:1 Lewandowski (45.+1), 2:1 Lewandowski (50.)
  • Erstmals seit 1981 beendet der FC Bayern ein komplettes Kalenderjahr im heimischen Stadion ungeschlagen.
  • Der FC Bayern geriet in jedem der letzten sechs Bundesliga-Spiele in Rückstand, das war den Münchnern zuvor letztmals in der Saison 2008/09 unter Jürgen Klinsmann passiert.
  • Coman baut seinen Rekord aus: Er ist der erste Spieler seit detaillierter Datenerfassung 2004/05, der fünf Bundesliga-Tore des FC Bayern in Folge vorbereitete.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern München)

At Bayern they have Robert Lewangoalski! Mit seinem Doppelpack (Tore Nummer 250 und 251 in der Bundesliga) hatte der Angreifer einen maßgeblichen Anteil am achten Liga-Sieg 2020/21.

Der Flop des Spiels: Leroy Sane (FC Bayern München)

Wieder ein gebrauchter Abend für den Bayern-Neuzugang, der sich zwar bemüht zeigte, vorne jedoch wenig zustande brachte (kein Schuss aufs Tor) und hinten einmal entscheidend (kurz vor dem 1:1) den Ball verlor.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Ohne Fehl und Tadel. Die Gelben Karten für Arnold (34.), Gnabry (69.) und Sane (84.) waren berechtigt, ansonsten leitete der 43 Jahre alte Unparteiische aus Baden-Württemberg eine überwiegend faire Begegnung.

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