Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:1: Nächster Patzer! Reynas Traumtor reicht BVB nicht

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Borussia Dortmund hat erneut einen Rückschlag in der Bundesliga erlitten. Auf die 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln am 9. Spieltag folgte ein 1:1 (0:1) am 10. Spieltag bei Eintracht Frankfurt. Ein Traumtor von Giovanni Reyna reichte der ersatzgeschwächten Mannschaft von Lucien Favre nicht. Hier geht's zu den Highlights im Video.

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Der BVB liegt nach dem 3:3 (2:2) zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig weiterhin vier Punkte hinter dem Spitzenreiter aus München. (Hier gibt es die Bundesliga-Tabelle im Überblick)

"Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt. Frankfurt hat sehr stark gespielt und uns wehgetan. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Klar können wir am Ende auch gewinnen, aber ich denke, das 1:1 geht in Ordnung", sagte BVB-Verteidiger Emre Can nach dem Schlusspff bei Sky.

Auch Favre war nicht unzufrieden mit dem Remis: "Es hat etwas zum Sieg gefehlt, aber nicht viel. Ich bin immer okay mit einem Punkt. In Augsburg oder gegen Köln wäre ich mit einem Punkt froh gewesen. Wir können nicht immer 3:0 oder 4:0 gewinnen."

Roman Bürki, der Torhüter der Borussia, benannte den Ausfall von Top-Torjäger Erling Haaland als Hauptproblem: "Wir haben auch unter der Woche gegen Lazio (1:1; Anm. d. Red.) einen klassischen Mittelstürmer vermisst."

Aufseiten der Frankfurter herrschte Zufriedenheit über den Punkt. "Es war ein sehr anstrengendes Spiel. Wir sind zufrieden, vor allem in der ersten Halbzeit war es sehr ordentlich von uns", sagte SGE-Verteidiger Erik Durm. Und Fredi Bobic, der Sportvorstand der Hessen, erinnerte: "Wir haben gegen Borussia Dortmund gespielt, das ist keine Laufkundschaft. In der zweiten Halbzeit hat man ihre Qualität gesehen. Wir können mit dem Ergebnis gut leben." (Hier gibt es alle Stimmen zum 10. Spieltag)

BVB: Die Spiele bis zum Jahresende im Überblick

DatumUhrzeitWettbewerbGegnerOrt
08.12.202018.55 UhrChampions LeagueZenit St. PetersburgAuswärts
12.12.202015.30 UhrBundesligaVfB StuttgartHeim
15.12.202020.30 UhrBundesligaWerder BremenAuswärts
18.12.202020.30 UhrBundesligaUnion BerlinAuswärts
22.12.202020.00 UhrDFB-PokalEintracht BraunschweigAuswärts

Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund: Die Analyse

Ohne die außer Gefecht gesetzten Meunier (Wadenverletzung), Akanji (Knieschmerzen), Guerreiro (muskuläre Probleme) und Haaland (Muskelfaserriss) war BVB-Coach Favre zu mehreren Umstellungen gezwungen. Mit Zagadou, Morey, Schulz und Brandt rutschten vier Spieler ins Team, die zuletzt eher selten zum Einsatz kamen. Das machte sich von Beginn an bemerkbar.

Zum einen defensiv: Es mangelte - trotz der Anwesenheit des rechtzeitig fit gewordenen Kapitäns Hummels - an Zuteilung und Körperspannung. So reichte beim frühen Frankfurter Treffer durch Kamada (9.) ein gut getimter Pass von Hinteregger, um die gesamte Dortmunder Defensive auszuhebeln. Der Japaner konnte den Ball, obwohl er ihn alles andere als perfekt mitnahm, in Seelenruhe am herausgeeilten Bürki vorbei ins Eck schieben.

Zum anderen offensiv: Es fehlte gegen die gewohnt robust und konsequent im Kollektiv verteidigende SGE die Durchschlagskraft. Der vermeintliche Haaland-Ersatz Brandt rochierte zwar viel mit seinen Nebenleuten Sancho und Reyna, von den Außenbahnspielern Morey und Schulz kam aber zu wenig.

Speziell das Fehlen von Guerreiro, der als Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff zuletzt starke Leistungen über links zeigte, schmerzte der Favre-Elf, die bis auf zwei Schusschancen von Sancho (20., 26.) in Hälfte eins kaum gefährlich vor das Tor von Eintracht-Keeper Trapp gelangten.

Das sollte sich mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit ändern. Favre brachte mit Nachwuchshoffnung Moukoko einen weitaus offensiveren Spieler für den unauffälligen Dahoud. Die Idee dahinter, mehr Tiefe ins Spiel der Borussia zu bringen, ging auf: Die Schwarz-Gelben schnürten die Schwarz-Roten zunehmend in deren eigener Hälfte ein und gingen auch zielstrebiger im Spiel mit dem Ball zu Werke.

Daraus resultierte der Ausgleichstreffer durch Reyna (56.), der den Ball aus gut 14 Metern wuchtig und unhaltbar für Trapp ins linke obere Toreck zimmerte, nachdem er Hinteregger im Eins-gegen-Eins abgeschüttelt hatte.

In jener Phase deutete alles auf ein glückliches Ende für die Gäste hin. Trotz spielerischer Überlegenheit gelang es ihnen in der verbleibenden Spielzeit aber nicht mehr, Trapp ernsthaft zu prüfen - und die im zweiten Abschnitt torchancenlosen Frankfurter erkämpften sich einen Punkt.

Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund: Die Aufstellungen

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hinteregger, N'Dicka - Durm, Sow, Rode (66. Ilsanker), Kostic - Barkok (74. Kohr), Kamada, Silva (74. Dost)

Dortmund: Bürki - Can, Hummels, Zagadou - Morey, Dahoud (46. Moukoko), Witsel, Schulz - Sancho, Reyna, Brandt (74. Bellingham)

Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund: Die Daten des Spiels

  • Tore: 1:0 Kamada (9.), 1:1 Reyna (56.)
  • Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund standen sich seit Gründung der Bundesliga in 100 Pflichtspielen gegenüber. 95 dieser 100 Spiele fanden im Rahmen der Bundesliga statt (BL-Bilanz: 30 Siege Frankfurt, 45 Siege Dortmund, 20 Remis).
  • Mit dem 1:1 ist die Eintracht seit nunmehr sieben Heimspielen gegen den BVB ungeschlagen. Eine solche Serie gelang Frankfurt nur zwischen 1966 und 1972.
  • Die SGE ist seit sieben Bundesliga-Spielen sieglos, wobei sechs der sieben Spiele unentschieden endeten.

Der Star des Spiels: Giovanni Reyna (Borussia Dortmund)

Nicht nur wegen seines Traumtores der auffälligste Akteur des Spiels. Der US-Amerikaner traute sich viele Dribblings und (aufseiten der Gäste) die meisten Abschlüsse (4) zu.

Der Flop des Spiels: Dan-Axel Zagadou (Borussia Dortmund)

Der Franzose kam nach längerer verletzungsbedingter Abwesenheit erstmals in dieser Saison zum Einsatz - und enttäuschte auf ganzer Linie. Vor dem 0:1 verlor er wie seine Nebenleute Kamada aus den Augen, im Anschluss machte er mit etlichen verheerenden Pässen in gefährlichen Zonen negativ auf sich aufmerksam.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann

Der 47 Jahre alte Referee aus Kerken behielt in der bisweilen hart geführten Partie die Nerven. Die sieben Gelben Karten, die er an sechs Frankfurter (N'Dicka, Kamada, Rode, Sow, Kostic, Abraham) und einen Dortmunder (Can) verteilte, waren allesamt gerechtfertigt.

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