Hertha BSC - FC Bayern 2:0: FCB kassiert erste Pflichtspiel-Niederlage unter Niko Kovac

Vedad Ibisevic verwandelte vom Elfmeterpunkt zum 1:0 für Hertha BSC.
© Getty

Der FC Bayern hat das erste Pflichtspiel unter Trainer Niko Kovac verloren. Die Münchner unterlagen am 6. Spieltag der Bundesliga bei Hertha BSC mit 0:2 (0:2).

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Hertha machte es den Bayern von Beginn an sehr schwer, stand immer eng am Mann. Die Berliner variierten in der Defensive zwischen kompaktem Verschieben und hohem Pressing. Hertha zwang die Gäste aus München zu ungewöhnlich vielen Ballverlusten. Im Gegenzug versuchte Berlin über direktes Kombinationsspiel selbst zu Chancen zu kommen.

In einer intensiven Partie war Boatengs Kopfball nach Ecke von James in der 14. Minute die erste Torannäherung der Bayern. Die Münchner übernahmen mit zunehmender Spieldauer zwar die Kontrolle über das Spiel, es fehlten jedoch das nötige Tempo sowie Abnehmer für den letzten Pass.

Ibisevic brachte die Hertha nach einem Konter per Foulelfmeter in Führung. Der FC Bayern erhöhte noch einmal den Aufwand, hätte durch Robben (39.) zum Ausgleich kommen können. Stattdessen erzielte Duda kurz vor der Halbzeit nach toller Vorarbeit von Kalou und Lazaro das 2:0.

Mit der Hereinnahme von Müller für Robben (52.) stellte Kovac um. James wich auf die rechte Außenbahn aus. Müller agierte von nun an als hängende Spitze - ohne Erfolg. Mit Wagner brachte Kovac für die Schlussphase einen zweiten Stürmer neben Lewandowski. Die zweite Halbzeit gehörte klar den Bayern. Hertha ging spürbar die Kraft abhanden, verteidigte aber aufopferungsvoll und hatte das nötige Glück.

Die Daten des Spiels Hertha BSC gegen FC Bayern München

  • Tore: 1:0 Ibisevic (23./FE), 2:0 Duda (44.)
  • Die Hertha traf im zwölften Bundesliga-Spiel in Folge - solch eine lange Torserie hatten die Berliner im Oberhaus zuletzt zwischen August und November 1978.
  • Für Ibisevic war es das 114. Tor in der Bundesliga, nur drei Ausländer trafen häufiger: Claudio Pizarro (192 Tore), Robert Lewandowski (183) und Giovane Elber (133).

  • In den jüngsten fünf Bundesliga-Spielen erzielte Duda fünf Tore - in seinen ersten 21 Partien hatte er nur ein Mal getroffen.

  • Erstmals seit dem 25. November 2017 lag der FC Bayern in einem Bundesliga-Spiel zur Halbzeit mit zwei Toren in Rückstand. Damals verlor der FCB nach 0:2-Halbzeitrückstand mit 1:2 in Mönchengladbach.
  • Der FC Bayern gab in der 68. Minute seinen ersten Schuss AUFS Tor der Hertha ab (Boateng).

Der Star des Spiels: Salomon Kalou (Hertha BSC)

Bewies in nahezu jeder Aktion seine Erfahrung. Blieb immer ruhig am Ball, fand den passenden Zeitpunkt für das Abspiel und setzte seine Mitspieler immer wieder gewinnbringend in Szene. Holte den Elfmeter, der zum 1:0 führte, sehr clever heraus. Leitete das 2:0 im Zusammenspiel mit Lazaro ein.

Der Flop des Spiels: Jerome Boateng (FC Bayern München)

Beim Foulspiel an Kalou, das zum Elfmeter führte, viel zu früh unten. Sah auch beim 0:2 schlecht aus. Rückte zunächst richtigerweise auf die linke Seite heraus, um Alaba zu unterstützen. Dann aber unaufmerksam und nachlässig, als Lazaro vor ihm in die Schnittstelle lief. Auch im Spielaufbau teils übermotiviert und ungenau.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Souveräner Auftritt des 41-Jährigen. Behielt auch in hitzigen Phasen die Ruhe und suchte den Dialog mit den Spielern. Entschied in der 23. Minute zurecht auf Elfmeter, nachdem Boateng Kalou im Sechzehner zu Fall brachte. Zwar suchte der Ivorer clever den Kontakt mit Boateng. Der deutsche Nationalspieler ging jedoch viel zu früh und ohne klare Aussicht auf den Ball in die Grätsche.

Reaktionen zu Hertha BSC - FC Bayern München

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir sind spritzig gewesen. Die Spieler haben sich richtig reingehangen, und wir haben in den richtigen Momenten die Tore gemacht. So mit Ballbesitz gegen die Bayern umzugehen, ist die Kunst gewesen. Am Wochenende werden wir feiern."

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Die Chancenverwertung ist nur ein Grund, denn wir haben hinten auch zwei Tore zugelassen. Diese Fehler dürfen nicht passieren. Wir sollten nicht anfangen, jetzt alles schlecht zu reden. Wir haben trotz der Niederlage ein ordentliches Spiel gemacht, und wenn wir unsere Chancen wieder verwerten, wird unsere Leistung auch wieder anders bewertet werden. Wer die Bayern kennt, weiß, dass wir uns das nicht gefallen lassen."

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